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TiHo Bibliothek elib - Tierärztliche Hochschule Hannover

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STAND DER FORSCHUNG<br />

Pharmakoresistenz in Zusammenhang stehen. Hierbei kam es nur zu ungenügenden<br />

Effekten von Phenobarbital.<br />

Spannungsabhängige Natrium-Kanäle, die maßgeblich an der Entstehung des<br />

Aktionspotentials beteiligt sind, stellen ein weiteres Ziel der Antiepileptika dar. Dabei<br />

sind v.a. Carbamazepin, Lamotrigin und Phenytoin zu nennen (ROGAWSKI &<br />

LÖSCHER 2004), die auf diese Ionenkanäle einwirken. Bezüglich der Toleranz bzw.<br />

Pharmakoresistenz wurde eine geringere Sensitivität der Na + -Kanäle für<br />

Carbamazepin in resezierten Geweben epileptischer Patienten gezeigt (REMY et al.<br />

2003; JANDOVA et al. 2006).<br />

2.2.3 Genvarianz-Hypothese<br />

Genetische Polymorphismen werden nicht nur mit Resistenzen und<br />

Therapieversagen bei Antikonvulsiva, Zytostatika und Antibiotika assoziiert<br />

(SCHWAB et al. 2003a; SIDDIQUI et al. 2003). Zusammen mit Wechselwirkungen<br />

von Medikamenten und Überexpression der MDT gelten sie als Hauptgrund für<br />

Therapieversagen, individuelle Variabilität und Ausmaß und Häufigkeit der<br />

Nebenwirkungen (HO & KIM 2005; KERB 2006).<br />

Die Genvarianz-Hypothese untersucht den Zusammenhang zwischen<br />

genetischen Polymorphismen, beispielsweise des Efflux-Transporters Pgp, und der<br />

verminderten Wirksamkeit der Antiepileptika. Solche Veränderungen könnten<br />

ursächlich dafür sein, dass zwei Patienten bei gleicher Epilepsieerkrankung<br />

unterschiedlich auf die gleiche Therapie reagieren (SIDDIQUI et al. 2003; LÖSCHER<br />

& POTSCHKA 2005b; HUNG et al. 2008). Allerdings werden Polymorphismen im<br />

ABCB1-Gen für Pgp im Zusammenhang mit Pharmakoresistenz bei<br />

Epilepsiepatienten kontrovers diskutiert (BOURNISSEN et al. 2009).<br />

2.2.4 Netzwerk-Hypothese<br />

Zusätzlich zu den bereits genannten Erklärungen zur Pharmakoresistenz wird<br />

die Netzwerk-Hypothese diskutiert. Diese geht von unterschiedlichen strukturellen<br />

und funktionellen Netzwerken bei pharmakosensitiven und –resistenten Patienten<br />

aus, die durch Krankheit oder eine veränderte Genetik bedingt sind (LÖSCHER &<br />

POTSCHKA 2005b; SCHMIDT & LÖSCHER 2009). Beispielsweise zeigten mehrere<br />

Untersuchungen in einem Epilepsiemodell der Ratte, dass Veränderungen des<br />

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