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TiHo Bibliothek elib - Tierärztliche Hochschule Hannover

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STAND DER FORSCHUNG<br />

junction-Proteine sowie höhere Permeabilitäten zeigen. URICH et al. (2012)<br />

berichteten ebenfalls, dass primäre Hirnkapillarendothelien der Maus außerhalb ihrer<br />

In-vivo-Umgebung ihre einzigartigen Charakteristika verlieren. Deshalb werden<br />

häufig LLC- und MDCK II-Zellen, die aus dem Nierenepithel des Schweins bzw. des<br />

Hundes stammen, verwendet. Diese zeigen aufgrund dichter Monolayer ausreichend<br />

hohe transepitheliale elektrische Widerstände (transepithelial/-endothelial electrical<br />

resistance, TEER) und niedrige Permeabilitäten parazellulärer Marker wie Mannitol<br />

oder Sucrose (LUNA-TORTÓS et al. 2008), weshalb sie für<br />

Transportuntersuchungen geeignet sind.<br />

Parazelluläre polare und folglich nicht lipophile Markersubstanzen (z.B.<br />

Sucrose oder Mannitol) (POLLER et al. 2008; CARL et al. 2010), die aufgrund dieser<br />

Eigenschaften nicht in die Zellen gelangen, sowie der transendotheliale Widerstand,<br />

der auf die Ausbildung der Tight junctions zurückgeführt wird (STANNESS et al.<br />

1997; LUNA-TORTÓS et al. 2008; HATHERELL et al. 2011), stellen Parameter der<br />

Dichtigkeit dar. Einen festgelegten TEER-Wert gibt es nicht, er ist von der Zelllinie<br />

sowie den Bedingungen in den einzelnen Laboren abhängig und somit ein<br />

Erfahrungswert. Für Mannitol und Sucrose gilt: je niedriger die Permeabilität, desto<br />

höher die Dichtigkeit der Zellmembran und der Tight junctions zwischen den Zellen.<br />

Wenn also der TEER-Wert sehr hoch und die Permeabilität der Markersubstanz sehr<br />

gering ist, ist die Wahrscheinlichkeit am höchsten, dass die zu untersuchende<br />

Substanz den Weg durch die Zellen nimmt und ein Transport nachgewiesen werden<br />

kann.<br />

2.8.3 Primärkulturen<br />

Dauerhafte immortalisierte Zellkulturen können im Vergleich zu primären<br />

Zellen des Ursprungsgewebes Veränderungen aufweisen, beispielsweise in der<br />

Expression bestimmter Transporter. Deshalb werden Primärkulturen aus<br />

Hirnkapillarendothelien, die direkt aus dem Gehirn verschiedener Spezies präpariert<br />

und in Kultur gebracht werden können, in Untersuchungen eingesetzt (FRANKE et<br />

al. 2000). Die so gewonnenen Hirnzellen werden nicht immortalisiert, d.h. sie können<br />

sich nicht unbegrenzt teilen und sind demnach nur über einen kurzen Zeitraum für<br />

Experimente verwendbar.<br />

Eine weitere Schwierigkeit besteht in dem offensichtlichen Verlust der<br />

Barriere-Eigenschaften der Hirnkapillarendothelien in vitro. Dieser Zelltyp kann seine<br />

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