Tierärztliche Hochschule Hannover - TiHo Bibliothek elib
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(Ghavami 2004) beschrieb die Induktion der Apoptose in neoplastischen Zellen in vitro<br />
vermittelt durch S100A8/A9. Dieses würde erstens im Falle der Expression und Sekretion von<br />
S100A8/A9 durch die neoplastische Zelle selbst eine autokrine Wachstumshemmung<br />
bedeuten und zweitens im Falle der Sekretion von S100A8/A9 durch<br />
Monozyten/Makrophagen und Granulozyten einen antineoplastischen Effekt dieser<br />
Leukozyten beschreiben. Inwieweit eine Modulation über den von neoplastischen Zellen<br />
häufig exprimierten TLR4 (Voelcker 2008) durch S100A8/A9 erfolgen könnte ist unklar.<br />
S100A8/A9 könnte über TLR4 autokrin die Synthese und Sekretion von TNFα und ROS<br />
stimulieren (Ehrchen 2009; Vogl 2007) und somit eine Aktivierung des Immunsystems<br />
herbeiführen.<br />
Die Expression und Sekretion von S100A9 durch neoplastische Zellen in vitro ist bewiesen<br />
(Fanjul 1995). Wünschenswert wären weitere Nachweise für die in-vivo Expression in<br />
entdifferenzierten Karzinomen wie es in dieser Arbeit an einem Beispiel möglich war. Leider<br />
sind Analysen von Gewebelysaten der Neoplasien wegen der Kontamination durch<br />
entzündliche Infiltrate nicht aussagekräftig und weitere Immunomarkierung von<br />
Gewebeproben würden wertvolle Hinweise geben, wie in dieser Arbeit gezeigt wurde. Der<br />
wiederholte Nachweis von S100A9 in der Immunfluoreszenz sowie in Western-Blot-<br />
Analysen der Zellkulturlinien CAPAN-1 und HUP-T4 könnte die Aussagekraft der hier<br />
vorgestellten Ergebnisse stärken (n = 1 Versuch). Im Gegensatz zur S100A9 Detektion im<br />
Gewebe kann bei der Detektion des Proteins in Zellkulturzellen auf die Untersuchung von<br />
Zelllysaten mittel PCR zurückgegriffen werden. Vor allem die Bestätigung des S100A9-<br />
Nachweises in den Zellkulturlinien CAPAN-1 und HUP-T4 mittels PCR hätte beweisenden<br />
Chrarakter für die Expression des Proteins in diesen Zellkulturlinien.<br />
6.1.2 Gegenüberstellung von Expression und Sekretion der S100A8/A9 Proteine mit<br />
Blutplasmakonzentrationen bei Pankreaserkrankungen<br />
Analog zur Fluoreszenzmarkierung der drei Gewebetypen Gesund, chronische Pankreatitis<br />
und duktales Adenokarzinom wurde die S100A8/A9-Plasmakonzentration mittels ELISA<br />
(Human Calprotectin ELISA, Hycult ® Biotech, Uden, Niederlande) im Blutplasma gemessen.<br />
Verschiedene Tests zur Detektion der Proteine sind kommerziell erhältlich. Die in<br />
verschiedenen Tests gemessenen Konzentrationen sind nicht miteinander vergleichbar. Die<br />
Referenzwerte der Tests unterscheiden sich in etwa um den Faktor 10, wie bereits von Johne<br />
1997 diskutiert wurde. Die Ergebnisse dieser Arbeit zeigen, dass die mittlere S100A8/A9<br />
Konzentration von 75 Gesunden mit 78 ng/ml vergleichbar mit dem in der Literatur<br />
beschriebenen Grenzwert von < 100 ng/ml ist (Ehrchen 2009; Johne 1997). Erhöhte<br />
Blutplasmakonzentrationen konnten bei einer Vielzahl von entzündlichen und bei einigen<br />
neoplastischen Erkrankungen nachgewiesen werden (Ehrchen 2009). Die Ergebnisse dieser<br />
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