TiHo Bibliothek elib - Tierärztliche Hochschule Hannover
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V. Diskussion<br />
und die Dauer von der Abkalbung bis zum ersten Melken einen Einfluss auf<br />
den IgG1-Gehalt im Kolostrum hatten. Somit ist nicht auszuschließen, dass<br />
auch die Immunglobulingehalte im Plasma von diesen Faktoren beeinflusst<br />
werden.<br />
Der Entzug des IgG1 aus dem maternalen Blutkreislauf im letzten Drittel der<br />
Gravidität und dessen Transfer ins Euter ist als physiologischer Vorgang zu<br />
bewerten. BARRINGTON et al. (1997) stellten in diesem Zusammenhang<br />
fest, dass im Eutergewebe trächtiger Milchkühe in der Trockenstehperiode<br />
vor allem IgG1-Rezeptoren exprimiert werden. Dabei konnten in<br />
trockenstehenden Eutern deutlich mehr Rezeptoren nachgewiesen werden<br />
als in laktierenden. So lässt sich die bereits von LARSON (1958),<br />
KICKHÖFEN et al. (1968) und BUTLER (1969) publizierte<br />
Umkompartimentierung der Immunglobuline (vorwiegend IgG1) ins Euter<br />
erklären. Weiterhin wurde der Frage nachgegangen, in welchen Zeitraum es<br />
zum Ausgleich des Verlustes der Immunglobuline im Plasma kommt. In<br />
dieser Studie konnte dabei ab Tag 3 p.p. ein sukzessiver Anstieg der IgG1-<br />
Konzentration im Plasma beobachtet werden. Etwa drei Wochen p.p.<br />
wurden die Ausgangskonzentrationen von IgG1 bereits wieder erreicht. Im<br />
Gegensatz dazu beschrieben HERR et al. (2011) bis zum Tag 7 p.p.<br />
konstant niedrigere Gesamt-IgG-Konzentrationen. Erst danach folgte ein<br />
stetiger Anstieg bis zur vierten Woche p.p. FRANKLIN et al. (2005)<br />
beschrieben zwar auch einen Anstieg der IgG1-Spiegel bis zur dritten<br />
Woche p.p., jedoch eignen sich die Messwerte aufgrund der Vakzinierung<br />
der Studientiere in der zweiten und vierten Woche a.p. nur bedingt zum<br />
Vergleich. Allerdings zeigen die Ergebnisse von DETILLEUX et al. (1995)<br />
einen Anstieg der IgG1-Konzentration. Auf diesem Niveau stagnierten die<br />
Werte bis zum Studienende (fünfte Woche p.p.). Für IgG2 zeigten<br />
DETILLEUX et al. (1995) einen protrahierten Anstieg der<br />
Plasmakonzentration bis zur dritten Woche p.p.<br />
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