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TiHo Bibliothek elib - Tierärztliche Hochschule Hannover

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Diskussion<br />

5 Diskussion<br />

Standardspermatologische Parameter gelten als nicht ausreichend empfindlich, um<br />

funktionelle Veränderungen konservierter Eberspermien nach Lagerung und<br />

Abkühlung aufzuzeigen. Kürzlich wurde in dem Labor der Reproduktionsmedizinischen<br />

Einheit der Kliniken ein Assay entwickelt, der Konservierungseinflüsse<br />

auf gelagerte Eberspermien sensitiv darstellt (HENNING et al. 2012, SCHMID et al.<br />

2013a). Dabei wird die Reaktivität von Eberspermien auf Kapazitationsstimuli, vor<br />

allem auf Bikarbonat, untersucht. Ziel der vorliegenden Studie war es, mit einem<br />

vereinfachten Assay zu untersuchen, ob die spezifische Reaktivität auf Bikarbonat<br />

einen Parameter darstellt, der eberindividuelle Unterschiede in der Lagerfähigkeit<br />

von verdünntem Ebersamen erfasst (Experiment 1). Im zweiten Versuchsteil wurde<br />

anhand eines großen Probenpools aus Besamungsportionen von Stationsebern<br />

Daten für diesen Parameter für fertile, im Besamungseinsatz stehende Eber<br />

erhoben und geprüft, ob der Parameter der spezifischen Reaktivität auf Bikarbonat<br />

mit Parametern der Standardspermatologie korreliert (Experiment 2).<br />

Eines der wesentlichen Kennzeichen befruchtungsfähiger Eberspermien ist die<br />

Fähigkeit zur Kapazitation, welche in vitro u. a. durch den Einstrom von Ca 2+ -Ionen<br />

während der Inkubation in einem kapazitationsfördernden Medium gemessen werden<br />

kann (HARRISON et al. 1993). Bikarbonat wird sowohl in vivo (RODRIGUEZ-<br />

MARTINEZ et al. 2005, GADELLA u. VAN GESTEL 2004) als auch in vitro<br />

(HARRISON u. GADELLA 2005) eine wesentliche Rolle bei der Induktion der<br />

Kapazitation beigemessen. Das Fortbestehen der Ansprechbarkeit der Spermien auf<br />

Bikarbonat während der Lagerung gilt daher als essentiell für die<br />

Befruchtungsfähigkeit des verdünnten und konservierten Samens (HARRISON et al.<br />

1996). Durch die parallele Inkubation in unterschiedlichen Kapazitations- und<br />

Kontrollmedien lässt sich die spezifische Reaktivität der Spermien auf Bikarbonat<br />

und/oder Calcium auf Subpopulationsebene unter Berücksichtigung der<br />

Membranintegrität bestimmen (HENNING 2009).<br />

In dieser Studie nahm die spezifische Reaktivität auf Bikarbonat, berechnet anhand<br />

der Population der plasmamembranintakten Spermien mit niedrigem Calciumgehalt<br />

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