Tierärztliche Hochschule Hannover - TiHo Bibliothek elib
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statt. Es ist davon auszugehen, dass viele der Patienten bereits hausärztlich versorgt wurden,<br />
bevor sie zur weiteren Abklärung in einer Spezialklinik vorstellig wurden. Der akute Schub<br />
einer chronischen Pankreatitis könnte also bereits überwunden und der CRP-Plasmaspiegel<br />
wieder rückläufig sein. Andere chronisch-entzündliche Erkrankungen wie beispielsweise<br />
rheumatoide Arthritis zeigten korrelierende CRP und S100A8/A9 Plasmaspiegel (Madland<br />
2002). Möglicherweise zeigt die rheumatoide Arthritis eher einen kontinuierlichentzündlichen<br />
Charakter, während die chronische Pankreatitis als rezidivierende, akute<br />
Entzündung verlaufen kann (Riemann 2008).<br />
CRP erwies sich in dieser Arbeit nicht als nützlicher Parameter zur Detektion von<br />
Pankreaserkrankungen.<br />
Die bei allen Tests und allen Proteinen detektierten, teils erheblichen maximalen<br />
Proteinkonzentrationen (sog. Ausreißer) sind darauf zurückzuführen, dass die im ELISA<br />
gemessene Extinktionen trotz Probenverdünnung in Einzelfällen weit außerhalb der<br />
Extinktionen der Standardverdünnungsreihe liegen. Die Funktion der Standardgeraden kann<br />
dann nicht mehr die lineare Beziehung zwischen Extinktion und Proteinkonzentration<br />
wiederspiegeln. Der Messfehler nimmt mit dem Abstand zur minimalen und maximalen<br />
Standardverdünnung exponentiell zu. Daher wird für jeden Test ein Messbereich angegeben,<br />
in dem die Beziehung zwischen Extinktion der gemessenen Probe und Proteinkonzentration<br />
annähernd linear ist.<br />
6.2 Rolle und Funktion von Reg3A bei entzündlichen und neoplastischen<br />
Erkrankungen des Pankreas<br />
6.2.1 Expression und Sekretion von Reg3A Protein in humanen Pankreasgewebeproben<br />
Im Gegensatz zu S100A8/A9 ist Reg3A ein pankreasspezifisches Protein. Bei Ratten mit<br />
induzierter Pankreatitis konnte es nach Fraktionierung des Gewebes im Western-Blot in der<br />
Zymogengranulafraktion nachgewiesen werden. 12 Stunden nach Induktion der Pankreatitis<br />
erreichen die Gewebekonzentrationen Maximalwerte. Nach 3 Tagen beginnt die Reg3A<br />
Konzentration im Pankreas wieder abzufallen und erreicht nach 7 Tage wieder<br />
physiologische, basale Konzentrationen (Keim 1991). Reg3A wird über den Golgi-Weg in<br />
den primären Bauchspeichel abgegeben (Morisset 1997). Obwohl das Protein strukturell den<br />
Lektinen (CTLD-Domäne) sehr ähnlich ist, konnte bislang trotz intensiver Bemühungen keine<br />
kohlenhydratbindende Aktiviät nachgewiesen werden (Iovanna 1991; Laurine 2005). Dem<br />
Protein werden eine Vielzahl unterschiedlicher Funktionen zugeschrieben. Nach Abspaltung<br />
der N-terminalen Signalpeptidsequenz von der CTLD-Domäne durch Trypsin, bindet Reg3A<br />
bakterielle Zellwandbestandteile. Daher wird ein antibakterieller Effekt postuliert (Iovanna<br />
1991; Mukherjee 2009). Bemerkenswert daran ist, dass bakterielle Hüllen mit repetitiven<br />
Kohlenhydratketten glykosiliert sind (Tizard 2010) und dass eben diese Lektin-Domäne des<br />
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