28.02.2014 Aufrufe

TiHo Bibliothek elib - Tierärztliche Hochschule Hannover

TiHo Bibliothek elib - Tierärztliche Hochschule Hannover

TiHo Bibliothek elib - Tierärztliche Hochschule Hannover

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

STAND DER FORSCHUNG<br />

Charakteristika wie die Ausbildung der Tight junctions und der nahezu vollständig<br />

unterbundenen Permeation von Substanzen nicht nur durch<br />

Immortalisierungsprozesse verlieren (NICOLAZZO et al. 2006). Die Kultivierung der<br />

Primärzellen kann zu Verlusten der BHS-Eigenschaften führen, auch wenn die<br />

Passagenzahl der Zellen gering gehalten wird (URICH et al. 2012).<br />

Hirnkapillarendothelien und deren Eigenschaften sind von ihrer Umgebung abhängig<br />

und dies muss bei der Entwicklung von BHS-Modellen beachtet werden. Aus diesem<br />

Grund werden Kokulturen mit beispielsweise Astrozyten als Modelle der BHS<br />

eingesetzt (NAKAGAWA et al. 2007).<br />

2.8.4 Ko- und Trikulturen<br />

Wenn auch einige Zelllinien für Transport-Assays geeignet sind, können sie<br />

die BHS und ihre Eigenschaften nur zu einem gewissen Teil nachahmen. Ähnlich<br />

verhält es sich mit primären Hirnendothelzellen. Oft werden Tight junctions nicht oder<br />

nur unvollständig ausgebildet oder die Permeabilitäten bestimmter parazellulärer<br />

Marker sind zu hoch (BEREZOWSKI et al. 2004). Deshalb wurden zur besseren<br />

Simulation der In-vivo-Situation und zur Verbesserung der Integrität der<br />

Zellmonolayer Ko- oder Trikulturen mit Astrozyten und/oder Perizyten und den<br />

Endothelzellen untersucht (JELIAZKOVA-MECHEVA & BOBILYA 2003;<br />

HATHERELL et al. 2011). Kokultur-Versuche von Hirnendothelzellen mit Astrozyten<br />

und Perizyten zeigten u.a., dass die Ausbildung der Tight junctions erhöht wird<br />

(DEMEUSE et al. 2002; HAYASHI et al. 2004), was wiederum positiven Einfluss auf<br />

die Dichtigkeit der Zellen hat. Dabei scheint die Kontakt-Kokultur, bei der die<br />

Endothelzellen auf der einen Seite der Membran und die Astrozyten oder Perizyten<br />

auf der anderen Seite kultiviert werden, besser geeignet zu sein als die Nichtkontakt-<br />

Kokultur (ABBOTT 2002). GAILLARD et al. (2000) und GARCIA et al. (2004) fanden<br />

heraus, dass durch die Kontakt-Kokultur mit Astrozyten die Expression von Pgp und<br />

Tight junction-Proteinen wie Occludin heraufreguliert wird.<br />

Trikulturen mit Endothelzellen, Astrozyten und Perizyten kommen der In-vivo-<br />

Situation noch näher (NAKAGAWA et al. 2007). Außerdem stabilisieren sie die Tight<br />

junctions (SCHIERA et al. 2003) und führten zu den höchsten transendothelialen<br />

Widerständen in diesem Modell (NAKAGAWA et al. 2007). Dies konnten<br />

HATHERELL et al. (2011) bestätigen. Die Kokultur der immortalisierten humanen<br />

36

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!