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Tierärztliche Hochschule Hannover - TiHo Bibliothek elib

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2010). Einer Subklasse dieser IgY Antikörper fehlt außerdem eine Fc-Region. Ein Fehlen<br />

dieser Fc- und der Hinge-Region des IgY weist nicht nur auf große Unterschiede innerhalb<br />

der Signalvermittlung des Vogelimmunsystems hin, sondern bringt auch Probleme bei der<br />

Aufreinigung und Verarbeitung der IgY Antikörper zu Forschungszwecken mit sich. Das IgY<br />

Molekül ist im Ganzen ca. 180 kDa schwer, auf die leichten Ketten entfallen dabei 22-35<br />

kDa, auf die schweren Ketten ca. 67-70 kDa (Tizard 2010). Damit sind Hühner-IgY schwerer<br />

als IgG der Säugetiere. Die Antikörperherstellung im Huhn erfolgte durch die Firma<br />

EuroGentec. In E. coli exprimierte und aufgereinigte Proteinsequenzen des S100A9 und des<br />

Reg3A Proteins wurden dort unter spezifischpathogenfreien Bedingungen den bereits<br />

eierlegenden Hühnern an Tag 0, 14, 28 und 56 des Herstellungsprogramms injiziert. Die Tiere<br />

erzeugen daraufhin IgY Antikörper gegen diese Proteine, welche in Menge und Spezifität mit<br />

jeder erneuten Injektion (Boosterung) zunehmen. Hohe Konzentrationen dieser Antikörper<br />

werden von der Henne ins Eiweiß des Hühnereis sezerniert. Die hohe Konzentration von<br />

Antikörpern und anderen Abwehrstoffen im Eiweiß erklärt die ausgesprochen lange<br />

Haltbarkeit von Hühnereiern. Die Gewinnung der Antikörper kann also ohne invasive<br />

Blutentnahmen durch Sammeln der Eier und anschließende Isolation der Antikörper erfolgen.<br />

Die Eier eines immunisierten Huhnes wurden an Tag 0, 38 bis 52 und 66 bis 94 gesammelt<br />

und von den Schalen befreit als Eigelb/ Eiweiß -Gemisch ins Labor gesendet.<br />

4.6.2 Separation von Hühnerantikörpern aus dem Ei<br />

Die Gemische aus Eiweiß und Eigelb waren mit Nummern gekennzeichnet, so dass jede<br />

Probe einem Huhn und einem Legedatum zugeordnet werden konnte.<br />

Zunächst wurde das Volumen des Eigelb/ Eiweiß-Gemisch bestimmt und mit doppelter<br />

Menge an PBS (1:2) verdünnt, in ein Becherglas überführt und anschließend für 3 Minuten<br />

bei Raumtemperatur grob vermengt. Das Gemisch wurde dann mittels Magnetrührer<br />

vorsichtig für weitere 10 Minuten zu einer homogenen Lösung vermengt, wobei<br />

Schaumbildung und Erhitzung zu vermeiden ist.<br />

Unter dem Gasabzug wurde zu diesem Ei-PBS-Gemisch in einem Messzylinder Chloroform<br />

im Verhältnis 1:1 zugegeben und für 30 Minuten abgedeckt mit einem Magnetrührer<br />

vermischt. Dann wurde bei 4°C und 16500 x g mit einem Ausschwingrotor zentrifugiert.<br />

Durch die Zentrifugation entsteht eine Phasentrennung. In der oberen wässrigen Phase sind<br />

Proteine, unter anderem die Antikörper, gelöst. In der mittleren Phase befinden sich<br />

chloroformunlösliche Fette des Eigelbs, in der unteren Phase sind chloroformlösliche<br />

Bestandteile enthalten, zum Beispiel Lecithine.<br />

Die wässrige Phase wurde abpipettiert, wiederum 1:1 mit Chloroform versetzt und nochmals<br />

wie oben angegeben zentrifugiert. Die im klaren Überstand gelösten Proteine wurden nun<br />

mittels PEG aus der Lösung gefällt. Die wässrige Lösung wurde mit einem PEG-PBS-<br />

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