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TiHo Bibliothek elib - Tierärztliche Hochschule Hannover

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V. Diskussion<br />

Zwar geben die bereits publizierten Daten zu den Plasma IgG- und IgM-<br />

Konzentrationen eine gute Orientierung, allerdings lassen sie keine<br />

Rückschlüsse darüber zu, inwiefern die unterschiedlichen<br />

Reproduktionsabschnitte Einfluss auf die Antikörpergehalte im Plasma<br />

nehmen. Dabei wird in der Fachliteratur häufig die Meinung vertreten, dass<br />

die überdurchschnittlich hohe Anfälligkeit für Erkrankungen im peripartalen<br />

Zeitraum bei der Milchkuh in engem Zusammenhang mit einer Depression<br />

des Immunsystems stehe (GUNNINK 1984; GOFF u. HORST 1997; LEWIS<br />

1997; MALLARD et al. 1998). BOSTEDT und BERCHTHOLD postulierten<br />

bereits 1968, dass die humoralen Abwehrmechanismen des Milchrindes<br />

während der Geburt einer Depression unterliegen. Während der<br />

Austreibungsphase konnte eine signifikante Reduktion der eosinophilen<br />

Granulozyten gezeigt werden, die erst drei bis fünf Stunden p.p.<br />

abgeschlossen war. Die Dauer der Eosinopenie variierte dabei zwischen 12<br />

und 24 Stunden.<br />

5.1.1 IgG-Bestimmung im Plasma<br />

Die direkte Charakterisierung des Immunstatus der Milchkuh in diesem<br />

kritischen Zeitraum wurde erst in jüngerer Zeit Gegenstand einiger<br />

Untersuchungen (DETILLEUX et al. 1995; FRANKLIN et al. 2005; HERR et<br />

al. 2011). Diese Arbeitsgruppen beschäftigten sich mit der Bestimmung des<br />

tatsächlichen Immunglobulingehaltes im letzten Trimester der Trächtigkeit<br />

und den ersten drei Wochen p.p. In allen Publikationen konnte ein<br />

präpartaler Abfall der IgG- bzw. IgG1-Konzentration nachgewiesen werden.<br />

Allerdings gab es Unterschiede in Bezug auf die absoluten<br />

Immunglobulinkonzentrationen und auf den Beginn des<br />

Konzentrationsabfalls a.p. (Tabelle 6). DETILLEUX et al. (1995) konnten<br />

eine Reduktion des IgG1-Gehaltes von 5,6 mg*ml -1 (fünfte Woche a.p.) bis<br />

auf 2 mg*ml -1 (Geburt) feststellen. Dagegen beschrieben FRANKLIN et al.<br />

(2005) einen kontinuierlichen Abfall der IgG1-Konzentration von der vierten<br />

Woche a.p. bis zur Geburt (von 10,2 ± 0,9 auf 3,3 ± 0,7 mg*ml -1 intra<br />

partum) während HERR et al. (2011) einen Abfall des Gesamt-IgG von 36,8<br />

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