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TiHo Bibliothek elib - Tierärztliche Hochschule Hannover

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DISKUSSION<br />

Hirnkapillarendothelzelllinie (RBE4), war es möglich zu zeigen, dass die<br />

Antiepileptika Carbamazepin, Phenytoin und Topiramat die Funktionalität Pgps<br />

induzieren und das Substrat im Vergleich zu unbehandelten Zellen vermehrt aus den<br />

Zellen heraustransportiert wurde (NEUMANN 2010, Diplomarbeit). Für<br />

weiterführende Untersuchungen zu diesem Thema wurde die humane<br />

Hirnkapillarendothelzelllinie hCMEC/D3 herangezogen. Darüber hinaus wurden<br />

vergleichende Untersuchungen mit den Rattenhirnendothelien GPNT und RBE4<br />

durchgeführt. Die Auswahl der Substanzen und ihrer Konzentrationen wurde<br />

erweitert.<br />

6.1.2.1 Optimierung der Versuchsbedingungen<br />

Die Zellen wurden dazu zunächst unter Berücksichtigung verschiedener<br />

Parameter wie z.B. Kultivierungsbedingungen und Auswahl des Substrats<br />

untersucht. Bereits frühere Versuche mit den Rattenhirnendothelien GPNT und<br />

RBE4 zeigten sehr variable Ergebnisse der Kumulationsversuche, die mit dem von<br />

der FDA empfohlenen Pgp-Substrat Digoxin durchgeführt wurden (NEUMANN 2010,<br />

Diplomarbeit). Dieses Substrat, das für Transportversuche in Nierenzellen empfohlen<br />

wird, schien für funktionelle Untersuchungen in diesen Zelllinien nicht geeignet. Der<br />

unter Abbildung 5.3 dargestellte Versuch mit den hCMEC/D3-Zellen zeigte, dass der<br />

Inhibitor Tariquidar nicht zu einer Hemmung des Efflux von Digoxin führte. Dies ließ<br />

darauf schließen, dass Digoxin für Experimente, die die Funktionalität in den<br />

humanen Zellen untersuchen, wie auch in den RBE4- und GPNT-Zellen ungeeignet<br />

war. Digoxin ist ein spezifisches Pgp-Substrat (BECKER & DREWE 2006; siehe<br />

Tabelle 2.1), dennoch könnte eine zu geringe Permeationsgeschwindigkeit dieser<br />

Substanz durch die Membranen ursächlich dafür sein, dass eine Inhibition des Efflux<br />

in der Kürze der Versuchsdauer nicht festzustellen ist. ACHARYA et al. (2008) gehen<br />

nach Transportstudien mit MDCK II-Zellen (aus der Niere des Hundes) davon aus,<br />

dass Digoxin nicht allein von Pgp sondern zusätzlich von einem weiteren Transporter<br />

transportiert wird, der basolateral lokalisiert ist. Dieser noch nicht näher beschriebene<br />

Transporter ist nicht in allen Zellen zu finden, sodass man folglich den nicht<br />

messbaren Transport bzw. Efflux von Digoxin mit dem Fehlen des basolateralen<br />

Transporters erklären könnte. Um Modulationen der Funktion des MDTs Pgp durch<br />

Substanzen in hCMEC/D3-Zellen untersuchen zu können, wurde ein anderes<br />

bekanntes Pgp-Substrat verwendet, Rhodamin 123 (EFFERTH et al. 1989; LEE et al.<br />

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