TiHo Bibliothek elib - Tierärztliche Hochschule Hannover
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DISKUSSION<br />
sind, Substanzen schnellstmöglich aus den Zellen zu transportieren und sich auf<br />
diese Weise vor toxischen Wirkungen zu schützen. Die Behandlungen mit diesen<br />
hohen Konzentrationen führten i.d.R. zu einer Induktion des Efflux, dennoch wurden<br />
diese Daten aus der Gesamtwertung ausgeschlossen. Der Rhodamin-Gehalt wird<br />
zwar auf die Proteinkonzentration bezogen und nimmt demnach auch Bezug auf eine<br />
geringere Zellzahl. Trotzdem wären falsch positive hinsichtlich einer Induktion<br />
denkbar, weshalb die induzierenden Effekte nach Zellablösungen unter Vorbehalt zu<br />
betrachten sind. Mit dem spezifischen Hemmstoff Tariquidar (SZAKÁCS et al. 2006)<br />
konnte stets eine Inhibition des Rhodamin-Efflux nachgewiesen werden, d.h. dass<br />
die Zellen funktionelles Pgp aufwiesen.<br />
Der Vergleich der hCMEC/D3-Zellen mit den Rattenhirnkapillarendothelien<br />
GPNT und RBE4 zeigte funktionelles Pgp in allen drei Zelllinien, wobei der stärkste<br />
Efflux des Substrats bei den GPNT-Zellen auftrat (Abbildung 5.4). Im vergleichenden<br />
Kumulations-Assay konnte der Rhodamin-Efflux in RBE4-Zellen ebenfalls durch<br />
Dexamethason induziert werden. In GPNT-Zellen war dieser Effekt nicht zu sehen.<br />
Außerdem zeigten diese Zellen einen höheren Efflux, der an dem niedrigen<br />
intrazellulären Rhodamin-Gehalt zu erkennen war. Der Efflux der Kontrollgruppen der<br />
hCMEC/D3- und RBE4-Zellen fiel geringer aus. Als Ursache für diesen variablen<br />
Efflux wären unterschiedliche Pgp-Gehalte als Ursache denkbar. Dies konnte<br />
anhand der Western Blots bestätigt werden (Abbildung 5.2). Die GPNT-Zellen<br />
zeigten demnach die höchste Pgp-Expression. Solch hohe Expressionen können<br />
durch Induktoren kaum gesteigert werden, was in dem Kumulationsversuch zu sehen<br />
war. In allen drei Zelllinien bestand eine Korrelationen zwischen der Funktion und der<br />
Expression des Transporters Pgp.<br />
Weitere Ursachen für dieses unterschiedliche Ausmaß des Rhodamin-Efflux<br />
könnten die Herkunft (Spezies und Organ) oder die verschiedenen Mechanismen für<br />
die Pgp-Induktion sein. Es ist beispielsweise bekannt, dass die Pgp-Funktion über<br />
die ONRs PXR und CAR vermittelt wird. Diese Rezeptoren werden u.a. auch an der<br />
BHS exprimiert (BAUER et al. 2006) und sorgen dort durch Induktionen von MDT für<br />
den Abtransport von Xenobiotika. Die Expression dieser Rezeptoren ist allerdings<br />
sehr variabel und wird als gewebe- und zellspezifisch erachtet (XU et al. 2005;<br />
CHEN 2010). Bestimmte Substanzen stimulieren die Rezeptoren, die wiederum Pgp<br />
induzieren (BAUER et al. 2005; OTT et al. 2009). Für Rifampicin wiesen CHEN &<br />
RAYMOND (2006) und ZHOU et al. (2008) nach, dass dessen Wirkung PXR-<br />
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