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TiHo Bibliothek elib - Tierärztliche Hochschule Hannover

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Literaturübersicht<br />

auch nach verlängerter Inkubation geringe oder keine Antwort (HARRISON u.<br />

GADELLA 2005). Ein Zusammenhang mit dem Auftreten unreifer Spermatozoen,<br />

also Spermien mit Plasmatropfen, ist bereits nachgewiesen (FLESCH et al. 2001),<br />

jedoch werden auch Unterschiede im intrazellulären Gehalt der Komponenten des<br />

Signalübertragungsweges (sAC, Phosphodiesterasen) aufgrund variierender<br />

Expression von Genen diskutiert (HARRISON u. GADELLA 2005, HERRMANN et al.<br />

1999).<br />

Die Kapazitation in vitro findet während der Inkubation bei Körpertemperatur in<br />

speziell konzipierten Medien statt. Diese enthalten u.a. Bikarbonat, welches bei<br />

Eberspermien als essentieller Promotor der Kapazitation identifiziert wurde. Auch<br />

Calcium, Albumin (als Cholesterolakzeptor) und Energielieferanten wie Glukose,<br />

Laktat und Pyruvat wirken als Promotoren (HARRISON et al. 1996, WATSON u.<br />

GREEN 2000, VISCONTI u. KOPF 1998, VADNAIS et al. 2007). Zunächst werden<br />

eine Reihe von aus Nebenhodenschwanz und Seminalplasma stammende Proteine,<br />

sog. Dekapazitationsfaktoren (SUZUKI et al. 2002), von der Spermienoberfläche<br />

entfernt, was in vitro durch Wasch- und Zentrifugationsschritte oder durch<br />

Dichtegradientenzentrifugation -z. B. Percoll- (RODRIGUEZ-MARTINEZ et al. 2007,<br />

ASHWORTH et al. 1995, FLESCH u. GADELLA 2000) simuliert werden kann. Bereits<br />

nach wenigen Sekunden im Kapazitationsmedium kann ein Anstieg an cAMP<br />

nachgewiesen werden, der nach etwa 60 s ein Maximum erreicht (HARRISON u.<br />

MILLER 2000). Die Proteinphosphorylierung ist bereits nach etwa 90 s erstmals<br />

mittels eines Antikörpers detektierbar und folgt einer ähnlichen Kinetik wie der<br />

Anstieg des cAMP (HARRISON 2004). Eine Umverteilung der Phospholipide ist<br />

bereits nach 2 Minuten Inkubation mittels des lipophilen Farbstoffs Merocyanin 540<br />

(M540) nachweisbar, nach 5-minütiger Inkubation wird das Maximum M540-positver<br />

Spermien erreicht. Alternativ sind auch die infolge der Phospholipidumordnung im<br />

äußeren Blatt der Zellmembran exponierten Phospholipide PE (durch Fluoresceinkonjugiertes<br />

Streptavidin/biotinyliertes Ro09-0198) und PS (mittels Fluoresceinkonjugiertem<br />

Annexin V) direkt anfärbbar (GADELLA u. HARRISON 2002). Die<br />

Detektion von PE erreicht nach 20 Minuten ein Maximum, während dies bei PS<br />

deutlich länger dauert, wobei als Ursache ein unterschiedlicher Anfärbemechanismus<br />

vermutet wird (HARRISON u. GADELLA 2005). Die Färbung mit Fluo-3 wird zur<br />

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