TiHo Bibliothek elib - Tierärztliche Hochschule Hannover
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Literaturübersicht<br />
2 Literaturübersicht<br />
2.1 Einfluss der Konservierung auf funktionelle Eigenschaften von<br />
Eberspermatozoen<br />
Die Abnahme der Befruchtungsfähigkeit konservierter Eberspermien während der<br />
Lagerung wird allgemein als Folge eines in vitro ablaufenden physiologischen<br />
Alterungsprozesses betrachtet (WEITZE 1991; JOHNSON et al. 2000).<br />
2.1.1 Spermienmotilität<br />
Da die Motilität (MOT) der Spermien als Indikator für einen intakten Metabolismus<br />
angesehen wird, kommt ihr eine besondere Bedeutung bei der Beurteilung der<br />
Befruchtungsfähigkeit zu (JOHNSON et al. 2000). VAN DUJN jr. (1971) bestimmte<br />
die potentielle Befruchtungsfähigkeit eines männlichen Tieres nach folgenden<br />
primären Sameneigenschaften:<br />
1. Gesamtzahl der ejakulierten Spermatozoen<br />
2. mittlere Geschwindigkeit normal beweglicher Spermatozoen<br />
3. Anteil strukturell und funktionell normaler Spermatozoen<br />
4. Geschwindigkeit, mit der die Spermatozoen altern<br />
SAACKE (1970) nennt zwei essentielle Eigenschaften des Spermiums: die Fähigkeit<br />
der Vorwärtsbewegung und die Fähigkeit zur Penetration der Zona pellucida der<br />
Eizelle. Wenn eine dieser Fähigkeiten gestört ist, ist das Spermium nicht mehr<br />
fruchtbar.<br />
Das Ergebnis der subjektiven Motilitätsschätzung von Spermien ist abhängig von<br />
verschiedenen Faktoren: Der Temperatur des Auffangefäßes, einer Verunreinigung<br />
des Ejakulates mit Bulbourethraldrüsensekret, Schmutz, Blut oder Wasser, der<br />
Qualität des Verdünners und der Erfahrung des Untersuchers (HURTGEN 1984,<br />
DIRKSEN 1991).<br />
Mit zunehmender Lagerungsdauer nimmt die Motilität ab (PAULENZ et al. 2000;<br />
KOMMISRUD et al. 2002; VYT et al. 2004; HENNING et al. 2012). Ein Minimum von<br />
60 bis 70 % motilen Spermien wird als Voraussetzung für einen bedenkenlosen<br />
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