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TiHo Bibliothek elib - Tierärztliche Hochschule Hannover

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Literaturübersicht<br />

Einsatz in der künstlichen Besamung gesehen (ALTHOUSE et al. 1998; JOHNSON<br />

et al. 2000; VYT et al. 2004). Während einige Autoren berichten, dass dieser Wert in<br />

BTS-verdünnten Ejakulaten teilweise schon nach kurzer Zeit unterschritten wird (VYT<br />

et al. 2004; PAULENZ et al. 2000; WATERHOUSE et al. 2004), attestierten<br />

WABERSKI et al. (1994) auch nach 120 h Lagerung noch eine geschätzte Motilität<br />

von > 60 %. Bei HENNING et al. (2012) wurde dieser Wert erst nach 168 h<br />

unterschritten; nach 120 h lag die Motilität bei rund 80 %. Als Ursachen für die<br />

sinkende Motilität werden die Produktion reaktiver Sauerstoffverbindungen<br />

(GUTHRIE et al. 2008; KUMARESAN et al. 2009), steigende pH-Werte im<br />

Verdünnermedium (VYT et al. 2004) oder ein Besatz mit Bakterien infolge<br />

suboptimaler Verarbeitungsbedingungen (ALTHOUSE et al. 2000) diskutiert. VYT et<br />

al. (2004) fanden in allen getesteten Verdünnermedien Anstiege im pH-Wert<br />

zwischen 0,49 und 0,75 Einheiten während einer Lagerung über sieben Tage, wobei<br />

sie den höchsten Anstieg in den ersten 48 h registrierten. Die Autoren vermuten,<br />

dass die Erhöhung der Werte initial zu einer Aktivierung der Motilität führt, allerdings<br />

eine verkürzte Lebensdauer der Spermien nach sich zieht. PAULENZ et al. (2000)<br />

sahen dagegen bei Lagerung über 96 h in BTS insgesamt nur einen pH-Anstieg um<br />

0,04 Einheiten. Unter mangelhaften Verarbeitungsbedingungen kann auch ein<br />

Besatz mit Bakterien zu einer deutlichen Reduktion der Motilität und<br />

Membranintegrität führen.<br />

Neben der subjektiven Motilitätsschätzung werden auch Computerassistierte-<br />

Spermienanalyse-Systeme (CASA) zur Erfassung quantitativer und qualitativer<br />

Veränderungen in der Motilität eingesetzt (DUBE et al. 2004; DE AMBROGI et al.<br />

2006a; ESTIENNE et al. 2007; YESTE et al. 2008). Sie ermöglichen eine<br />

standardisierte und objektive Erfassung einer Vielzahl kinetischer Parameter<br />

einschließlich Geschwindigkeit, Geißelschlagfrequenz und lateraler Kopfauslenkung<br />

der Spermien. Während in der Studie von ESTIENNE et al. (2007) die Mittelwerte der<br />

Geschwindigkeitsparameter der Spermien durch eine Lagerung über sieben Tage<br />

beeinflusst waren, war dies in Untersuchungen von DE AMBROGI et al. (2006a) über<br />

einen Versuchszeitraum von 96 h nicht der Fall. In beiden Studien konnte kein<br />

Einfluss der Lagerung auf weitere Parameter der Spermienbewegung festgestellt<br />

werden. VAZQUEZ et al. (1998) verzeichneten dagegen nach 96 h Lagerungsdauer<br />

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