TiHo Bibliothek elib - Tierärztliche Hochschule Hannover
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DISKUSSION<br />
die Pgp-Funktionalität wirken (MAINES et al. 2005) und damit Induktionen durch<br />
andere Substanzen überdecken. Die humanen Zellen wurden für die Kultivierung und<br />
Behandlungszeiträume bis zu den beschriebenen Kumulationsversuchen dem<br />
Hydrocortison im Medium ausgesetzt. Zur Überprüfung des Einflusses auf die Pgp-<br />
Funktionalität wurden zwei vergleichende Kumulations-Assays durchgeführt, in<br />
denen die Zellen ab der Aussaat mit und ohne Hydrocortison kultiviert und mit<br />
verschiedenen Substanzen behandelt wurden. Die Zellen ohne Hydrocortison wiesen<br />
einen höheren Rhodamin-Gehalt auf (Abbildung 5.10 A), was möglicherweise auf<br />
eine geringere Pgp-Funktionalität oder –Expression zurückgeführt werden kann.<br />
Allerdings würde man dann eine geringe Inhibition durch Tariquidar erwarten. Die<br />
signifikant höhere Inhibition durch Tariquidar bei den Zellen ohne Hydrocortison kann<br />
damit nicht erklärt werden.<br />
Sowohl die Gruppe mit Hydrocortison als auch ohne reagierten auf eine relativ<br />
hohe Konzentration an Doxorubicin (0,92 µM) in Form von Zellablösungen, wobei die<br />
Zellen ohne Hydrocortison stärkere Zellablösungen zeigten und empfindlicher<br />
reagierten (nicht dargestellt). Dies lässt darauf schließen, die Zellen ohne<br />
Hydrocortison eine geringere Pgp-Funktion aufweisen und somit toxische Wirkungen<br />
durch das Zytostatikum ermöglicht werden. Weiterhin zeigten die Zellen ohne<br />
Hydrocortison eine höhere Empfindlichkeit gegenüber der Behandlung mit<br />
Antiepileptika (Abbildung 5.10 B), die sich auch in inhibitorischen Effekten äußerte.<br />
Hydrocortison induzierte also die Pgp-Funktionalität, wodurch induzierende Effekte<br />
anderer Substanzen überdeckt werden können. Um die Modulationen durch<br />
Antiepileptika weiter zu untersuchen, sollten die humanen Zellen für weitere<br />
Kumulationsversuche ohne Hydrocortison kultiviert werden.<br />
6.1.2.5 Zusammenfassung der modulatorischen Effekte auf Pgp<br />
Zusammenfassend ist zu sagen, dass in den hCMEC/D3-, GPNT- und RBE4-<br />
Zellen funktionelles Pgp nachgewiesen werden konnte. Die Funktion dieses<br />
Transporters wurde durch bekannte Pgp-Induktoren und -Inhibitoren sowie<br />
Antiepileptika moduliert. Generell reagierten die humanen Zellen und GPNT-Zellen<br />
im Vergleich zu den RBE4-Zellen aber relativ unempfindlich gegenüber Modulationen<br />
durch Antiepileptika und bekannte Pgp-Induktoren. In weiterführenden<br />
Untersuchungen sollten die Ursachen dieser modulatorischen Effekte, die<br />
beispielsweise über die ONRs vermittelt werden, genauer betrachtet werden.<br />
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