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TiHo Bibliothek elib - Tierärztliche Hochschule Hannover

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Literaturübersicht<br />

Bikarbonat gilt als stärkster Promotor der Kapazitation (HARRISON u. GADELLA<br />

2005). Auf welchem Weg das Molekül in die Zelle kommt, ist bislang noch nicht<br />

geklärt; es werden jedoch die Beteiligung eines Na + -<br />

/HCO 3 Kotransporters<br />

(DEMARCO et al. 2003) oder die Diffusion von CO 2 über die Plasmamembran<br />

(FLESH u. GADELLA 2000) in diesem Zusammenhang diskutiert. Im Spermium wird<br />

durch Bikarbonat eine lösliche Adenylatcyclase (sAC) aktiviert (LITVIN et al. 2003,<br />

HARRISON u. GADELLA 2005), wodurch der Gehalt an cyclischem Adenosin 3´,5´monophosphat<br />

(cAMP) ansteigt. Dadurch wird wiederum die cAMP-abhängige<br />

Proteinkinase A (PKA) aktiviert, welche zu einer Phosphorylierung von Proteinen<br />

führt (GADELLA u. HARRISON 2002, OKAMURA et al. 1985, VISCONTI et al. 1998).<br />

Letztere wirken als Initiatoren verschiedenster Signalkaskaden (HARRISON u.<br />

MILLER 2000, HARRISON 2004). Der Anstieg an cAMP und die PKA-abhängige<br />

Proteinphosphorylierung beginnen bereits wenige Sekunden nach Kontakt mit<br />

Bikarbonat. Nach dem initialen Anstieg sinkt der cAMP-Level jedoch zunächst<br />

wieder, um nach einigen Minuten erneut langsam anzusteigen. Auch die<br />

Proteinphosphorylierung folgt einem ähnlichen kinetischen Verlauf, wenn auch<br />

zeitversetzt (HARRISON u. GADELLA 2005). Als Grund für den vorrübergehenden<br />

Abfall der cAMP-Konzentration werden Rückkopplungsmechanismen diskutiert,<br />

wobei die PKA durch Phosphorylierung einer Phosphodiesterase deren Aktivität<br />

steigert, so dass mehr cAMP abgebaut wird (MEHATS et al. 2002). Die gleichzeitige<br />

Phosphorylierung der Adenylatcyclase vermindert wiederum die Aktivität der<br />

Phosphodiesterase (HANOUNE et al. 2001) und der cAMP-Gehalt steigt wieder.<br />

Über den sAC/cAMP/PKA Signalübertragungsweg bewirkt Bikarbonat auch<br />

Veränderungen in der Lipidarchitektur der Plasmamembran (GADELLA u.<br />

HARRISON 2000). Während der Kapazitation kommt es zum Zusammenbruch der<br />

asymmetrischen Verteilung der Phospholipide in der Lipiddoppelschicht, vor allem<br />

durch eine gesteigerte Exposition von Phosphatidylserin (PS) und<br />

Phosphatidylethanolamin (PE) im äußeren Blatt der Zellmembran (GADELLA u.<br />

HARRISON 2002). Als Ursache für diesen als „phospholipid scrambling“<br />

bezeichneten Vorgang wird gemeinhin eine Aktivierung der Scramblase<br />

angenommen; dieses Protein ist für die Translokation von Phospholipiden zwischen<br />

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