TiHo Bibliothek elib - Tierärztliche Hochschule Hannover
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V. Diskussion<br />
mit diesem Verfahren nur die Gesamtkonzentration an IgG bestimmt<br />
werden. Eine Differenzierung zwischen IgG1 und IgG2 war nicht möglich.<br />
Gerade bei der differenzierten Betrachtung der<br />
Immunglobulinkonzentrationen im peripartalen Zeitraum wäre eine<br />
Unterscheidung zwischen den einzelnen Isotypen durchaus interessant.<br />
Zum einen haben die Subtypen unterschiedliche Anteile am Gesamt-IgG<br />
(IgG1 etwa 60%, IgG2 etwa 40% des Gesamt-IgGs) (CURTAIN et al. 1970;<br />
BRANDON u. LASCELLES 1971; BUTLER 1973), zum anderen konnten<br />
SASAKI et al. (1976) in einer ähnlichen Studie ein unterschiedliches<br />
Verhalten der Isotypen im peripartalen Zeitraum zeigen. So kam es vor der<br />
Abkalbung zu einem Abfall von IgG1 im Plasma, während die Konzentration<br />
von IgG2 weitgehend unverändert blieb.<br />
Diese Beobachtung konnte in der vorliegenden Studie bestätigt werden.<br />
Allerdings gab es Unterschiede hinsichtlich der Immunglobulinkonzentration<br />
(Tabelle 6).<br />
HERR et al. (2011) ermittelten in einem ähnlichen Zeitraum (vier Wochen<br />
a.p.) einen Gesamt-IgG-Gehalt von 29,0 ± 11,6 mg*ml -1 . Von der Annahme<br />
ausgehend, dass IgG1 etwa 60% der Gesamt-IgG-Konzentration im Plasma<br />
ausmache (CURTAIN et al. 1970; BRANDON u. LASCELLES 1971; J. E.<br />
BUTLER 1973), errechneten HERR et al. (2011) einen IgG1-Gehalt von<br />
17,4 mg*ml -1 . Dieser Wert liegt deutlich über den Werten aus<br />
vorausgegangenen Studien von DETILLEUX et al. (1995), die fünf Wochen<br />
a.p. einen IgG1-Gehalt von etwa 6,0 mg*ml -1 ermittelten und FRANKLIN et<br />
al. (2005), die in ihrer Studie vier Wochen a.p. eine Konzentration von 10,2<br />
± 0,9 mg*ml -1 für IgG1 nachweisen konnten.<br />
Ähnliche Unterschiede gab es auch in Bezug auf das Ausmaß der<br />
absoluten Konzentrationsabnahme bis zur Geburt. DETILLEUX et al. (1995)<br />
zeigten eine IgG1-Reduktion von 5,6 mg*ml -1 auf 2,0 mg*ml -1 i.p., während<br />
FRANKLIN et al. (2005) einen präpartalen Abfall von 10,2 ± 0,9 mg*ml -1 auf<br />
3,3 ± 0,7 mg*ml -1 i.p. nachweisen konnten. HERR et al. (2011) konnten eine<br />
Abnahme des Gesamt-IgG-Gehaltes von 29,0 ± 11,6 mg*ml -1 auf 15,0 ± 6,4<br />
mg*ml -1 messen und ermittelten daraus rechnerisch eine anteiligen Verlust<br />
von 8,4 mg*ml -1 IgG1.<br />
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