TiHo Bibliothek elib - Tierärztliche Hochschule Hannover
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Diskussion<br />
ganz verlieren können. In diesem Zusammenhang ist es durchaus vorstellbar, dass<br />
Calciumkanäle ihre spezifische Permeabilität verlieren oder dass die Calcium-<br />
ATPase, die Calcium aktiv aus den Zellen befördert, ihre Funktion nicht mehr<br />
ausüben kann. Bei Wiedererwärmen sind diese Veränderungen nur teilweise<br />
reversibel (HOLT u. NORTH 1984), weshalb bei einzelnen Spermien Veränderungen<br />
in der Funktionalität, speziell der Fluidität und der Permeabilität der<br />
Plasmammembran für Ionen u. a. auch Calcium (MAXWELL u. JOHNSON 1997,<br />
DROBNIS et al. 1993, WATSON 1981) auftreten. GREEN und WATSON (2001)<br />
beobachteten, dass das ganze Ausmaß der abkühlungsbedingten Veränderungen<br />
erst nach Wiedererwärmen auf Körpertemperatur, wie es für die Messung der<br />
Kapazitation in vitro erforderlich ist, erkennbar wird.<br />
Die Sensitivität der spezifischen Reaktivität auf Bikarbonat, lagerungsbedingte<br />
Veränderungen der Spermien darzustellen, geht über die der konventionellen<br />
Qualitätsparameter hinaus (HENNING et al. 2012, SCHMID et al. 2013); dies konnte<br />
auch in der vorliegenden Studie bestätigt werden. Membranintegrität und Motilität<br />
zeigten keine signifikanten Abnahmen während der Lagerung; lediglich die<br />
Lagerungstemperatur hatte einen signifikanten Einfluss.<br />
Hinsichtlich der Fähigkeit Langzeitlagerung oder Abkühlung zu überstehen, scheinen<br />
zwischen den einzelnen Ebern standardspermatologisch erkennbare Unterschiede<br />
zu bestehen. In der Studie von HENNING et al. (2012) konnten auf der Basis von<br />
drei konsekutiven Ejakulaten rund 70 % der Varianz für das Merkmal der<br />
spezifischen Reaktivität auf Bikarbonat dem Faktor Eber zugeordnet werden. In der<br />
vorliegenden Studie ergab sich auf Basis der Standardspermatologie eine<br />
Eberspezifität für alle Lagerungsbedingungen für die Membranintegrität. Zusätzlich<br />
waren die Gesamt- und Progressivmotilität bei den bei 5°C gelagerten Proben<br />
eberspezifisch, sofern die Varianzkomponentenschätzung auf Basis von drei<br />
Ejakulaten je Eber durchgeführt wurde; wurden dagegen alle sechs über einen<br />
Zeitraum von sechs Wochen gewonnenen Ejakulate je Eber in die Berechnung mit<br />
einbezogen, konnte keine Eberspezifität nachgewiesen werden. Saisonale Effekte<br />
könnten hier eine Rolle spielen. Eine Eberspezifität für die R 60 auf Basis der PI- und<br />
Fluo-3-negativen Spermien in Tyr BikCa (n= 3 Ejakulate) lag nach 6 h (20°C) und nach<br />
24 h (17°C) Lagerungsdauer vor; die restlichen Zeitpunkte bei 17°C waren nicht<br />
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