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TiHo Bibliothek elib - Tierärztliche Hochschule Hannover

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DISKUSSION<br />

NALLANI et al. (2003) und CHEN et al. (2004) in Leberzellen Interaktionen zwischen<br />

dem Pregnane-X-Rezeptor (PXR) und den Antiepileptika Phenobarbital und<br />

Topiramat. AMBROZIAK et al. (2010) untersuchten bereits die Induktion einer<br />

Überexpression von Pgp durch die Antiepileptika Carbamazepin, Phenobarbital und<br />

Phenytoin und den bekannten Pgp-Induktor Dexamethason in MDCK II-Zellen<br />

(Hundeniere) und GPNT-Zellen (Rattenhirn). Dabei konnte keine induzierende<br />

Wirkung auf Pgp nachgewiesen werden. Die Expression von PXR und CAR ist<br />

allerdings gewebe- und zellspezifisch und sehr variabel (XU et al. 2005; CHEN<br />

2010). Laut DAUCHY et al. (2009) sind beide Rezeptoren in hCMEC/D3-Zellen<br />

herunterreguliert. Dies könnte für das geringe Ausmaß an Modulationen der Pgp-<br />

Funktionalität in den humanen Zellen verantwortlich sein. AMBROZIAK et al. (2010)<br />

konnten in GPNT-Zellen PXR nicht und CAR nur in einem geringen Ausmaß<br />

nachweisen. Dies könnte der Grund für die ausleibenden Induktionen durch<br />

Antiepileptika in diesen Rattenzellen sein.<br />

Um mögliche falsch positive oder negative Effekte ausschließen zu können,<br />

müssten weitere Kumulationsversuche zu den einzelnen Antiepileptika durchgeführt<br />

werden. Insgesamt ist zu sagen, dass Carbamazepin, Topiramat und Valproat die<br />

stärksten induzierenden Effekte auf die Funktionalität von Pgp aufwiesen. Doch auch<br />

diese Effekte waren moderat. Die hCMEC/D3-Zellen waren eher unempfindlich<br />

gegenüber den untersuchten Pgp-Induktoren und Antiepileptika, obgleich sie eine<br />

relativ geringe Pgp-Expression aufwiesen (Abbildung 5.2). In RBE4-Zellen wurden<br />

aufgrund einer geringen Expression induzierende Effekte nachgewiesen. Die<br />

weiteren Antiepileptika zeigten Tendenzen zur Induktion der Pgp-Funktionalität. Die<br />

GPNT-Zellen zeigten eine vergleichsweise sehr hohe Pgp-Expression, weshalb nach<br />

der Behandlung mit Antiepileptika keine Effekte beobachtet wurden.<br />

6.1.2.4 Hydrocortison<br />

Die hCMEC/D3-Zellen werden im Allgemeinen nach dem Protokoll von P.-O.<br />

Couraud mit 1,4 µM Hydrocortison kultiviert. Diese Substanz fördert die Ausbildung<br />

von Tight junctions (FÖRSTER et al. 2008). In porcinen Hirnkapillarendothelzellen<br />

bewirkte Hydrocortison einen Anstieg des TEER um den Faktor 2,5 innerhalb von 3<br />

Tagen (HOHEISEL et al. 1998), womit die Barriereeigenschaften der Zellen gefördert<br />

werden. Dieser Effekt ist für Transportuntersuchungen wünschenswert, aber für<br />

Kumulationsstudien nicht notwendig. Gleichzeitig kann Hydrocortison induzierend auf<br />

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