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TiHo Bibliothek elib - Tierärztliche Hochschule Hannover

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Literaturübersicht<br />

et al. 1994, 1995) und ein Zusammenspiel aus der verminderten protektiven Wirkung<br />

im apikalen Bereich mit lokalen Destabilisierungsprozessen führt zu einer erhöhten<br />

Fusionsbereitschaft (GADELLA et al. 1995).<br />

Eine weitere mögliche Folge der veränderten Lipidarchitektur der Spermienmembran<br />

und des Cholesterolefflux´ ist eine Änderung der intrazellulären<br />

Ionenkonzentrationen, entweder durch Leckströme über die permeabler werdende<br />

Membran oder durch die Aktivierung spezifischer Ionenkanäle (HARRISON u.<br />

GADELLA 2005, LITVIN et al. 2003). Die Ionenkonzentration steht in engem<br />

Zusammenhang mit dem Plasmamembranpotential, welches wiederum die Aktivität<br />

von spannungs-abhängigen Ionenkanälen beeinflussen kann (VISCONTI et al.<br />

2002). So wird ein Anstieg des intrazellulären Calciumgehaltes u. a. auf eine<br />

Aktivierung niedrigspannungsaktivierter Ca 2+ -Kanäle durch eine Hyperpolarisation<br />

der Plasmamembran zurückgeführt (VISCONTI et al. 2002, ARNOULT et al. 1999).<br />

Darüber hinaus werden jedoch auch die Inaktivierung der Ca 2+ -ATPase, die Calcium<br />

aktiv aus den Zellen transportiert, sowie die Beteiligung der Na + /Ca 2+ -Pumpe<br />

ursächlich diskutiert (FLORMAN et al. 1992, JAGANNATHAN et al. 2002).<br />

Ein weiteres spätes Ereignis im Rahmen der Kapazitation ist die<br />

Tyrosinphosphorylierung von Proteinen, welche durch die Aktivierung von<br />

Tyrosinkinasen zu Stande kommt (VISCONTI et al. 1999a, b, FICARRO et al. 2003)<br />

und an einer Reihe von Proteinen beobachtet werden kann. Im Gegensatz zur<br />

Umorganisation von Lipiden sind diese Veränderungen im Bereich des<br />

Spermienschwanzes am deutlichsten (CARR et al. 2001, FICARRO et al. 2003, DE<br />

VRIES et al. 2003). In diesem Zusammenhang wird eine Phosphorylierung von<br />

Scheidenproteinen vermutet (GADELLA u. VAN GESTEL 2004), die<br />

bekanntermaßen an der Induktion der Hypermotilität beteiligt ist (TURNER et al.<br />

1999).<br />

Für den Ablauf der Kapazitation bestehen innerhalb der Spezies Schwein inter- und<br />

intraindividuelle Unterschiede hinsichtlich des Anteils an Spermien, welche die<br />

beschriebenen Veränderungen durchführen können (HARRISON u. GADELLA 2005,<br />

HARRISON et al. 1996, HOLT u. HARRISON 2002, GADELLA u. HARRISON 2002,<br />

FLESCH et al. 2001). Selbst innerhalb eines Ejakulates reagiert nur ein Teil der<br />

Spermien auf Kontakt mit Bikarbonat, eine andere Population des Ejakulates zeigt<br />

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