TiHo Bibliothek elib - Tierärztliche Hochschule Hannover
TiHo Bibliothek elib - Tierärztliche Hochschule Hannover TiHo Bibliothek elib - Tierärztliche Hochschule Hannover
DISKUSSION apikale Kammer (b-A) ausschließlich höhere Werte als 12 nm/s, der in Transportstudien mit LLC- und MDCK II-Zellen als Grenzwert festgesetzt wurde (LUNA-TORTÓS et al. 2008 & 2009). Deshalb muss man davon ausgehen, dass die Monolayer während der Versuche nur in unzureichendem Maß dicht waren. Die Kokultur der humanen Endothelzellen mit Astrozyten trug zu einer Verbesserung des Transwell-Modells mit hCMEC/D3-Zellen bei. Mit der Kokultivierung konnte sowohl ein Anstieg des Widerstands der Monolayer als auch ein leichter Abfall der Mannitol-Permeabilität beobachtet werden. Dies lässt zwar darauf schließen, dass die Monolayer im Vergleich zu monokultivierten Zellen eine größere Dichtigkeit aufwiesen. Aber diese Mannitol-Werte für 12Well- Membraneinlagen waren immer noch höher als für 6Well-Membranen. Der optimale Bereich wurde nicht gefunden. Dennoch konnte der positive Einfluss der Kokultur mit Astrozyten in diesen Versuchen bestätigt werden (DEHOUCK et al. 1990; WOLBURG et al. 1994; ABBOTT 2002; DEMEUSE et al. 2002; HAYASHI et al. 2004; NAKAGAWA et al. 2007; HATHERELL et al. 2011). Abschließend ist zu sagen, dass sämtliche beschriebenen Transport-Assays darauf hindeuten, dass die geeigneten Bedingungen für die humanen Zellen in Transportuntersuchungen nicht gefunden wurden. Anpassungen verschiedener Parameter wie z.B. Serum, Membranmaterial und –format und Kokultur mit Astrozyten zeigten kaum Verbesserungen der Parameter für die Integrität der Zellmonolayer, weshalb hCMEC/D3-Zellen für Transportuntersuchungen im Transwell-Modell ungeeignet erscheinen. Die hier beschriebenen Versuche bestätigen also die Aussage, dass immortalisierte Hirnkapillarendothelien für Transportversuche nicht geeignet sind (DELI et al. 2005; ROUX & COURAUD 2005). CUCULLO et al. (2008) kamen in vergleichenden Untersuchungen mit hCMEC/D3- Zellen im humanen dynamischen In-vitro-BHS-Modell (STANNESS et al. 1996) und im statischen Transwell-Modells zu einer ähnlichen Konklusion, da transendotheliale Widerstände für die humanen Zellen im Transwell-Modell von 70 Ω*cm 2 gemessen wurden. Im dynamischen BHS-Modell, welches die Scherkräfte des Blutstroms an der BHS nachahmt, zeigten die Zellen TEER-Werte von bis zu 1000 Ω*cm 2 . Aufgrund der unzureichenden Dichtigkeit der hCMEC/D3-Monolayer wurden keine Untersuchungen des Transports von Antiepileptika in diesen Zellen durchgeführt. Möglicherweise wären derartige Studien nach der Etablierung des humanen dynamischen In-vitro-BHS-Modells möglich. 160
DISKUSSION 6.2 Primäre Hirnkapillarendothelien der Ratte (rBCEC) Primärkulturen aus Hirnendothelzellen stellen ein vereinfachtes weniger komplexes Modell der In-vivo-Situation dar, benötigen aber bestimmte technische Voraussetzungen, und die Präparation und die Kultivierung sind zeitintensiv. Dennoch stellen sie eine Alternative zu Tierversuchen dar, um Studien der BHS durchzuführen (CARDOSO et al. 2010). Im Vergleich zum Ursprungsgewebe können immortalisierte Zellen Veränderungen wie zum Beispiel in der Expression bestimmter Transporter aufweisen (NICOLAZZO et al. 2006; URICH et al. 2012; C. Luna-Tortós, unveröffentlichte Daten). Um näher an die in vivo vorliegenden Bedingungen zu kommen, wurden für die Bearbeitung des Dissertationsthemas Endothelzellen direkt aus dem Gehirn von Ratten gewonnen und in Kultur gebracht. Primärkulturen wurden bereits im Transwell-System für Untersuchungen des Transports eingesetzt (GARBERG et al. 2005; PERRIÈRE et al. 2005; ZHANG et al. 2006). Durch den Einsatz von Primärkulturen sollte zusätzlich zu der Zelllinie hCMEC/D3 unter Berücksichtigung von Speziesunterschieden untersucht werden, welche Antiepileptika in der Lage sind, die Funktion von MDT an der BHS beeinflussen und ob sie in diesen Zellen Substrate der MDT darstellen. Die Protokolle zur Präparation und Kultivierung der Primärkulturen sind sehr verschieden. Daraus ergeben sich beachtliche Variationen z.B. bezüglich der Reinheit der Endothelzellkultur sowie der Parameter für die Integrität der Zellmonolayer (parazelluläre Permeabilität, transendothelialer Widerstand) in Transportstudien (CALABRIA et al. 2006; ZHANG et al. 2006). Die Mikroumgebung der Zellen verändert sich in der Kultur (CALABRIA et al. 2006), außerdem verlieren sie ihre typischen Eigenschaften (NAKAGAWA et al. 2009) wie z.B. Phänotyp und Barriereeigenschaften (BERNAS et al. 2010). Zusätzlich durchlaufen die Zellen Prozesse der Alterung und Dedifferenzierung (CARDOSO et al. 2010). Aus diesen Gründen werden Primärzellen nur über wenige Passagen für Versuche eingesetzt und müssen permanent neu präpariert und in Kultur gebracht werden, was zu Schwankungen in den Untersuchungsergebnissen führt. Laut Literatur kann mit den derzeit verwendeten Protokollen zur Gewinnung primärer Hirnkapillarendothelien und Astrozyten (PERRIÈRE et al. 2005; ZHANG et al. 2006; VANTELON et al. 2007) eine hohe Reinheit der Kulturen erreicht werden. Für die Endothelzellen konnte eine solche reine Kultur relativ gut erzielt werden, da 161
- Seite 117 und 118: ERGEBNISSE Serum Kokultur TEER (Ω*
- Seite 119 und 120: ERGEBNISSE 5.1.4.10 Zusammenfassung
- Seite 121 und 122: Inhibition des Transports + asymmet
- Seite 123 und 124: Pgp-Epression (%; normiert auf ß-A
- Seite 125 und 126: Rhodamin 123 (Fluoreszenz/mg Protei
- Seite 127 und 128: ERGEBNISSE zusätzlicher Konzentrat
- Seite 129 und 130: % Verapamil % Verapamil % Digoxin %
- Seite 131 und 132: % Digoxin % Digoxin % Rhodamin 123
- Seite 133 und 134: ERGEBNISSE (LLC: 4,3 ± 0,5 nm/s, M
- Seite 135 und 136: ERGEBNISSE Die Experimente zur Koku
- Seite 137 und 138: % Rhodamin 123 % Rhodamin 123 ERGEB
- Seite 139 und 140: ERGEBNISSE Tabelle 5.6: Übersicht
- Seite 141 und 142: ERGEBNISSE Stamm Membranmaterial/ K
- Seite 143 und 144: ERGEBNISSE Tabelle 5.7 fasst alle R
- Seite 145 und 146: DISKUSSION 6 DISKUSSION Die MDT-Hyp
- Seite 147 und 148: DISKUSSION 6.1 Die humane immortali
- Seite 149 und 150: DISKUSSION 1994; WEKSLER et al. 200
- Seite 151 und 152: DISKUSSION sind, Substanzen schnell
- Seite 153 und 154: DISKUSSION Phenobarbital, Phenytoin
- Seite 155 und 156: DISKUSSION nachweisen. In wie weit
- Seite 157 und 158: DISKUSSION die Pgp-Funktionalität
- Seite 159 und 160: DISKUSSION al. 2008a). Dies ist lau
- Seite 161 und 162: DISKUSSION 1 %/h für die Permeabil
- Seite 163 und 164: DISKUSSION möglicherweise nicht oh
- Seite 165 und 166: DISKUSSION al. 2010). Aus diesem Gr
- Seite 167: DISKUSSION Permeabilität und TEER
- Seite 171 und 172: DISKUSSION µM) zumindest Tendenzen
- Seite 173 und 174: DISKUSSION 6.2.2 Transportuntersuch
- Seite 175 und 176: DISKUSSION niedrigere Mannitol-Perm
- Seite 177 und 178: DISKUSSION (2005) berichteten beisp
- Seite 179 und 180: DISKUSSION 6.3 Schlussbetrachtung D
- Seite 181 und 182: ZUSAMMENFASSUNG ZUSAMMENFASSUNG Dan
- Seite 183 und 184: ZUSAMMENFASSUNG Inhibition der Pgp-
- Seite 185 und 186: SUMMARY cause of increased function
- Seite 187 und 188: LITERATURVERZEICHNIS 7 LITERATURVER
- Seite 189 und 190: LITERATURVERZEICHNIS BAUER, B., HAR
- Seite 191 und 192: LITERATURVERZEICHNIS CISTERNINO, S.
- Seite 193 und 194: LITERATURVERZEICHNIS DOHGU, S., TAK
- Seite 195 und 196: LITERATURVERZEICHNIS FRICKER, G., M
- Seite 197 und 198: LITERATURVERZEICHNIS HAWKINS, R.A.,
- Seite 199 und 200: LITERATURVERZEICHNIS Depression and
- Seite 201 und 202: LITERATURVERZEICHNIS LIU, J.Y.W., T
- Seite 203 und 204: LITERATURVERZEICHNIS MARTIN-FACKLAM
- Seite 205 und 206: LITERATURVERZEICHNIS PENG, K. C., C
- Seite 207 und 208: LITERATURVERZEICHNIS and alkaline p
- Seite 209 und 210: LITERATURVERZEICHNIS STANNESS, K.A.
- Seite 211 und 212: LITERATURVERZEICHNIS VOLK, H.A., L
- Seite 213 und 214: 205 ANHANG
- Seite 215 und 216: ANHANG Substanz Kaliumdihydrogenpho
- Seite 217 und 218: ANHANG Materialien und Geräte Hers
DISKUSSION<br />
6.2 Primäre Hirnkapillarendothelien der Ratte (rBCEC)<br />
Primärkulturen aus Hirnendothelzellen stellen ein vereinfachtes weniger<br />
komplexes Modell der In-vivo-Situation dar, benötigen aber bestimmte technische<br />
Voraussetzungen, und die Präparation und die Kultivierung sind zeitintensiv.<br />
Dennoch stellen sie eine Alternative zu Tierversuchen dar, um Studien der BHS<br />
durchzuführen (CARDOSO et al. 2010). Im Vergleich zum Ursprungsgewebe können<br />
immortalisierte Zellen Veränderungen wie zum Beispiel in der Expression bestimmter<br />
Transporter aufweisen (NICOLAZZO et al. 2006; URICH et al. 2012; C. Luna-Tortós,<br />
unveröffentlichte Daten). Um näher an die in vivo vorliegenden Bedingungen zu<br />
kommen, wurden für die Bearbeitung des Dissertationsthemas Endothelzellen direkt<br />
aus dem Gehirn von Ratten gewonnen und in Kultur gebracht. Primärkulturen<br />
wurden bereits im Transwell-System für Untersuchungen des Transports eingesetzt<br />
(GARBERG et al. 2005; PERRIÈRE et al. 2005; ZHANG et al. 2006). Durch den<br />
Einsatz von Primärkulturen sollte zusätzlich zu der Zelllinie hCMEC/D3 unter<br />
Berücksichtigung von Speziesunterschieden untersucht werden, welche<br />
Antiepileptika in der Lage sind, die Funktion von MDT an der BHS beeinflussen und<br />
ob sie in diesen Zellen Substrate der MDT darstellen.<br />
Die Protokolle zur Präparation und Kultivierung der Primärkulturen sind sehr<br />
verschieden. Daraus ergeben sich beachtliche Variationen z.B. bezüglich der<br />
Reinheit der Endothelzellkultur sowie der Parameter für die Integrität der<br />
Zellmonolayer (parazelluläre Permeabilität, transendothelialer Widerstand) in<br />
Transportstudien (CALABRIA et al. 2006; ZHANG et al. 2006). Die Mikroumgebung<br />
der Zellen verändert sich in der Kultur (CALABRIA et al. 2006), außerdem verlieren<br />
sie ihre typischen Eigenschaften (NAKAGAWA et al. 2009) wie z.B. Phänotyp und<br />
Barriereeigenschaften (BERNAS et al. 2010). Zusätzlich durchlaufen die Zellen<br />
Prozesse der Alterung und Dedifferenzierung (CARDOSO et al. 2010). Aus diesen<br />
Gründen werden Primärzellen nur über wenige Passagen für Versuche eingesetzt<br />
und müssen permanent neu präpariert und in Kultur gebracht werden, was zu<br />
Schwankungen in den Untersuchungsergebnissen führt.<br />
Laut Literatur kann mit den derzeit verwendeten Protokollen zur Gewinnung<br />
primärer Hirnkapillarendothelien und Astrozyten (PERRIÈRE et al. 2005; ZHANG et<br />
al. 2006; VANTELON et al. 2007) eine hohe Reinheit der Kulturen erreicht werden.<br />
Für die Endothelzellen konnte eine solche reine Kultur relativ gut erzielt werden, da<br />
161