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TiHo Bibliothek elib - Tierärztliche Hochschule Hannover

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I. Einleitung<br />

I. EINLEITUNG<br />

1.1 Der Stoffwechsel der Milchkuh im peripartalen Zeitraum<br />

Durch gezielte züchterische Ansätze sowie durch stetige Verbesserung von Haltung<br />

und Fütterung haben sich die Laktationsleistungen in der modernen Milchviehhaltung<br />

in den vergangenen fünf Jahrzehnten mehr als verdoppelt. JANINHOFF (2012) gibt<br />

in seiner Wirtschaftlichkeitsanalyse von 2009 – 2012 an, dass für eine rentable<br />

Milchwirtschaft Jahresleistungen von 8.000 bis 9.000 kg/Jahr erforderlich sind.<br />

Die Milchleistung weist während des Laktationszyklus einen charakteristischen<br />

Verlauf auf. Zu Beginn der Laktation steigt sie stark an, wobei maximale<br />

Tagesleistungen in der 7.-14. Laktationswoche erreicht werden. In dieser Zeit ist mit<br />

etwa 25 kg/Tag die maximale Trockenmasseaufnahmekapazität ausgeschöpft<br />

(BREVES u. RODEHUTSCORD 2007). Bei sehr hoher Milchleistung müsste das Tier<br />

zur Bedarfsdeckung aufgrund der begrenzten Aufnahmekapazität eine<br />

Energiekonzentration von mehr als 8 MJ Nettoenergie Laktation (NEL) aufnehmen.<br />

Diese hohen NEL-Konzentrationen können jedoch nicht erreicht werden, da über<br />

einen ausreichend hohen Anteil von Grundfutter auch die Strukturwirksamkeit und<br />

damit die Wiederkäuergerechtigkeit der Ration sichergestellt werden muss<br />

(INGVARTSEN u. ANDERSEN 2000; PETERSON et al. 2005; BREVES u.<br />

RODEHUTSCORD 2007).<br />

Neben den Grenzen der Energiedichte zeigt auch der freiwillige Verzehr im<br />

peripartalen Zeitraum charakteristische Veränderungen. PETERSON et al. (2005)<br />

konnten zeigen, dass sich in den letzten vier Wochen a.p. die<br />

Trockenmasseaufnahme um bis zu 50% reduzierte und erst zum Ende der vierten<br />

Laktationswoche eine Trockenmasseaufnahme von 22-24 kg/Tag erreicht wurde. Der<br />

Übergang von der Spätträchtigkeit zur Frühlaktation ist der Zeitpunkt der niedrigsten<br />

Trockenmasseaufnahme. In dieser Periode ist somit die Aufnahme der benötigten<br />

Energiemengen mit dem Futter nicht möglich.<br />

Folglich kommt es peripartal zur Ausprägung einer negativen Energiebilanz (NEB)<br />

mit starker Mobilisation von Körperfett.<br />

Die Auswahl der Grundfuttermittel kann bei hoher Leistung zwar noch einen Einfluss<br />

auf die NEL-Konzentration, die Energieaufnahme und damit auf das Ausmaß der<br />

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