Tierärztliche Hochschule Hannover - TiHo Bibliothek elib
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Pankreaskarzinomzelllinien S100A8/A9-Proteine exprimieren. Dieses konnte durch<br />
Immunfluoreszenzmarkierung eines formalinfixierten, paraffineingebetteten<br />
entdifferenzierten Pankreaskarzinoms in vivo bestätigt werden.<br />
In Pankreasgewebeproben mit entzündlicher Infiltration wurde S100A9 ausschließlich in<br />
neutrophilen Granulozyten nachgewiesen. Die Lokalisation war eng auf die Granulozyten<br />
beschränkt, die nähere Umgebung der Zellen war nicht durch sezernierte S100A8/A9-<br />
Proteine fluoreszenzmarkiert. Ein Hinweis, dass hohe Blutplasmakonzentrationen von<br />
S100A8/A9 bei Pankreaserkrankungen nicht auf die aus degenerierten Granulozyten passiv<br />
freigesetzten Proteine zurückzuführen sind.<br />
S100A8/A9 Komplex ist ein sensitiver und spezifischer Parameter zur Detektion von<br />
Pankreaserkrankungen im Blutplasma, vor allem des duktalen Adenokarzinoms. Die Güte als<br />
Testparameter ist mit dem etablierten CA19-9 durchaus vergleichbar, jedoch ist S100A8/A9<br />
ein eher sensitiver Parameter während CA19-9 ein spezifischer Parameter ist. Eine<br />
Kombination der Parameter erscheint vorteilhaft. S100A8/A9 konnte in dieser Arbeit nicht in<br />
Sekreten der Bauchspeicheldrüse nachgewiesen werden. Demnach ist eine Beeinflussung der<br />
Blutplasmaspiegel durch eine Cholestase wie bei CA19-9 unwahrscheinlich, ein Vorteil bei<br />
der Detektion von duktalen Adenokarzinomen. Außerdem ist die Bestimmung von CA 19-9<br />
wegen des Fehlens des Lewis-Antigens (CA 19-9) bei 3-7% der Bevölkerung mit<br />
Unsicherheiten verbunden.<br />
Reg3A konnte in physiologischem Pankreas an der Zymogengranulamembran nachgewiesen<br />
werden. Bei chronischer Pankreatitis konnte es in humanen Gewebeproben neben der<br />
Zymogengranulamembran in Sekreten des primären und sekundären Bauchspeichels, in<br />
muzinösen Drüsen der großen Pankreasgänge, an lateralen Zell-Zell-Verbindungen der<br />
Azinuszellen sowie am Endothel von Kapillaren in Gewebegebieten mit Parenchymnekrose<br />
nachgewiesen werden. Reg3A wird also in physiologischem humanen Pankreas exprimiert<br />
und bei chronischer Pankreatitis überexprimiert und in Pankreassekrete abgegeben. Damit ist<br />
der Weg des Proteins von der Azinuszelle über die Sekrete der Bauspeicheldrüse bis hin ins<br />
Blutplasma lückenlos nachgewiesen.<br />
In Arealen mit intensiven Parenchymnekrosen konnte Reg3A, vermutlich nach Aktivierung<br />
durch Trypsin, assoziiert mit einer Vielzahl von Membranen nachgewiesen werden (Zell-<br />
Zellverbindungen, Vakuolen in degenerierenden Azinuszellen, Azinuszelllumen, Endothel,<br />
Epithel von Pankreasausführungsgängen). Ein Hinweis auf eine hohe unspezifische Affinität<br />
zu Membranbestandteilen unterschiedlichen Ursprungs.<br />
Reg3A konnte in dieser Arbeit nicht in neoplastischen Zellen nachgewiesen werden. Weder in<br />
formalinfixierten, paraffineingebetteten Biopsien noch in 9 Pankreastumorzelllinien konnte<br />
Reg3A nachgewiesen werden.<br />
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