Tierärztliche Hochschule Hannover - TiHo Bibliothek elib
Tierärztliche Hochschule Hannover - TiHo Bibliothek elib
Tierärztliche Hochschule Hannover - TiHo Bibliothek elib
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Gemisch verdünnt, so dass eine Endkonzentration von 8% PEG in der Gesamtlösung erreicht<br />
wurde. Der Ansatz wurde für 30 Minuten auf Eis inkubiert, dann 15 Minuten bei<br />
Raumtemperatur ruhen gelassen, und schließend bei Raumtemperatur für 30 Minuten bei<br />
11000 x g (Sorvall Zentrifuge siehe oben) zentrifugiert. Es bildeten sich Protein-Präzipitate.<br />
Der PEG-Überstand wurde abgegossen und die Präzipitate bei Raumtemperatur in PBS<br />
gelöst. Die Lösung wurde mit Thiomerosal (0,02% Endkonzentration) haltbar gemacht und<br />
steril gefiltert (0,022 µm Filterporendurchmesser). Vor- bzw. nach jedem Arbeitsschritt<br />
wurden Proben der Lösungen entnommen und zur Kontrolle der Arbeitsschritte auf ein 8%<br />
SDS-Gel aufgetragen (Abb. 1).<br />
Die Proteinkonzentration der Antikörperlösung wurde mittels Bradford-Test bestimmt. Die<br />
Menge an spezifischen, gegen die gewünschte Peptidsequenz gerichteten IgY Antikörper<br />
kann geschätzt werden. Die IgY Konzentration im Ei beträgt ca. 25-30 mg/ml. Die Menge an<br />
spezifischem IgY beträgt abhängig vom Legezeitraum während der Immunisierung und<br />
Boosterung 1- 10% der Gesamt IgY (EuroGentec).<br />
4.6.3 Spezifizieren der S100A8/A9 Antikörper durch Kopplung an Matrixkügelchen<br />
In diesem Versuch sollte geklärt werden, ob im Hühnerei Antikörper vorhanden sind, die<br />
humanes S100A8/A9 erkennen.<br />
Die Hühner wurden mit einer Peptidsequenz des humanen S100A9 Proteins immunisiert. Der<br />
entstandene Antiköper soll sowohl das S100A9 Protein allein als auch den S100A8/A9<br />
Proteinkomplex erkennen. Aufgrund der oben genannten tierklassenspezifischen<br />
Eigenschaften des IgY Antikörpers kann dieser nicht unter Verwendung von Protein A oder G<br />
aufgereinigt werden. Protein A bindet vor allem IgG über den Fc-Teil des Antikörpers. Auf<br />
Grund des Fehlens dieser Domäne bei einigen IgY und auf Grund struktureller Unterschiede<br />
der schweren Proteinketten von IgG und IgY binden Protein A und G nicht an IgY des Huhns.<br />
Für die Bindung von IgY stehen andere Harze (Matrices) zur Verfügung, die zur Kopplung<br />
von Proteinen im Allgemeinen geeignet und somit nicht auf eine Fc-Region angewiesen sind.<br />
Die in diesem Versuch verwendete Matrix enthält einen Lakton-Ring, der sich in basischem<br />
Milieu bei Annährung von nukleophilen Reaktionsgruppen wie zum Beispiel der<br />
Aminogruppe von Aminosäuren öffnet und diese kovalent bindet. Alle Untereinheiten und<br />
Ketten des IgY Antikörper können also stabil an die Matrix gebunden werden. Da diese<br />
Reaktion nicht nur mit Antikörpern abläuft können auch andere Proteine an die Matrix<br />
gebunden werden. Ebenso muss damit gerechnet werden, dass der Antikörper mit dem Fab-<br />
Fragment an die Matrix gebunden wird und die Bindungsstelle für den S100A8/A9 Komplex<br />
somit belegt ist. Das Ergebnis der Kupplungsreaktion ist also weniger spezifisch und weniger<br />
vorhersehbar als es bei IgG und Protein A/G Reaktionen der Fall ist.<br />
Zuerst wurden die Proteinkonzentration der Antikörperlösung und die<br />
Proteinbindungskapazität der Lakton-Matrix angeglichen. Die Antikörper wurden in einen<br />
43