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Tierärztliche Hochschule Hannover - TiHo Bibliothek elib

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1.3.4 Das Reg3A Protein<br />

Reg3A - Lektin oder Zytokin<br />

Reg3A, regenerating islet-derived 3 alpha, ist ein 16 kDa schweres, sekretorisches Protein,<br />

dessen Homolog erstmals im Bauchspeichel von Ratten mit Pankreatitis detektiert wurde<br />

(Keim 1984). Synonym wird es auch als PAP (pancreatitis-associated protein) oder HIP<br />

(hepatocarcinoma-intestine-pancreas) bezeichnet. Reg3A wird als 19 kDa schweres Prä-<br />

Protein synthetisiert, prozessiert als 16 kDa schwere Pro-Form sekretiert von welcher<br />

wiederum durch Trypsin ein kurzes Segment abgeschnitten wird, so dass eine 14 kDa schwere<br />

aktive Form entsteht (Mukherjee 2009).<br />

Die Aminosäuresequenz von Reg3A weist Homologie zur Kohlenhydrat-Bindungsstelle der<br />

kalziumabhängigen C-Typ-Lektine auf (CTLD = C-type lectin-like domain). An diese<br />

Domäne ist N-terminal eine sehr kurze Peptidsequenz angehängt. Reg3A ist mit Abstand<br />

kleiner als andere C-Typ-Lektine, welche meist neben der CTLD-Bindungsstelle über<br />

mehrere für die spezifische Funktion der Lektine determinierende Proteindomänen verfügen<br />

(Iovanna 1991). Bislang ist es durch Erythrozyten-Agglutination und Adsorption an diverse<br />

kohlenhydratbeschichtete Chromatographie-Säulen nicht gelungen, eine spezifische<br />

kohlenhydratbindende Aktivität des Proteins nachzuweisen (Iovanna 1991). Im Unterschied<br />

zu C-Typ-Lektinen, deren CTLD über zwei Disulfidbrücken verfügt, hat Reg3A eine dritte<br />

Disulfidbrücke nahe dem N-Terminus, die das Molekül in 2 Bestandteile teilt: die<br />

konservierte CTLD und ein kurzes Signalpeptid (Laurine 2005). In Lektinen weisen CTLD<br />

zwei Kalziumbindungsstellen auf. Für PAP IB, ein dem Reg3A zu 97% homologes humanes<br />

Protein konnte gezeigt werden, dass dort kein Kalzium gebunden wird, was vermutlich durch<br />

den Austausch von sauren Aminosäureresten des Asparagins durch aromatische<br />

Aminosäurereste verhindert wird (Bertrand 1996; Laurine 2005). Diese Aminosäuren sind<br />

auch bei Reg3A ausgetauscht. Die Tertiärstruktur des Reg3A beinhaltet zwei α-Helices sowie<br />

acht β-Strängen die durch drei Disulfidbrücken verlinkt werden (Ho 2006).<br />

Lokalisation von Reg3A<br />

Erstmals wurde Reg3A als PAP, pancreatitis-associated protein, im Western Blot von Ratten<br />

mit induzierter akuter Pankreatitis entdeckt. Genauer konnte das Protein nach<br />

Ultrazentrifugation von Pankreashomogenaten in der Zymogengranulafraktion nachgewiesen<br />

werden, fehlte aber bei gesunden Kontrolltieren (Keim 1991). Die Reg3A Konzentration in<br />

Ratten-Pankreashomogenaten und parallel dazu in der Zymogengranulafraktion steigt ca. 12<br />

Stunden nach Induktion der Pankreatitis an und fällt ab Tag 3 nach Induktion wieder ab, bis<br />

nach Tag 7 keine erhöhten Gewebekonzentrationen mehr nachweisbar sind (Keim 1991). Auf<br />

subzellulärer Ebene konnte Reg3 im Rattenpankreas am Golgi-Apparat, im<br />

endoplasmatischen Retikulum sowie in kleinen, länglichen Zymogengranula lokalisiert<br />

werden (Morisset 1997). Es ist eine starke Bindung von Reg3A an die extrazellulären<br />

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