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TiHo Bibliothek elib - Tierärztliche Hochschule Hannover

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DISKUSSION<br />

nachweisen. In wie weit sich die Expression dann auch auf die Funktionalität<br />

auswirkt, ist unklar. Allerdings zeigten YANG et al. (2008) in In-vitro-Experimenten<br />

mit Rattenhirnendothelien, dass die Funktionalität und Expression von Pgp nach<br />

einer 60-tägigen Behandlung mit Antiepileptika (Carbamazepin, Phenobarbital,<br />

Phenytoin und Valproat) und Rifampicin parallel induziert wurden. Dennoch müssen<br />

Funktionalität und Expression von Pgp nicht zwangsläufig miteinander korrelieren.<br />

Wenn Substanzen nur über einen relativ kurzen Zeitraum auf die Funktionalität<br />

einwirken, müssen mögliche Effekte nicht unbedingt auch für die Expression gelten.<br />

Ebenso müssen Abweichungen in der Expression nicht mit einer veränderten<br />

Funktionalität einhergehen. Ungeachtet dessen könnte die Dauer der Behandlung in<br />

den hier dargestellten Versuchen (drei Tage) den Nachweis stärkerer Induktionen<br />

durch Antiepileptika unmöglich gemacht haben. Im Gegensatz dazu zeigten<br />

fluoreszenzmikroskopische Untersuchungen zum Pgp-Trafficking an mit grünfluoreszierenden<br />

Pgp (GFP-Pgp) transfizierten hCMEC/D3-Zellen in der hiesigen<br />

Arbeitsgruppe, dass bereits zwei Stunden nach der Behandlung mit der Pgpinduzierenden<br />

Substanz Mitomycin C die Translokation von Pgp aus dem Zytosol zu<br />

den Membranen erfolgt. Eine Auswirkung auf die Funktionalität bzw. Expression war<br />

erst 24 h später nachweisbar (A. Noack, Publikation in Revision), wobei es sich um<br />

eine kürzere Zeitspanne handelt als für die in dieser Arbeit durchgeführten<br />

Behandlungen. Zu beachten ist aber, dass intrazelluläres Pgp-Trafficking von der<br />

Polarisation der Zellen und auch der Wahl der Zelllinie abhängig ist (FU & ARIAS<br />

2012) und demzufolge Studien mit verschiedenen Zellkulturmodellen zu<br />

unterschiedlichen Ergebnissen kommen können.<br />

Bezüglich der Kultivierungsdauer (Anzahl der Passagen) könnte ein variabler<br />

Pgp-Gehalt in den Zellen dafür verantwortlich sein, dass die Grundfunktion verändert<br />

wird und robuste Effekte nur schwer nachweisbar sind. Das Ausmaß der Expression<br />

von Pgp im Laufe der Kultivierung von Zellen kann durchaus einen Einfluss auf den<br />

Nachweis bestimmter Effekte haben. Ein unterschiedliches Ausmaß des Efflux war<br />

aber in Abhängigkeit der Kultivierungsdauer und der Passagenzahl der hCMEC/D3-<br />

Zellen nicht erkennbar. Dennoch ist eine genauere Kenntnis zum Einfluss der Dauer<br />

der Zellkultur und Behandlung auf die Expressions- und Funktionalitätslevel<br />

unbedingt notwendig.<br />

Die Induktion von Pgp wird u.a. über die Rezeptoren CAR und PXR vermittelt<br />

(EKINS & ERICKSON 2002; WANG & LECLUYSE 2003). Außerdem zeigten<br />

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