TiHo Bibliothek elib - Tierärztliche Hochschule Hannover
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DISKUSSION<br />
darstellt (SCHINKEL et al. 1996; FARDEL et al. 1997; RÉGINA et al. 1999), in<br />
einigen Versuchen zur Induktion des Efflux. In weiteren Experimenten konnte dieser<br />
Effekt nicht immer wiederholt werden. Es wurden verschiedene Konzentrationen<br />
dieser Substanz getestet, allerdings konnte keine Konzentration gefunden werden,<br />
die in allen Versuchen robuste Effekte lieferte. Die Untersuchung weiterer bekannter<br />
Pgp-Induktoren wie Doxorubicin, Puromycin, Rifampicin und Vincristin zeigte für<br />
einzelne Konzentrationen eine Induktion der Pgp-Funktionalität (Abbildung 5.5).<br />
Für alle getesteten Pgp-Induktoren fiel auf, dass die Effekte in den<br />
hCMEC/D3-Zellen konzentrationsabhängig zu sein schienen. Sofern mehrere<br />
Konzentrationen getestet wurden, führten oftmals die höheren Dosierungen zu einer<br />
Induktion des Rhodamin-Efflux bzw. einer noch stärkeren Induktion. In der<br />
Zusammenfassung aller Versuche in Abbildung 5.7 ist zu sehen, dass<br />
Dexamethason und Puromycin jeweils in der höchsten Konzentration die stärksten<br />
induzierende Effekte zeigten. In Untersuchungen einer anderer Arbeitsgruppe mit<br />
Caco-2-Zellen (aus dem Darm) führte Rifampicin in der Konzentration von 20 µM<br />
ebenfalls zu einer Induktion des Efflux durch Pgp (DIXIT et al. 2002). Diese<br />
Konzentration sowie weitere (5 und 10 µM) führten in der vorliegenden Arbeit zu<br />
einer Inhibition des Efflux in den hCMEC/D3-Zellen. Erst in der Konzentration von 50<br />
µM Rifampicin wurde der Rhodamin-Efflux in den humanen Zellen signifikant<br />
induziert (Abbildung 5.7). Höhere Konzentrationen für Puromycin (2,65 µM) und<br />
Rifampicin (200, 500 und 1000 µM) zeigten inhibitorische Wirkungen, was anhand<br />
eines erhöhten Rhodamin-Gehalts im Vergleich zur Kontrolle zu erkennen war<br />
(Daten nicht gezeigt).<br />
Vincristin führte als einzige Substanz zu reproduzierbaren Ergebnissen und<br />
induzierte die Pgp-Funktionalität. In der höheren Konzentration von 40 nM wirkte<br />
Vincristin toxisch, was sich als Zellablösungen zeigte (Daten nicht dargestellt). Diese<br />
Effekte traten auch nach höheren Konzentrationen für Doxorubicin (0,92 µM),<br />
Puromycin (2,65 µM) und Rifampicin (200, 500 und 1000 µM) auf. Während der<br />
Behandlung kam es zu zum Teil starken Ablösungen der Zellen. Derartige Effekte<br />
waren zu erwarten, da es sich bei den genannten Substanzen um Zytostatika handelt<br />
(BITTER 1977; FISCHER 1994; HUGHES & CALVIN 1979; YARMOLINSKY & DE<br />
LA HABA 1959). Zudem weisen hCMEC/D3-Zellen im Vergleich zur<br />
Rattenhirnendothelzelllinie GPNT einen geringeren Gehalt an Pgp auf (siehe<br />
Abschnitt 5.1.2), weshalb die Zellen nur in einem geringeren Ausmaß in der Lage<br />
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