Tierärztliche Hochschule Hannover - TiHo Bibliothek elib
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zwischen Cathepsin L und B sowie Störungen der Autophagozytose (Mareninova 2009)<br />
wurden unter anderem als Ursachen in Erwägung gezogen. Morphologisch stellt die<br />
Akkumulation von größeren Vakuolen in Azinuszellen eines der auffälligsten und frühsten<br />
Zeichen der Entstehung einer Pankreatitis dar (Adler 1982). Bei der autosomal dominant<br />
vererbten chronischen Pankreatitis des Menschen kommt es zu einer Genmutation des<br />
Trypsinogen und damit zu einer erhöhten Trypsinogenaktivität, während andere Mutationen<br />
das Trypsin-Inhibitor-Gen betreffen. Eine Vielzahl genetischer Risikofaktoren sind beim<br />
Menschen bekannt.<br />
Die Trypsinaktivierung führt zu einer lokalen Entzündungsreaktion mit erhöhter<br />
Gefäßpermeabilität, Ödembildung und Attraktion von Entzündungszellen, vor allem<br />
neutrophilen Granulozyten (Mossner, Keim 2003b). Je nach Schweregrad und Ausmaß der<br />
Akut-Phase-Reaktion kann es zu Nekrosen des umliegenden Fettgewebes und des<br />
Azinusparenchyms selbst kommen und schwere systemische Entzündungsreaktionen (SIRS)<br />
hervorrufen. Intensive Parenchymnekrosen führen zur Fibroblastenaktivierung und zur<br />
Bindegewebsbildung. Nekrosen der intra- und peripankreatischen Fettzellen führen zur<br />
Verseifung und daraus resultierenden Kalkablagerungen. Wiederholungen dieses Prozesses<br />
oder anhaltende Entzündungsreaktionen führen durch Nekrose-Fibrose-Sequenzen letztlich zu<br />
Organfibrose und zur endokrinen (u.a. Diabetes mellitus) und exokrinen Pankreasinsuffizienz<br />
(Mossner, Keim 2003a; Mossner, Keim 2003b). Seltene Ursachen für das Auftreten einer<br />
chronischen Pankreatitis sind chronische Obstruktionen des Ausführungsgangs, Tumoren,<br />
Narben und Zystenbildung nach akuter Pankreatitis, metabolische Ursachen wie<br />
Hypertriglyzeridämie, Hyperparathyeroidismus sowie die Autoimmunpankreatitis.<br />
Das Auftreten einer Pankreatitis wird von vielen genetischen Faktoren bestimmt und durch<br />
verhaltensbedingte Risikofaktoren (Rauchen, Alkohol, Ernährung) beeinflusst. Obwohl 75-<br />
80% der Patienten mit chronischer Pankreatitis anamnestisch einen chronischen<br />
Alkoholkonsum aufweisen, zeigen im Kollektiv von schwer-alkoholkranken Personen (> 60-<br />
80g/d länger als 5 Jahre) nur 2-3% eine chronische Pankreatitis (Riemann 2008). Das mediane<br />
Erkrankungsalter liegt bei 35 bis 45 Jahren, wobei Männer 7 bis 10-fach häufiger betroffen<br />
sind als Frauen. Obwohl Patienten mit einer chronischen Pankreatitis ein höheres Risiko für<br />
das Auftreten eines Pankreaskarzinoms aufweisen, treten Oesophagus-, HNO- und<br />
Lungenkarzinome bei diesen Patienten wesentlich häufiger auf, als das Pankreaskarzinom<br />
(Mossner, Keim 2003a; Mossner, Keim 2003b).<br />
1.2.2 Neoplastische Erkrankungen des Pankreas<br />
Das duktale Adenokarzinom (WHO Klassifikation 2006 Nr. 8500/3) stellt 85-90% aller<br />
Pankreasneoplasien des Menschen dar (Cubilla, Fitzgerald 1984). Unter dem Namen Duktales<br />
Adenokarzinom sind eine Reihe von malignen Karzinomen zusammengefasst, die von<br />
Pankreasgangzellen ausgehen und diesen auch phänotypisch ähnlich sind, sowie ähnliche<br />
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