Tierärztliche Hochschule Hannover - TiHo Bibliothek elib
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die Verwendung von Antikörpern, die das gesuchte Protein in den Gewebeproben binden. Um<br />
diese spezifische Protein-Antikörperbindung sichtbar zu machen, werden sekundäre<br />
Antikörper eingesetzt, welche an den primären Antikörper binden und diesen über<br />
histochemische Färbung im Durchlicht oder über Fluorophorkopplung in der<br />
Fluoreszenzmikroskopie sichtbar machen. Die Lokalisation der Proteine ist bei diesen<br />
Methoden an die Auflösungsgrenzen photo-optischer Systeme gebunden. Eine sensitivere<br />
Methode zur Proteindetektion auf subzellulärer Ebene stellt die Immuno-Gold-Markierung<br />
dar. Zwar werden auch hier die gesuchten Proteine primär mit Antikörpern markiert, diese<br />
werden dann aber über Kopplung an Goldmoleküle elektronenmikroskopisch sichtbar<br />
gemacht (Bendayan 2000). In dieser Arbeit kamen einfache und verglgeichsweise materialund<br />
kostenextensive Immunfluoreszenzmarkierungen zum Einsatz. Neben der Fluoreszenz<br />
von antikörpergekoppelten Fluorophoren verfügen Zellen und Gewebe über natürliche<br />
Fluorophore, deren Lichtemission die Detektion der fluorophormarkierten Proteine<br />
überdecken kann. Die in dieser Arbeit verwendeten Pankreasgewebeproben wiesen einen<br />
unregelmäßigen, hohen Eigenfluoreszenzhintergund auf, so dass die Proben für eine sensitive,<br />
reproduzierbare Fluoreszenzmarkierung einer speziellen Gewebevorbereitung bedurften.<br />
Hierauf soll im nächsten Abschnitt näher eingegangen werden.<br />
1.4.1 Eigenfluoreszenz von Zellen und Geweben<br />
Obwohl die Untersuchung, Beschreibung und Quantifizierung der Eigenfluoreszenz von<br />
formalinfixierten, paraffineingebetteten Pankreasgewebeproben nicht direkt zur Klärung der<br />
übergeordneten Fragestellung dieser Arbeit beitragen, war die aus ihrer Limitation<br />
begründete Qualität der wertvollen humanen Pankreasbiopsien Anlass genug, sich intensiv<br />
mit der Ursache der Eigenfluoreszenz dieser Präparate auseinanderzusetzten und adäquate<br />
Protokolle zu entwickeln, welche die Eigenfluoreszenz herabsetzen.<br />
Eigenfluoreszenz ist die Eigenschaft von Stoffen, Zellen oder Geweben, Licht einer<br />
bestimmten Wellenlänge zu absorbieren und dann Licht einer längeren Wellenlänge wieder zu<br />
emittieren. Viele aromatische Verbindungen, Reaktionsprodukte einiger Aldehyde<br />
(Andersson 1998; Willingham 1983) sowie viele Azofarbstoffe (Romijn 1999) fluoreszieren,<br />
wenn sie mit Licht einer definierten Wellenlänge angeregt werden.<br />
Bei der Immunfluoreszenz-Markierung bestimmter Proteine in Zellen oder Geweben kann<br />
Eigenfluoreszenz der Präparate die mikroskopische Auswertung erschweren, wenn sich die<br />
Wellenlänge der zur Markierung gewählten Fluorophore mit der Wellenlänge der emittierten<br />
Eigenfluoreszenz überschneidet. Eigenfluoreszenz kann dann die spezifische Fluoreszenz-<br />
Markierung gänzlich überlagern, sie kann falsch-positive spezifische Fluoreszenzmarkierung<br />
vortäuschen und sie kann die Auswertung durch ein schlechtes Signal-zu-Hintergrund-<br />
Verhältnis erschweren.<br />
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