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Tierärztliche Hochschule Hannover - TiHo Bibliothek elib

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1.1 Das Pankreas<br />

1.1.1 Physiologie des exokrinen Pankreas<br />

Die Bauchspeicheldrüse fügt der aufgenommenen Nahrung essentielle Enzyme für die<br />

Verdauung von Fetten, Kohlenhydraten und Proteinen hinzu. Diese Enzyme werden von den<br />

Drüsen des Pankreas, den Azinuszellen sezerniert, durch das bikarbonat- und wasserreiche,<br />

sowie elektrolytneutrale Sekret der ausführenden Pankreasgänge verdünnt und so als<br />

Bauchspeichel in den proximalen Dünndarm abgegeben (Freedman, Scheele 1994). Die<br />

Sekretion wird neurohumoral über Cholezystokinin und Azetylcholin angeregt. Intrazellulär<br />

führen G-Protein vermittelte (via Phospholipase C, Inositol-Triphosphat, Diazylglyzerol…)<br />

Kalzium-Konzentrationsänderungen zur Verschmelzung von Zymogengranula und apikaler<br />

Zellmembran und somit zur Sekretion des primären Pankreassekrets (Gardner 1979).<br />

Dem Magen mit seinen sauren Vorverdauungsprozessen direkt nachgeschaltet, wird der<br />

Bauchspeichel des Pankreas zusammen oder auf gleicher Höhe mit den Sekreten der Leber in<br />

den Dünndarm abgegeben. Nachdem die Nährstoffe im sauren Magenmilieu bereits teilweise<br />

lysiert wurden, wird der saure pH-Wert des Magensaftes in den ersten Dünndarmabschnitten<br />

mit Bikarbonat neutralisiert, bevor aus Pankreas- und Gallengang hochpotente und daher<br />

häufig noch inaktive Pro-Enzyme zu den Nährstoffen im Dünndarm gelangen. Prominente<br />

Repräsentanten der Pankreasenzyme sind Amylase, Lipase und Trypsin. Während Amylase<br />

und Lipase als aktive Enzyme in den Bauchspeichel gelangen, müssen andere potente Pro-<br />

Enzyme, wie zum Beispiel das Trypsinogen durch Enteropeptidasen des Dünndarms aktiviert<br />

werden (Rinderknecht 1986). Dann können die Nährstoffe durch diese Enzyme soweit<br />

aufbereitet und zerkleinert werden, dass sie in den nachfolgenden Dünndarmabschnitten von<br />

den Enterozyten absorbiert werden können (Silbernagel 2009).<br />

1.1.2 Histologie des Pankreas<br />

Das Pankreasparenchym setzt sich aus zwei funktionell und histologisch unterschiedlichen<br />

Anteilen zusammen. Die den Bauchspeichel bildende und somit an der enteralen Verdauung<br />

beteiligte Pars exocrina pancreatis, sowie die dem endokrinen System zugeordnete<br />

Verdauungsprozesse steuernde Pars endocrina pancreatis, repräsentiert durch die<br />

Langerhans’schen Inseln des Pankreas. Der endokrine Anteil ist nicht Teil dieser Arbeit und<br />

soll daher auch nicht näher beschrieben werden. Das exokrine Pankreas ist eine<br />

tubuloazinöse, seröse Drüse. Tubuli und Azini der Drüse sind in lockeres, kapillarreiches<br />

Bindegewebe gebettet und durch Bindegewebssepten zu kleinen Läppchen zusammengefügt.<br />

Der primäre in den Drüsenendstücken produzierte Bauchspeichel gelangt über kleine Gänge,<br />

sogenannte Schaltstücke (Ductus intercalatus), die mit isoprismatischem Epithel ausgekleidet<br />

sind, in die zwischen den Läppchen im Bindegewebsseptum liegenden mittleren und größeren<br />

Ausführungsgänge (Ductus interlobulares). Diese größeren Gänge sind mit iso- bis<br />

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