TiHo Bibliothek elib - Tierärztliche Hochschule Hannover
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DISKUSSION<br />
stets Hydrocortison zugefügt (siehe Mediumszusammensetzung S. 45), welches zur<br />
Ausbildung von Tight junctions beiträgt (FÖRSTER et al. 2008) und damit ebenfalls<br />
die Integrität der Monolayer fördert.<br />
In der Literatur werden beispielsweise für primäre Hirnkapillarendothelzellen<br />
der Ratte TEER-Werte bis zu 500 Ω*cm 2 beschrieben (PERRIÈRE et al. 2005). Die<br />
hier gemessenen Werte der Hirnkapillarendothelzellen aus Ratten lagen mit einem<br />
durchschnittlichen Widerstand von 168,1 Ω*cm 2 (auch in Kokultur mit Astrozyten)<br />
weit unter diesem Wert. Die optimalen Bedingungen für die Erhöhung des TEER-<br />
Werts und folglich der Integrität müssen also noch gefunden werden.<br />
Wie die hCMEC/D3-Zellen zeigten die Primärkulturen ebenfalls sehr<br />
unterschiedliche Ergebnisse nach Transport-Assays mit den Pgp-Substraten<br />
Rhodamin 123, Digoxin und Verapamil (Abbildung 5.25). Ein asymmetrischer<br />
Transport des Fluoreszenzfarbstoffs Rhodamin 123 war in primären Zellen beider<br />
Rattenstämme nachweisbar (Abbildung 5.25, 5.27 & 5.28). Der Transport von<br />
Digoxin und Verapamil konnte nicht detektiert werden. Es fiel aber auf, dass die<br />
Rattenhirnendothelien im Gegensatz zu hCMEC/D3 auf Transwell-Inserts von<br />
Greiner einen höheren Widerstand und auch niedrigere Mannitol-Permeabilitäten<br />
zeigten, was auf eine bessere Integrität der Zellmonolayer schließen ließ. Dies hatte<br />
aber keinen Einfluss auf den Nachweis eines Transports (Abbildung 5.28). Generell<br />
zeigten die primären Rattenzellen höhere TEER-Werte als die humanen<br />
immortalisierten Zellen. Bezüglich der Mannitol-Permeabilität ist zu sagen, dass für<br />
die Primärkulturen aus der Ratte höhere Werte als für die humanen Zellen gemessen<br />
wurden. Damit besteht möglicherweise das gleiche Problem wie für die hCMEC/D3-<br />
Zellen. Eine zu hohe parazelluläre Permeabilität könnte einen Pgp-vermittelten<br />
Transport überdeckt haben.<br />
6.2.2.2 Die Kokultur mit Astrozyten<br />
Es wurde bereits für die immortalisierten humanen Hirnendothelien<br />
hCMEC/D3 beschrieben, dass die Kokultur von Endothelien mit Astrozyten die<br />
Membraneigenschaften wesentlich beeinflussen und verbesserte Bedingungen für<br />
Transportversuche schaffen kann (HATHERELL et al. 2011; siehe Abschnitt 5.1.4.7<br />
S. 100 ff.). Für primäre Zellen des Hirnkapillarendothels konnte dies ebenfalls<br />
nachgewiesen werden (CECCHELLI et al. 2007; NAKAGAWA et al. 2007). In<br />
einzelnen Versuchen mit den rBCEC-Zellen konnten höhere TEER-Werte und<br />
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