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TiHo Bibliothek elib - Tierärztliche Hochschule Hannover

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V. Diskussion<br />

plötzlichen Anstieg von Prolaktin in Zusammenhang mit einem Anstieg der<br />

Glukokortikoid-Konzentration. Zu diesem Zeitpunkt ist Prolaktin<br />

möglicherweise ausschlaggebend für Aufrechterhaltung der pIgR-<br />

Expression auf hohem Niveau (RINCHEVAL-ARNOLD et al. 2002).<br />

In Studien an Ziegen und an Mäusen, bei denen radioaktiv markierte<br />

Disaccharide ins Euter appliziert wurden, konnte gezeigt werden, dass das<br />

Drüsenepithel während der Trächtigkeit auch für größere Moleküle<br />

durchlässig ist. LINZELL und PEAKER (1974) injizierten [ 14 C]-Saccharose in<br />

das Drüsenlumen von Ziegen und konnten den Marker unmittelbar nach der<br />

Injektion im Blut nachweisen. Nur eine geringe Fraktion des Markers war in<br />

der Milch nachweisbar. Im Gegensatz dazu konnte während der Laktation<br />

nach intramammärer Injektion kein Marker im Blut nachgewiesen werden<br />

(NGUYEN u. NEVILLE 1998). Weiterhin konnten LINZELL und PEAKER<br />

(1971, 1974) bei trächtigen Ziegen nachweisen, dass [ 14 C]-Saccharose<br />

auch aus dem Blut in die Milch diffundieren kann. Dass die tight junctions<br />

während der Trächtigkeit für große Moleküle durchlässig sind, wurde im<br />

Drüsenlumen trächtiger Mäuse durch den Transport von<br />

fluoreszenzmarkiertem Albumin und IgG aus dem Lumen ins Interstitium<br />

nachgewiesen (NGUYEN u. NEVILLE 1998). Während der Laktation waren<br />

diese Moleküle im Lumen der Milchdrüse gebunden.<br />

Elektronenmikroskopische Studien von PITELKA et al. (1973) zeigten, dass<br />

das Netzwerk der tight junctions während der Trächtigkeit noch<br />

unorganisiert ist und weniger Zell-Zell-Verbindungen aufweist als das hoch<br />

organisierte tight junctions-Netzwerk während der Laktation.<br />

Ergebnisse mehrerer Studien (LINZELL et al. 1975; ZETTL et al. 1992;<br />

FLINT u. GARDNER 1994; SINGER et al. 1994; THOMPSON 1996;<br />

NGUYEN et al. 2001) weisen darauf hin, dass Progesteron, Prolaktin und<br />

Glukokortikoide eine Rolle in der Regulation der tight junctions im<br />

Drüsenepithel der Milchdrüse spielen. Progesteron verhindert den Schluss<br />

der tight junctions während der Trächtigkeit, möglicherweise mit lokalen<br />

Faktoren wie TGF-β und Prostaglandin. Glukokortikoide werden für die<br />

Differenzierung des Drüsenepithels von trächtigen zum laktierenden Tier<br />

benötigt. Auch Prolaktin wird mit der Regulation der tight junctions im<br />

Drüsenepithel der Milchdrüse in Verbindung gebracht.<br />

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