28.02.2014 Aufrufe

TiHo Bibliothek elib - Tierärztliche Hochschule Hannover

TiHo Bibliothek elib - Tierärztliche Hochschule Hannover

TiHo Bibliothek elib - Tierärztliche Hochschule Hannover

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

STAND DER FORSCHUNG<br />

Bei der Suche nach neuen Antiepileptika gewinnen sogenannte Biomarker<br />

immer mehr an Bedeutung. Biomarker werden als „objektiv messbare Charakteristika<br />

eines normalen oder pathologischen biologischen Prozesses oder einer biologischen<br />

Antwort auf eine therapeutische Invention“ definiert (Biomarkers Definitions Working<br />

Group 2001). Biomarker können eine Möglichkeit bieten, Krankheiten festzustellen<br />

oder deren Verlauf zu bestimmen (ENGEL 2011). Bei Epilepsien können Biomarker<br />

auf mögliche Ziele neuer Therapien hinweisen und bei der Erforschung neuer<br />

Antiepileptika abklären, ob und in welchem Ausmaß diese Einfluss auf relevante<br />

biologische und erkrankungsspezifische Prozesse haben (SIMONATO et al. 2012).<br />

Ebenso könnte es möglich sein, anhand von Untersuchungen der Expressionsprofile<br />

bestimmter Gene und ihrer Proteinprodukte Biomarker für die Epileptogenese zu<br />

entwickeln (PITKÄNEN & LUKASIUK 2011).<br />

Sofern ein Fokus bei einer pharmakoresistenten Epilepsie vorhanden ist, kann<br />

die chirurgische Entfernung dieses Fokus eine Alternative zur medikamentösen<br />

Therapie darstellen (FOLDVARY et al. 2001). Dabei wird auf die Erhaltung wichtigen<br />

funktionellen Gewebes geachtet. Derzeit gibt es Untersuchungen zur sogenannten<br />

Radiochirurgie, mit der noch gezielter selektiv epileptisches Gewebe entfernt werden<br />

kann (BOON et al. 2012). Weitere chirurgische Möglichkeiten stellen die Stimulation<br />

des Nervus vagus oder die Tiefenhirnstimulation dar (HOLMES et al. 2004; BOON et<br />

al. 2007a; ZHONG et al. 2011; VONCK et al. 2012). Der genaue Hintergrund der<br />

Stimulation des Nervus vagus, dessen afferente Fasern auch zum Herz-Kreislauf-<br />

Zentrum laufen, ist noch nicht endgültig geklärt. Die Tiefenhirnstimulation ist seit<br />

2012 als therapeutische Maßnahme zugelassen, allerdings ist die Zahl der Patienten,<br />

die auf diese Therapie reagieren, gering. Eine vollständige Heilung wird bislang<br />

weder durch die Resektion noch durch die Stimulation erzielt, da viele Patienten<br />

anschließend weiter mit Antiepileptika behandelt werden müssen (LÖSCHER &<br />

SCHMIDT 2006a; BOON et al. 2007b; ZHONG et al. 2011; VONCK et al. 2012; WU<br />

& SHARAN 2012).<br />

8

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!