TiHo Bibliothek elib - Tierärztliche Hochschule Hannover
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V. Diskussion<br />
5.1.2 IgM-Bestimmung im Plasma<br />
Bei der Auswertung der Daten wurde ersichtlich, dass auch im Verlauf der<br />
IgM-Konzentration vom Ende der Laktation bis zur Geburt Unterschiede<br />
bestanden.<br />
In der Studie von FRANKLIN et al. (2005) blieben die IgM-Konzentrationen<br />
von der vierten Woche a.p. bis zur Geburt weitgehend konstant, wobei die<br />
Frage offen bleibt, inwiefern die Impfungen (Vakzinen gegen Rota- und<br />
Coronaviren sowie E. coli in der vierten und zweiten Woche a.p.) Einfluss<br />
auf die IgM-Konzentration genommen haben könnten. DETILLEUX et al.<br />
(1995) zeigten eine Abnahme der IgM-Konzentration von der fünften Woche<br />
a.p. bis zur Geburt, die allerdings statistisch nicht gesichert werden konnte.<br />
Post partum blieben die Werte auf einem konstant niedrigen Niveau. Die<br />
Ausgangskonzentrationen wurden auch zum Studienende nicht wieder<br />
erreicht.<br />
HERR et al. (2011) konnten dagegen ab der vierten Woche a.p. einen hoch<br />
signifikanten Abfall der intravasalen IgM-Konzentration nachweisen, der<br />
sich bis in die subpartale Periode fortsetzte. Nach der Geburt blieben die<br />
IgM-Spiegel über die gesamte Untersuchungsperiode bis zur vierten Woche<br />
p.p. auf einem konstanten Niveau und lagen deutlich unter den<br />
Konzentrationen zu Versuchsbeginn.<br />
Dieser Befund konnte durch die vorliegende Arbeit bestätigt werden.<br />
Allerdings kam es in dieser Studie erst unmittelbar vor der Geburt zu einem<br />
rapiden und sehr starken Abfall der IgM-Konzentration im Plasma. Da ein<br />
ähnliches Verhalten auch für IgG1 im Plasma beschrieben wurde, liegt die<br />
Vermutung nahe, dass auch IgM zum Geburtszeitpunkt ins Kolostrum<br />
umkompartimentiert wird. KICKHÖFEN et al. (1968) und BUTLER (1969)<br />
konnten auch im Kolostrum IgM-Konzentrationen nachweisen, die deutlich<br />
über den Konzentrationen im Plasma lagen. BOURNE und CURTIS (1973)<br />
beschrieben, dass ein großer Anteil des kolostralen IgM aus dem Serum<br />
stammt und mittels eines selektiven Transports aktiv in das Euter<br />
transportiert wird. Weiterhin zeigten BRANDTZAEG (1968) und<br />
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