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TiHo Bibliothek elib - Tierärztliche Hochschule Hannover

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DISKUSSION<br />

6.3 Schlussbetrachtung<br />

Die vorliegende Arbeit zeigt, dass bekannte Pgp-Induktoren und Antiepileptika<br />

in primären und immortalisierten Zelllinien unterschiedliche Effekte auf Pgp haben.<br />

Eine Erklärung dafür könnten verschiedene Mechanismen sein, die zu einer<br />

Induktion des MDT führen. Eine Möglichkeit ist die Induktion über nukleare<br />

Rezeptoren wie PXR und CAR (BAUER et al. 2004; AMBROZIAK et al. 2010). Es ist<br />

noch nicht für alle Antiepileptika belegt, ob ihre Wirkung über diese Rezeptoren<br />

vermittelt wird. Für Carbamazepin wurde allerdings in In-vitro- und In-vivo-Versuchen<br />

bewiesen, dass es über die Stimulation von PXR zur Induktion von Pgp führt<br />

(GIESSMANN et al. 2004; OWEN et al. 2006). Phenobarbital und Phenytoin führen<br />

ebenfalls zu einer Aktivierung der Rezeptoren PXR bzw. CAR (LUO et al. 2002,<br />

KODAMA et al. 2006; KÖHLE & BOCK 2009). Laut MILLER et al. (2010) weisen<br />

Hirnkapillarendothelzelllinien der Spezies Maus, Ratte, Schwein und Mensch PXR<br />

und CAR auf. Aber in Abhängigkeit der Spezies und eventuell auch der<br />

Immortalisierung werden sie nicht immer im gleichen Ausmaß exprimiert (XU et al.<br />

2005; CHEN 2010). Zum Beispiel konnte in GPNT-und RBE4-Zellen keiner dieser<br />

Rezeptoren nachgewiesen werden (AMBROZIAK et al. 2010). In GPNT-Zellen führte<br />

keines der untersuchten Antiepileptika zu einer Induktion. Dies passt zu der<br />

Aussage, dass in diesen Zellen die ONRs PXR und CAR nicht exprimiert werden. In<br />

RBE4-Zellen hingegen führten die Antiepileptika Carbamazepin (10 und 50 µM) und<br />

Topiramat (100 µM) aber zu einer Induktion der Funktionalität (Abbildung 5.12 B;<br />

NEUMANN 2010, Diplomarbeit). Folglich sind andere Mechanismen denkbar, die<br />

hier eine Induktion hervorgerufen haben. In hCMEC/D3-Zellen wurde die Expression<br />

der genannten Rezeptoren nachgewiesen, allerdings waren diese herunterreguliert<br />

(DAUCHY et al. 2009). Letztlich ist aber festzuhalten, dass Carbamazepin und<br />

Valproat die Pgp-Funktionalität in hCMEC/D3-Zellen induzierten.<br />

In den rBCEC-Zellen führten Carbamazepin und Phenytoin in relativ hohen<br />

Konzentrationen zu einer Inhibition der Pgp-Funktion. Dies sind aber nur vorläufige<br />

Ergebnisse. Weitere Versuche sind deshalb notwendig, um mögliche Induktionen der<br />

Pgp-Funktionalität in primären Hirnendothelzellen der Ratte durch Antiepileptika zu<br />

untersuchen. Weitere Gründe für die unterschiedlichen Ergebnisse in den<br />

immortalisierten und primären Zelllinien können in den verschiedenen Spezies, aus<br />

denen die Zellen stammen, begründet sein. BALTES et al. (2007a) zeigten<br />

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