Tierärztliche Hochschule Hannover - TiHo Bibliothek elib
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2. Aufgabenstellung<br />
Um eine zuverlässige, frühzeitige und differenzierte Diagnostik von Pankreaserkrankungen<br />
durchführen zu können ist es Ziel dieser Arbeit, Proteine zu finden, die nicht nur zufällig<br />
während der Pathogenese der Pankreaserkrankungen ins Blut gelangen wie beispielsweise<br />
Lipase, Amylase, CEA und CA19-9, sondern solche Proteine zu detektieren, die an der<br />
Pathogenese der Pankreaserkrankung essentiell beteiligt sind. Daher beschränkt sich diese<br />
Arbeit nicht darauf, Proteine im Blut zu detektieren, sondern vielmehr soll auch<br />
herausgefunden werden, wo und in welchem Maße diese Proteine bei Pankreatitis und bei<br />
Pankreasneoplasien detektiert werden können. Dabei wird die Theorie verfolgt, dass ein<br />
Protein, das essentielle Bedeutung bei der Entwicklung einer Erkrankung hat, auch<br />
zuverlässig und sensitiv in der Diagnostik verwendet werden kann. Ein Protein hingegen,<br />
welches nicht essentiell für die Entstehung einer Erkrankung ist, ist möglicherweise auch<br />
weniger zuverlässig für die Frühdiagnostik geeignet (CEA; CA19-9). Um dieses Ziel zu<br />
verfolgen wurden im Einzelnen folgende Fragestellungen bearbeitet:<br />
Hühner sind mit Peptidsequenzen von humanen S100A9 und Reg3A-Proteinen vakziniert<br />
worden. Die von den Hühnern produzierten Antikörper sollten aus den Eiern isoliert werden.<br />
Es sollte überprüft werden, ob die isolierten Antikörper ihre Epitope erkennen. Diese<br />
Antikörper sollten dann zur Detektion von S100A9 und Reg3A Proteinen im Western-Blot, in<br />
Pankreaskarzinom-Zelllinien und in humanem Gewebe mit verschiedenen<br />
Pankreaserkrankungen verwendet werden.<br />
Parallel zur Detektion der S100A8/A9 und Reg3A Proteine im Blutplasma von Gesunden,<br />
von Patienten mit Chronischer Pankreatitis und von Patienten mit Duktalem Adenokarzinom<br />
sollten die Proteine auch in Biopsien von Patienten derselben Diagnosegruppen detektiert<br />
werden. Auf diese Weise sollte herausgefunden werden, ob erhöhte<br />
Blutplasmakonzentrationen zufällig koinzident mit den Pankreaserkrankungen auftreten, oder<br />
ob ein Kausalzusammenhang besteht. Weiterhin sollte überprüft werden, ob anhand der in<br />
humanen Gewebeproben festgestellten Lokalisation und Expression der Proteine, die bisher in<br />
der Literatur vor allem für Maus und Ratte beschrieben Funktionshypothesen bestätigt werden<br />
können.<br />
Letztlich sollten Blutplasmakonzentrationen bereits zur Diagnostik von<br />
Pankreaserkrankungen etablierter Proteine wie CRP, CA19-9 und CEA mit den<br />
Konzentrationen von S100A8/A9 und Reg3A verglichen werden. In dieser Arbeit soll<br />
untersucht werden, ob der S100A8/A9 Proteinkomplex sowie das Reg3A Protein potenziell<br />
zur Ergänzung der bereits etablieren Proteinmarker geeignet erscheinen. Es sollte der Ansatz<br />
verfolgt werden, dass die Kombination mehrerer unterschiedlicher im Blut detektierter<br />
Proteine eine sensitivere und spezifischere Differentialdiagnostik von Pankreaserkrankungen<br />
des Menschen ermöglicht.<br />
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