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TiHo Bibliothek elib - Tierärztliche Hochschule Hannover

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V. Diskussion<br />

In der vorliegenden Studie wurde zum Geburtszeitpunkt ein Gesamt-IgG-<br />

Abfall von 19,85 ± 1,45 auf 14,91 ± 1,68 mg*ml -1 ermittelt. Der zum<br />

Geburtszeitpunkt ermittelte Wert setzte sich aus 2,9 ± 0,27 mg*ml -1 IgG1<br />

und 13,88 ± 1,66 mg*ml -1 IgG2 zusammen. Das bedeutet für IgG1 eine<br />

Gesamtreduktion von etwa 5,3 mg*ml -1 , während die Konzentration von<br />

IgG2 im Vergleich zum Messbeginn sogar um etwa 1,8 mg*ml -1 anstieg.<br />

Dieser Befund entspricht den Ergebnissen von KICKHÖFEN et al. (1968)<br />

und BUTLER (1969), die postulierten, dass nur IgG1 ins Kolostrum<br />

diffundiert, während IgG2 im Plasma verbleibt.<br />

Die Beobachtung, dass es bei der Milchkuh zu einem präpartalen Abfall der<br />

IgG1- und IgM-Konzentrationen kommt, erscheint zunächst widersprüchlich.<br />

Gerade im peripartalen Zeitraum sollte das Muttertier ein stabiles<br />

Immunsystem aufrechterhalten können. Ein bedeutender Faktor für die<br />

intravasale IgG1-Reduktion im letzten Trimester der Trächtigkeit ist die<br />

Diffusion der IgG1-Moleküle ins Kolostrum, wo sie zunächst akkumulieren.<br />

Diese Annahme wird von den Ergebnissen von LARSON (1958) gestützt,<br />

der erstmals präpartal (sechs Wochen a.p. bis zur Geburt) eine Erhöhung<br />

der Immunglobulinfraktion im trockenstehenden Euter bei gleichzeitigem<br />

Abfall der γ- und β-Globuline im Serum nachweisen konnte. Er stellte die<br />

These auf, dass während der Trockenstehphase ein Transfer der<br />

Immunglobuline aus dem Blut in das Euter existieren müsse. Allerdings<br />

konnte LARSON (1958) weder eine qualitative Angabe über den Isotyp<br />

noch eine quantitative Angabe über den absoluten Gehalt der<br />

Immunglobuline treffen. Auch KICKHÖFEN (1968) und BUTLER (1973)<br />

postulierten, die Erniedrigung der intravasalen γ- und β-Globuline in der<br />

Trockenstehperiode beruhe hauptsächlich auf einer Überführung des IgG1<br />

in die Milchdrüse, während IgG2 im Blut verbleibe. DETILLEUX et al. (1995)<br />

und FRANKLIN et al. (2005) beschrieben ebenfalls einen präpartalen Abfall<br />

von IgG1. Durch die vorgelegte Arbeit konnten diese Ergebnisse bestätigt<br />

werden.<br />

PRITCHETT et al. (1991) konnten in einer Studie an 919 Holstein-Friesian-<br />

Kühen zeigen, dass die Abkalbesaison, die Laktationsnummer, die Länge<br />

der Trockenstehperiode, das Zwischenkalbeintervall, die Milch- und<br />

Milchfettproduktion in der gesamten Laktation, das Gewicht des Kolostrums<br />

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