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Tierärztliche Hochschule Hannover - TiHo Bibliothek elib

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spricht dafür, dass man chronische Pankreatitis anhand der Reg3A-Konzentration mit höherer<br />

Sicherheit und über einen längeren Zeitpunkt hinweg im Blut detektieren kann, als es anhand<br />

der CRP-Konzentration möglich ist. Wünschenswert wäre auch ein Blutplasmaprofil beider<br />

Proteine mit mehreren Messwerten im Verlauf eines Pankreatitisschubes.<br />

6.3 Schlussfolgerung<br />

S100A8/A9 und Reg3A sind Proteine, die an der Pathogenese der chronischen Pankreatitis<br />

und von Neoplasien des Pankreas beteiligt sind. Auf sensitive Verfahren wie PCR-Analysen<br />

und Western-Blot von Gewebelysaten der Neoplasien kann in vivo nicht zurückgegriffen<br />

werden, weil nicht zwischen Expression und Sekretion der Proteine durch das Pankreas selbst<br />

sowie durch eingewanderte Leukozyten einerseits und neoplastischen Zellen andererseits<br />

unterschieden werden kann. Diese Verfahren kommen nur in vitro für Zellkulturlinien in<br />

Frage. Die Differenzierung und das Sekretionsmuster von Zellkulturlinien kann sich erheblich<br />

von den Verhältnissen in vivo unterscheiden. Die Immunomarkierung zur Lokalisation der<br />

Proteine ist die Methode der Wahl für Gewebeprobeanalysen. Die<br />

Immunfluoreszenzmarkierung ist eine sensitive Methode zur Lokalisation von Proteinen im<br />

Gewebe mit gewissen Einschränkungen bezüglich der Spezifität der Signale. Ist das zur<br />

erwartende Signalmuster und die Intensität bekannt, handelt es sich um eine sichere Methode.<br />

Die in dieser Arbeit verwendeten formalinfixierten, paraffineingebetteten<br />

Pankreasgewebeproben weisen eine erhebliche Eigenfluoreszenz auf. Es konnte gezeigt<br />

werden, dass insbesondere Zymogengranula, Zellkerne der Azinuszellen, Erythrozyten und<br />

straffes Bindegewebe eine hohe Eigenfluoreszenzintensität aufwiesen, die eine sensitive<br />

Fluoreszenzmarkierung von Proteinen in diesen Bereichen unmöglich machte. Die hier<br />

gezeigte Modifikation und Weiterentwicklung der Sudan Schwarz Färbemethode, vor der<br />

spezifischen Fluoreszenzmarkierung angewandt, konnte die hohe Eigenfluoreszenz des<br />

Pankreasparenchyms um 60%-90% je nach Gewebetyp und Filtersatz auf ein gleichmäßiges,<br />

niedriges Level zuverlässig senken. Erst dadurch wurde eine sensitive Proteindetektion durch<br />

Immunfluoreszenzmarkierung im Pankreas möglich. Eine einfache und kostengünstige<br />

Methode, die sich für die Standarddiagnostik von Geweben mit hoher Eigenfluoreszenz<br />

empfiehlt.<br />

Die Immunisierung von Hühnern mit Peptidsequenzen von Säugerproteinen lieferte in dieser<br />

Arbeit hochkonzentrierte, spezifische IgY Antikörper, die durch einfache Zentrifugations- und<br />

Fällungsschritte aus dem Hühnerei präpariert werden konnten. Aus mitgelieferten<br />

Präimmunisierungseiern ließen sich Präimmunseren als Negativkontrolle zum Ausschluss<br />

unspezifischer Wechselwirkungen und Bindungen herstellen. Die Aufreinigung mittels<br />

Protein A oder G ist jedoch aufgrund struktureller Unterschiede zu Säuger IgG nicht möglich.<br />

Obwohl S100A8/A9 physiologischer Weise in neutrophilen Granulozyten und in Monozyten/<br />

Makrophagen vorkommt, ist in dieser Arbeit gezeigt worden, dass<br />

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