Mit-Erleben, Mit-Wissen, Mit-Entscheiden - networx.at
Mit-Erleben, Mit-Wissen, Mit-Entscheiden - networx.at
Mit-Erleben, Mit-Wissen, Mit-Entscheiden - networx.at
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Juli 2013<br />
diakonie<br />
Die Zeitschrift für Nächstenliebe in unserer Zeit<br />
<strong>Mit</strong>-<strong>Erleben</strong>, <strong>Mit</strong>-<strong>Wissen</strong>,<br />
<strong>Mit</strong>-<strong>Entscheiden</strong><br />
Seite 06<br />
Den ethischen<br />
Diskurs führen Seite 04<br />
Zwei Gener<strong>at</strong>ionen<br />
unter einem Dach Seite 16<br />
Teilhabe durch Musik<br />
Seite 20
01<br />
thema<br />
Gesundheit<br />
02<br />
Diakoniewerk<br />
panorama<br />
Menschen im<br />
03 alter<br />
04 Den ethischen Diskurs führen<br />
Ethisches Nachdenken ist Teil des<br />
diakonischen Alltags<br />
06 <strong>Mit</strong>-<strong>Erleben</strong>, <strong>Mit</strong>-<strong>Wissen</strong>,<br />
<strong>Mit</strong>-<strong>Entscheiden</strong><br />
Besonderes Engagement in Rumänien<br />
09 „Zukunft mitgestalten“<br />
R<strong>at</strong>geber zur Nachlassregelung<br />
ab sofort gr<strong>at</strong>is<br />
10 Martinstift-Symposion ∙ Jahresbericht<br />
2012 erschienen ∙ Landessonderausstellung<br />
Gallneukirchen<br />
14 Welt-Alzheimertag 2013 ∙ Max<br />
und Moritz in Mauerkirchen ∙<br />
Neu: Haus für Senioren in Bad Zell<br />
16 Zwei Gener<strong>at</strong>ionen<br />
unter einem Dach<br />
Schwerpunkt diakonischen Handelns<br />
04 05<br />
Menschen mit<br />
behinderung<br />
Aktiv für<br />
ausbildung<br />
06<br />
Aktiv für<br />
gesundheit<br />
18 The<strong>at</strong>er Malaria ∙ Kulinarium Salzburg<br />
∙ Werkstätte Linzerberg ∙<br />
20 Teilhabe durch Musik<br />
Mobile Musiktherapie für Menschen<br />
mit schwerer Beeinträchtigung<br />
22 Freiwilliges Sozialjahr ∙<br />
Bildungszentrum Diakonissen<br />
23 Vom Zivildienst in den Sozialberuf<br />
Vom Technischen Zeichner zum Fach-<br />
Sozialbetreuer/Behindertenbegleitung<br />
24 Neuer Wirbelsäulen-Spezialist ∙<br />
Aktionstag „Saubere Hände“ im<br />
Diakonissen-Krankenhaus<br />
25 Reden wir über Ethik<br />
Diakonie-Zentrum Salzburg<br />
12 Spiritualität<br />
13 Porträt<br />
26 Bitte & Danke<br />
27 Was ist los ∙ Buchtipp ∙<br />
Produkttipp<br />
Juli 2013
editorial<br />
An einem Arbeitspl<strong>at</strong>z wie<br />
hier in der Werkstätte Sibiu<br />
wird für Menschen mit<br />
beeinträchtigung das<br />
<strong>Mit</strong>-Tun ebenso Realität wie<br />
das <strong>Mit</strong>-<strong>Erleben</strong>, <strong>Mit</strong>-<strong>Wissen</strong><br />
und <strong>Mit</strong>-<strong>Entscheiden</strong>.<br />
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
gesellschaftliche Teilhabe von<br />
Menschen mit Behinderung ist keine<br />
Selbstverständlichkeit, nicht bei uns<br />
und erst recht nicht in vielen anderen<br />
Ländern. Die Werkstätte Sibiu/<br />
Hermannstadt des Diakoniewerks<br />
möchte in Rumänien modellhaft<br />
ein Zeichen für mehr Gerechtigkeit<br />
setzen, durch ihre Arbeit, aber auch<br />
durch ein Symposion, das dort <strong>Mit</strong>te<br />
April st<strong>at</strong>tfand. Lesen Sie mehr dazu<br />
im „thema“. Auch der Beitrag vom<br />
Team der Musiktherapie (S. 20-21)<br />
setzt sich mit einem Aspekt von Teilhabe<br />
auseinander, nämlich dem, wie<br />
man auch Menschen mit schwerer<br />
Behinderung, die aus unterschiedlichen<br />
Gründen nicht selbst in die<br />
Musiktherapie kommen können, Musik<br />
zugänglich machen und sie am<br />
Musizieren aktiv beteiligen kann.<br />
<strong>Mit</strong> ethisch verantwortlichem <strong>Entscheiden</strong><br />
und Handeln beschäftigt<br />
sich diesmal das „nachgedacht“ von<br />
Rektorin Mag. a Christa Schrauf. Wie<br />
man mit diesen Herausforderungen<br />
im Diakonie-Zentrum Salzburg umgeht,<br />
schildert der Beitrag von Mag. a<br />
Christina Jungbauer auf S. 25.<br />
Die Werkstätte Sibiu möchte<br />
modellhaft ein Zeichen für<br />
mehr Gerechtigkeit setzen.<br />
3<br />
Eine höchst erfolgreiche Kooper<strong>at</strong>ion<br />
erleben die Hausgemeinschaften<br />
Erdbergstraße in Wien mit dem<br />
im gleichen Gebäude situierten<br />
Evangelischen Gymnasium. Am<br />
Anfang stand ein neuartiges architektonisches<br />
Konzept und die Idee<br />
Diakonie im Unterricht erlebbar zu<br />
machen, zunächst als unverbindliche<br />
Übung innerhalb des Stundenplans.<br />
Daraus h<strong>at</strong> sich in den nun<br />
schon über fünf Jahren ein echter<br />
Schulschwerpunkt entwickelt, der<br />
von SchülerInnen, LehrerInnen und<br />
BewohnerInnen gleichermaßen geschätzt<br />
und genützt wird (S. 16–17).<br />
Ich hoffe, wir konnten wieder einige<br />
interessante Beiträge und Inform<strong>at</strong>ionen<br />
für Sie zusammentragen.<br />
Viel Spaß beim Lesen!<br />
Einen schönen, erholsamen Sommer<br />
wünscht Ihnen<br />
Ihre<br />
Andrea Brummeier<br />
Chefredaktion<br />
Juli 2013 ∙ diakonie
nachgedacht<br />
Den ethischen<br />
Diskurs führen<br />
Ethisches Nachdenken ist Teil des diakonischen Alltags.<br />
Die Frage nach dem, was das Leben der Menschen, die<br />
unsere Dienstleistungen in Anspruch nehmen, zu einem<br />
guten, gelungenen und gerechten macht, stellt sich für die<br />
<strong>Mit</strong>arbeiterinnen und <strong>Mit</strong>arbeiter des Diakoniewerkes in<br />
unterschiedlichen Situ<strong>at</strong>ionen jeden Tag aufs Neue.<br />
Ethisch verantwortliches<br />
<strong>Entscheiden</strong> und Handeln, ob<br />
im persönlichen oder beruflichen<br />
Umfeld, ist oft nicht einfach,<br />
weil es Problemstellungen und<br />
Konflikte gibt, die weder schnell<br />
noch immer eindeutig aufgelöst<br />
werden können, sondern Zeit und<br />
das Gespräch aller Beteiligten<br />
brauchen.<br />
Die Nahrungsverweigerung oder<br />
das Nicht-mehr-Essen-Können einer<br />
Bewohnerin oder eines Bewohners<br />
in unseren Hausgemeinschaften für<br />
Menschen im Alter, einer P<strong>at</strong>ientin<br />
oder eines P<strong>at</strong>ienten in unseren<br />
Kliniken bedeutet eben sich immer<br />
wieder erneut auf die Suche nach der<br />
für die betroffene Person sinnvollsten<br />
Maßnahme zu machen. Zwischen<br />
dem Prinzip der Selbstbestimmung<br />
und dem Schutz vor Selbst- und<br />
Fremdgefährdung erfolgt auch in der<br />
Arbeit mit Menschen mit Behinderung<br />
laufend ein Abwägen, was das<br />
für die Situ<strong>at</strong>ion Gebotene ist.<br />
Der ethische Diskurs ist auch eine<br />
gesellschaftliche und politische<br />
Aufgabe. Forschungsergebnisse in<br />
Medizin und Technik werfen in immer<br />
kürzer werdenden Abständen Themen<br />
auf, die vor allem den Beginn und das<br />
Ende des Lebens betreffen und nach<br />
Richtlinien verlangen. Eine dazu für<br />
Mai dieses Jahres geplante Enquete<br />
im österreichischen Parlament zur<br />
Biomedizin-Konvention des Europar<strong>at</strong>es,<br />
die schon überfällig war, wurde<br />
leider abgesagt.<br />
Aldous Huxleys Buch „Brave New<br />
World“, das ich vor 40 Jahren gelesen<br />
habe, wo eine Welt entworfen wird,<br />
diakonie ∙ Juli 2013 4
in der Kinder nicht mehr gezeugt und<br />
geboren werden, sondern im Labor<br />
entstehen, war damals weit weg von<br />
einer möglichen Realisierung.<br />
Der ethische Diskurs ist<br />
auch eine gesellschaftliche<br />
und politische Aufgabe.<br />
<strong>Mit</strong> der Ohrmaus, dem Klonschaf Dolly<br />
oder dem jüngsten amerikanischen<br />
Forschungsergebnis zum Klonen ist<br />
dieses utopische Szenario sehr nahe<br />
an unsere Wirklichkeit herangerückt.<br />
Wir kommen um eine Positionierung<br />
zu kritischen Fragen zur Reproduktionsmedizin<br />
und zum Eins<strong>at</strong>z von<br />
Medizintechnik am Ende des Lebens<br />
nicht herum, die wir nur zusammen<br />
mit Expertinnen und Experten finden<br />
können.<br />
Im Diakoniewerk orientieren wir uns<br />
bei ethischen Fragen an der Menschenliebe<br />
Gottes und seiner Barmherzigkeit,<br />
die sich Menschen gnädig zuwendet,<br />
sein Leben gelingen lassen will und auf<br />
den Schutz der Würde achtet.<br />
Ihre<br />
Christa Schrauf<br />
Rektorin<br />
5<br />
Juli 2013 ∙ diakonie
In der Werkstätte Sibiu<br />
finden 20 Menschen mit<br />
Beeinträchtigung einen<br />
<strong>at</strong>traktiven Arbeitspl<strong>at</strong>z.<br />
diakonie ∙ Juli 2013 6
thema<br />
Werkstätte Sibiu<br />
01<br />
<strong>Mit</strong>-<strong>Erleben</strong>, <strong>Mit</strong>-<strong>Wissen</strong>,<br />
<strong>Mit</strong>-<strong>Entscheiden</strong><br />
Für das Diakoniewerk ist es<br />
ein wichtiger diakonischer<br />
Auftrag sich auch in anderen<br />
europäischen Ländern für<br />
Menschen mit Behinderung<br />
einzusetzen. Das Engagement<br />
in Rumänien ist dafür ein<br />
Beispiel.<br />
Daniela Palk<br />
Es war einmal ein Mädchen,<br />
das h<strong>at</strong>te rote Haare und lebte<br />
im Land der „Blauhaarigen“.<br />
Der König befahl die Haare des<br />
Mädchens blau zu färben. Die Mutter<br />
versuchte es mit verschiedenen<br />
<strong>Mit</strong>teln – immer gegen den Willen<br />
des Mädchens. Eines Tages verirrte<br />
sich der Prinz, und das Mädchen<br />
fand ihn, nachdem es vor lauter<br />
Trauer über seine Haarfarbe, die<br />
nicht in dieses Land passen wollte,<br />
in den Wald gelaufen war. Erfreut<br />
über die Rückkehr des Prinzen,<br />
durfte das Mädchen nun ihre roten<br />
Haare behalten.<br />
Dieses The<strong>at</strong>erstück führten 15 Personen<br />
mit Beeinträchtigung beim<br />
Symposium „Ich gehe zur Arbeit!“<br />
auf, das am 19. April in Sibiu/Rumänien,<br />
von Diakoniewerk Intern<strong>at</strong>ional<br />
an der Lucian-Blaga-Universität<br />
veranstaltet wurde. Seit 2007 betreibt<br />
das Diakoniewerk in Sibiu/<br />
Hermannstadt eine Werkstätte für<br />
Menschen mit Beeinträchtigung, in<br />
der mittlerweile 24 Personen täglich<br />
eine sinnvolle und herausfordernde<br />
Beschäftigung finden – 20 Menschen<br />
mit Beeinträchtigung und vier<br />
pädagogische <strong>Mit</strong>arbeiterinnen.<br />
Arbeit – mehr als<br />
Beschäftigung<br />
Das Symposium stand im Zeichen<br />
von Arbeit und Beschäftigung von<br />
und für Menschen mit Beeinträchtigung.<br />
80 Personen aus Sozialverwaltungen,<br />
sozialen Organis<strong>at</strong>ionen,<br />
Universitäten sowie Studierende<br />
und MedienvertreterInnen nahmen<br />
an dieser Tagung teil, die neben<br />
Fachvorträgen und vertiefenden<br />
Diskussionen in Workshops vor allem<br />
auch die Inklusion und Teilhabe von<br />
Menschen mit Beeinträchtigung verdeutlichte.<br />
„Arbeit als bewusste, spezifische<br />
Tätigkeit trägt wesentlich zur<br />
Teilnahme und Teilhabe bei“, führte<br />
Adriana Ciocea, gebürtige Rumänin<br />
aus Sibiu und als Psychologin in<br />
7<br />
Österreich im Diakoniewerk tätig, ins<br />
Thema ein. Neben den Dimensionen<br />
des <strong>Mit</strong>-<strong>Wissen</strong>s, <strong>Mit</strong>-<strong>Erleben</strong>s und<br />
<strong>Mit</strong>-<strong>Entscheiden</strong>s ist das <strong>Mit</strong>-Tun ein<br />
grundlegender Aspekt von Inklusion.<br />
Ein Arbeitspl<strong>at</strong>z ist demnach ein<br />
Ort, an dem Inklusion verwirklicht<br />
wird. Damit bedeutet „einer Arbeit<br />
nachgehen“ mehr als „beschäftigt<br />
sein“. An einem Arbeitspl<strong>at</strong>z wird<br />
das <strong>Mit</strong>-Tun Realität, ebenso wie das<br />
<strong>Mit</strong>-<strong>Erleben</strong>, <strong>Mit</strong>-<strong>Wissen</strong> und <strong>Mit</strong>-<br />
<strong>Entscheiden</strong>. Arbeit strukturiert den<br />
Tag, gibt persönliche Identifik<strong>at</strong>ion,<br />
Ein Arbeitspl<strong>at</strong>z ist ein<br />
Ort, an dem Inklusion<br />
verwirklicht wird.<br />
Selbstwert. Für Ana-Maria Palcu, die<br />
Leiterin der Einrichtungen des Diakoniewerks<br />
in Rumänien, geht es auch<br />
ganz wesentlich darum, die individuellen<br />
Fähigkeiten und Kompetenzen<br />
jedes Einzelnen zu fördern – genauso<br />
wie die persönliche Autonomie: „Der<br />
Blick soll auf die Potentiale, nicht<br />
auf die Beeinträchtigungen gelegt<br />
werden.“<br />
Juli 2013 ∙ diakonie
thema<br />
Werkstätte Sibiu<br />
<strong>Mit</strong> der The<strong>at</strong>eraufführung<br />
„Das Mädchen mit den roten Haaren“<br />
beeindruckten die MItarbeiterInnen<br />
der Werkstätte Sibiu die<br />
SymposionsteilnehmerInnen.<br />
Arbeit für Menschen mit<br />
Beeinträchtigung – hohe<br />
Jugendarbeitslosigkeit<br />
Dass Arbeit und Beschäftigung<br />
für Menschen mit Beeinträchtigung<br />
in einem Land mit 25%iger<br />
Jugendarbeitslosigkeit und einer<br />
Armutsquote, die weit über dem<br />
EU-Schnitt liegt, keine Selbstverständlichkeit<br />
sind, davon berichtete<br />
Mihaela Tolciu, Psychologin und<br />
Leiterin des Sozialamtes im Landkreis<br />
Sibiu/Hermannstadt. 95 % aller<br />
behördlich registrierten Menschen<br />
in Rumänien mit einer körperlichen<br />
und/oder geistigen Behinderung<br />
leben zuhause und erhalten keinerlei<br />
Förderungs- oder Beschäftigungsangebot<br />
wie es in Österreich üblich ist.<br />
Dies soll sich aber im kommenden<br />
Jahrzehnt ändern. In einer sozialpolitischen<br />
Str<strong>at</strong>egie des Landkreises ist<br />
festgelegt, soziale Dienstleistungen<br />
auf- und auszubauen, neue Sozialdienste<br />
zu entwickeln, die Lebensqualität<br />
und Chancengleichheit von<br />
Menschen mit Beeinträchtigung<br />
erhöhen. Dazu sollen Einrichtungen,<br />
die noch aus den 40er und 50er Jahren<br />
des 20. Jahrhunderts stammen,<br />
baulich adaptiert und das Personal<br />
aus- und weitergebildet werden.<br />
Auch die schrittweise Integr<strong>at</strong>ion<br />
am Arbeitsmarkt ist ein erklärtes<br />
sozialpolitisches Ziel. Umsetzungsgeschwindigkeit<br />
und Breite der<br />
Maßnahmen sind allerdings stark<br />
von der allgemeinen wirtschaftlichen<br />
Situ<strong>at</strong>ion abhängig.<br />
Wieso eigentlich?<br />
<strong>Mit</strong> der Eröffnung der Werkstätte<br />
in Sibiu/Hermannstadt setzte das<br />
Diakoniewerk vor sechs Jahren ein<br />
Zeichen. Die Übernahme der Personalkosten<br />
für die pädagogischen<br />
<strong>Mit</strong>arbeiterInnen durch die öffentliche<br />
Hand bestätigt, dass die Arbeit<br />
des Diakoniewerks anerkannt wird.<br />
Manches Mal wird die Frage gestellt,<br />
wieso sich das Diakoniewerk im Ausland<br />
engagiert. „In Ländern, in denen<br />
Wohnen und Arbeit für Menschen mit<br />
Beeinträchtigung noch bei Weitem<br />
kein so gesellschaftlich akzeptiertes<br />
und schon gar kein finanziell abgesichertes<br />
Angebot darstellen, gerade<br />
da wird diakonische Arbeit deutlich“,<br />
ist Rektorin Mag. a Christa Schrauf<br />
vom Auslandsengagement des<br />
Diakoniewerks überzeugt. In Ländern<br />
wie Rumänien sind Projekte wie die<br />
Werkstätte ein Symbol, das weit über<br />
das eigentliche Beschäftigungsangebot<br />
für Menschen mit Beeinträchtigung<br />
hinaus Beispiel gibt und zur<br />
Auseinandersetzung, zur Diskussion,<br />
zum Nachahmen anregt. „Die Wurzeln<br />
des Diakoniewerks gehen zurück auf<br />
ein Hinschauen auf die Nöte der Menschen.<br />
Die Entwicklung der heutigen<br />
modernen westlichen Wohlfahrtssta<strong>at</strong>en<br />
ist auch wesentlich geprägt<br />
von Trägern wie dem Diakoniewerk.<br />
Europäisches Bekenntnis<br />
und diakonischer Auftrag<br />
sind Gründe für das<br />
Auslandsengagement.<br />
Nun gilt es aber auch – neben der<br />
qualitätsvollen Weiterentwicklung der<br />
Angebote in Österreich – den Blick<br />
von Österreich nach Europa zu lenken<br />
und auch an anderen Orten nach dem<br />
diakonischen Auftrag zu fragen“, sind<br />
für Schrauf ein europäisches Bekenntnis<br />
und der diakonische Auftrag<br />
Gründe für das Auslandsengagement<br />
des Diakoniewerks. „Und es zeichnet<br />
das Diakoniewerk aus, wenn wir dazu<br />
beitragen, dass Personen mit roten<br />
Haaren in Ländern der ‚Blauhaarigen‘<br />
ihren Pl<strong>at</strong>z finden und akzeptiert werden“,<br />
ist die Rektorin überzeugt.<br />
diakonie ∙ Juli 2013 8
Diakoniewerk<br />
panorama<br />
„Zukunft mitgestalten“ –<br />
R<strong>at</strong>geber zur Nachlassregelung<br />
Was bleibt, wenn wir einmal nicht mehr sind? Erinnerungen an<br />
gemeinsam verbrachte Stunden, an unsere Persönlichkeit und<br />
vielleicht auch Vermögen und Barwerte. Und diese können wir<br />
neben ideellen Werten an unsere Lieben weitergeben. Oder auch<br />
damit eine Organis<strong>at</strong>ion wie das Diakoniewerk bedenken, die<br />
dafür sorgt, dass unsere Vorstellung von dem, was auf der Welt<br />
wichtig ist, weiterlebt.<br />
Überblick über die<br />
Vielfalt diakonischer<br />
Angebote.<br />
02<br />
R<strong>at</strong>geber zur Nachlassregelung<br />
ab sofort gr<strong>at</strong>is.<br />
Vor allem anderen ist es wichtig,<br />
die eigene Familie gut versorgt zu<br />
wissen. Auch Freunde und weiter<br />
entfernte Verwandte, können<br />
begünstigt werden. Darüber hinaus<br />
kann die Hinterlassenschaft auf<br />
einer weiteren Ebene wirken: Wieso<br />
nicht einen guten Zweck im Testament<br />
bedenken? „Vieles, was das<br />
Diakoniewerk an Verbesserungen<br />
für Menschen mit Beeinträchtigung<br />
und Menschen im Alter erreichen<br />
möchte, ist nur mit der Unterstützung<br />
von Freunden und Förderern<br />
möglich. Eine besondere Möglichkeit,<br />
das Diakoniewerk über das<br />
eigene Leben hinaus zu unterstützen,<br />
ist die Testamentsspende. <strong>Mit</strong><br />
einem solchen Vermächtnis können<br />
Spenderinnen und Spender sicherstellen,<br />
dass die Anliegen, die ihnen<br />
schon zu Lebzeiten wichtig waren,<br />
über das eigene Dasein hinaus<br />
gefördert werden“, erklärt dazu die<br />
Rektorin des Diakoniewerks,<br />
Mag. a Christa Schrauf.<br />
<strong>Mit</strong> der Broschüre „Zukunft mit<br />
gestalten“ h<strong>at</strong> das Diakoniewerk<br />
einen Gr<strong>at</strong>is-R<strong>at</strong>geber mit allem<br />
<strong>Wissen</strong>swerten rund um die Erstellung<br />
eines Testaments herausgegeben.<br />
Für Fragen steht Mag. Markus<br />
Aichelburg- Rumerskirch gerne zur<br />
Verfügung: Tel. 07235/63251-138.<br />
Broschüre anfordern unter:<br />
m.aichelburg@diakoniewerk.<strong>at</strong><br />
oder die beiliegende Antwortkarte<br />
zurücksenden.<br />
9<br />
Juli 2013 ∙ diakonie
Diakoniewerk<br />
panorama<br />
Von wegen sprachlos!<br />
Um die Vielfalt der Unterstützten Kommunik<strong>at</strong>ion geht es<br />
beim 41. Martinstift-Symposion am Freitag, 11. Oktober,<br />
9 bis 16 Uhr, im Brucknerhaus Linz.<br />
Anlässlich 15 Jahre LIFEtool wird das<br />
Symposion diesmal gemeinsam mit<br />
„LIFEtool – computer aided communic<strong>at</strong>ion“<br />
veranstaltet. Expertinnen<br />
und Experten aus Australien,<br />
Deutschland und Österreich<br />
referieren zu einzelnen Aspekten<br />
des Themas und stellen Möglichkeiten<br />
Unterstützter Kommunik<strong>at</strong>ion<br />
vor. David Hofer von LIFEtool<br />
gibt eine Einführung in Geschichte<br />
und Philosophie der Unterstützten<br />
Kommunik<strong>at</strong>ion und einen Ausblick<br />
in die Zukunft. K<strong>at</strong>hrin Lemler, selber<br />
Nutzerin Unterstützter Kommunik<strong>at</strong>ion,<br />
berichtet über „UK und was<br />
ich daraus gemacht habe“. Romana<br />
Malzer, Mutter einer beeinträchtigten<br />
Tochter und Ber<strong>at</strong>erin bei<br />
LIFEtool, stellt alltagstaugliche M<strong>at</strong>e-<br />
rialien und Ideen vor, die einfach<br />
und unkompliziert nach zumachen<br />
sind. Monika Waigand, Logopädin<br />
mit lang jähriger Erfahrung, spricht<br />
zum Thema „Kernwortsch<strong>at</strong>z und<br />
Literacy“. Das Forschungsthema für<br />
sein Doktor<strong>at</strong> präsentiert der Australier<br />
Darryl Sellwood: „Sexuality and<br />
Intimacy of people who rely on AAC”.<br />
Den zeitlichen, räumlichen und organis<strong>at</strong>orischen<br />
Rahmenbedingungen,<br />
die Unterstützte Kommunik<strong>at</strong>ion<br />
erst gelingen lassen, widmet sich<br />
Rainer Grupp in seinem Beitrag<br />
„ Interne und externe Übergänge<br />
ohne Inform<strong>at</strong>ionsverluste“. Robert<br />
Stirner gibt einen Überblick über das<br />
Förderdiagnostik-M<strong>at</strong>erial von Irene<br />
Leber. Infos:<br />
www.diakoniewerk.<strong>at</strong>/symposion<br />
Jahresbericht 2012 erschienen<br />
Ab sofort ist der Jahresbericht des<br />
Diakoniewerks für das Jahr 2012 erhältlich.<br />
Er bietet einen guten Überblick über die<br />
Kompetenzbereiche des Diakoniewerks<br />
und die wichtigsten Ereignisse 2012.<br />
Bestellungen bitte an Diakoniewerk,<br />
Kommunik<strong>at</strong>ion & PR, Martin Boos-Straße 4,<br />
4210 Gallneukirchen, Tel. 07235/63251-127,<br />
E-Mail office@diakoniewerk.<strong>at</strong>.<br />
Hochwasser – Diakonie<br />
Österreich hilft!<br />
Die starken Niederschläge Anfang Juni haben in<br />
weiten Teilen Österreichs zu Überschwemmungen<br />
und K<strong>at</strong>astrophenalarm geführt. Die Diakonie<br />
Österreich unterstützt all jene, die besonders<br />
schwer davon betroffen sind und stellt<br />
Gelder aus ihrem K<strong>at</strong>astrophenfond für<br />
Soforthilfemaßnahmen für bedürftige Personen<br />
und Familien zur Verfügung.<br />
Die Abwicklung der Hilfe erfolgt rasch und ortsnah<br />
durch die Evangelischen Pfarrgemeinden, deren<br />
Gemeindegebiete von der Flut betroffen sind. Das<br />
Diakoniewerk unterstützt den Spendenaufruf der<br />
Diakonie Österreich:<br />
Spendenkonto: PSK 23 13 300 BLZ 60 000<br />
IBAN: AT76 6000 0000 0231 3300<br />
BIC: OPSKATWW Kennwort „Hochwasser“<br />
Festtag „150 Jahre<br />
Evangelisch für Salzburg“<br />
Das Diakonie-Zentrum<br />
Salzburg informierte über<br />
seine vielfältigen Angebote.<br />
Der Festgottesdienst mit Predigt von<br />
Bischof Dr. Michael Bünker und die<br />
Eröffnung des neuen Evangelischen<br />
Zentrums Salzburg Christuskirche<br />
am 2. Juni bildeten den Auftakt zum<br />
Festmon<strong>at</strong> „150 Jahre Evangelisch<br />
für Salzburg“. Rektorin Mag. a Christa<br />
Schrauf wies in ihrer Grußbotschaft<br />
auch auf die vielfältigen Angebote des<br />
Diakoniewerks hin, über die man bei<br />
einem Infostand mehr erfahren konnte.<br />
Und die köstlichen Mehlspeisen<br />
vom Kulinarium Salzburg wurden von<br />
so manchen Besuchern „als unmittelbare<br />
Nächstenliebe“ empfunden.<br />
Trotz des Salzach-Hochwassers<br />
waren auch einige BewohnerInnen<br />
vom Haus für Senioren, begleitet<br />
von Seelsorgerin Claudia Seißler,<br />
der Einladung gefolgt. Während des<br />
Festmon<strong>at</strong>s war im Evangelischen<br />
Zentrum eine Jubi läums ausstellung<br />
zu sehen, die auch die Geschichte<br />
des Diakoniewerks in Salzburg zeigte.<br />
Die Festschrift zum Jubiläum kann<br />
über das Pfarrbüro Salzburg Christuskirche<br />
bezogen werden:<br />
pfarrbuero@christuskirche.<strong>at</strong>.<br />
diakonie ∙ Juli 2013 10
Diakoniewerk<br />
panorama<br />
Integr<strong>at</strong>iver Kindergarten als Modell<br />
Der integr<strong>at</strong>ive und multiethnische Kindergarten<br />
des Diakoniewerks in Mostar/Bosnien-Herzegowina<br />
wurde zu einer intern<strong>at</strong>ionalen Konferenz des bosnischen<br />
Bildungs- und <strong>Wissen</strong>schaftsministeriums<br />
eingeladen. Die Konferenz befasste sich mit innov<strong>at</strong>iven<br />
Modellen und Methoden in der vorschulischen<br />
Erziehung und fand vom 15. bis 16. Mai in Sarajewo<br />
st<strong>at</strong>t. Der Kindergarten Sunčani most wird dort als<br />
Modell inklusiver Praxis in der vorschulischen Bildung<br />
vorgestellt. www.diakoniewerk.<strong>at</strong>/suncanimost<br />
Landessonderausstellung<br />
2015 in Gallneukirchen<br />
2015 findet in Gallneukirchen eine Landessonderausstellung<br />
mit dem Arbeitstitel „Kultur des Helfens“ st<strong>at</strong>t, welche<br />
vom Diakoniewerk und der Stadt Gallneukirchen gemeinsam<br />
ausgerichtet wird.<br />
Austragungsort der Ausstellung<br />
ist das ehemalige Diakonissen-<br />
Mutterhaus. Bei dieser Ausstellung<br />
wird es insbesondere um die Arbeit<br />
im Sozialbereich gehen, wobei<br />
das Diakoniewerk als bedeutende<br />
Trägerorganis<strong>at</strong>ion einen wesentlichen<br />
Schwerpunkt darstellen wird.<br />
Die Ausrichtung der Ausstellung,<br />
Konzeptplanung und Finanzierung<br />
obliegt dem Land Oberösterreich. In<br />
Verantwortung des Diakoniewerks<br />
und der Stadt Gallneukirchen liegt es,<br />
ein umfassendes Rahmen programm<br />
mit Veranstaltungen aus den<br />
Bereichen Liter<strong>at</strong>ur, Musik, The<strong>at</strong>er,<br />
Sport, Fach-Vorträgen, Workshops,<br />
uvm. zusammenzustellen, welches<br />
die Ausstellung abrunden soll.<br />
Daran wird zurzeit gearbeitet.<br />
Erfolgreiche Ausstellung<br />
DxDiane „Leben mit Kunst“<br />
Am 16. Mai h<strong>at</strong>te die Klinik Diakonissen Salzburg<br />
zur Eröffnung der Ausstellung „DxDiane –<br />
Leben mit Kunst“ in Anwesenheit der Künstlerin<br />
Ihre Königliche Hoheit Diane Herzogin von<br />
Württemberg, Prinzessin von Frankreich, eingeladen.<br />
Rund 250 Gäste, darunter der Ehemann der<br />
Künstlerin, Seine Königliche Hoheit Carl Herzog<br />
von Württemberg, ließen sich von farbenprächtigen<br />
Ölgemälden, beeindruckenden Bronzeskulpturen<br />
und der Künstlerin selbst begeistern. „Ich habe<br />
mit 14 Jahren zu malen begonnen, weil ich<br />
meinem V<strong>at</strong>er beweisen wollte, dass ich selbst<br />
Geld verdienen kann“, erzählt die Herzogin bei<br />
der Vernissage mit einem Schmunzeln. „Dass ich<br />
meine Anfangswerke auf der Straße verkauft habe,<br />
missfiel meinen Eltern allerdings sehr, denn so h<strong>at</strong>te<br />
sich eine junge Prinzessin nicht zu benehmen.“<br />
Die Ausstellung war bis 26. Juni zu sehen.<br />
Orte zum Leben –<br />
Zukunftsperspektiven im Austausch<br />
Das Diakoniewerk ist seit Anfang der 90er-Jahre Teil des europäischen<br />
Netzwerks „Orte zum Leben“, das sich mit den Lebensperspektiven von<br />
Menschen mit Beeinträchtigungen auseinander gesetzt. Vom 8. bis 9. Mai<br />
fand ein Treffen des Netzwerks in Oberösterreich st<strong>at</strong>t. Das Diakoniewerk<br />
organisierte für die TeilnehmerInnen eine Lernreise: In der Werkstätte Bad<br />
Wimsbach fand ein Austausch zur System<strong>at</strong>isierung und Professionalisierung<br />
in der Behindertenhilfe durch Regionalisierung und Integr<strong>at</strong>ive<br />
Beschäftigung st<strong>at</strong>t. Bei Lifetool in Linz befassten sich die TeilnehmerInnen<br />
mit Unterstützter Kommunik<strong>at</strong>ion und erhielten einen Einblick in<br />
Assistierende Technologien. Außerdem konnten sie eine Augensteuerung<br />
ausprobieren. Weitere Diskussionsthemen waren <strong>Wissen</strong>smanagement und<br />
die Betreuung von Menschen mit Autismus.<br />
11<br />
Freuten sich über die gelungene Ausstellung:<br />
Bischof Dr. Michael Bünker, Carl Herzog von Württemberg,<br />
Diane Herzogin von Württemberg, MMag. Michael<br />
König (Geschäftsführer Diakonie-Zentrum Salzburg),<br />
Karin Donnerbauer (Kunstbeauftragte Diakonie-Zentrum<br />
Salzburg), Vorstand Mag. Josef Scharinger (v. l.)<br />
Juli 2013 ∙ diakonie
Leben und<br />
spiritualität<br />
Die Himmel erzählen<br />
die Herrlichkeit Gottes,<br />
vom Werk seiner Hände<br />
kündet das Firmament.<br />
aus Psalm 19<br />
Urlaubszeit – Begegnung mit dem<br />
Fremden, Begegnung mit mir,<br />
Begegnung mit dem Fremden in mir.<br />
Ich freue mich auf die<br />
Unterbrechung meines Alltags.<br />
Nur schauen will ich und staunen,<br />
Stille genießen, Begegnung erleben.<br />
Meine Sinne schärfen, die Ohren<br />
spitzen, durch die andere Sicht auf<br />
die N<strong>at</strong>ur mich berühren lassen. Gott<br />
vom Kopf ins Herz führen.<br />
Ich öffne mein Herz und lasse ein das<br />
Neue, das mir begegnen wird. Ich<br />
wage den Aufbruch – das, was mich<br />
belastet, zerbreche ich, damit ich zu<br />
Neuem aufbrechen kann.<br />
Die Sonne möchte ich spüren<br />
und mit jedem Strahl mir bewusst<br />
machen, wie dankbar ich bin, dass<br />
ich das erleben kann.<br />
Einen Ort der Erholung wünsche<br />
ich euch und mir, an dem wir uns<br />
selbst und Gott begegnen, damit wir<br />
gestärkt die nächste Wegstrecke in<br />
unserem Leben bewältigen können.<br />
Gabriele Rehbogen<br />
RT Klinik Diakonissen Salzburg<br />
- 12 -<br />
diakonie ∙ Juli 2013 12
porträt<br />
Menschen im Diakoniewerk<br />
Mag. a Heidelinde Pichler bei<br />
der Verleihung des Titels „Hofrätin“,<br />
links Landesschulr<strong>at</strong>spräsident<br />
Fritz Enzenhofer, rechts<br />
Landeshauptmann Pühringer.<br />
Engagierter Eins<strong>at</strong>z<br />
Als Direktorin der Schule für<br />
Sozialbetreuungsberufe/Altenarbeit<br />
h<strong>at</strong> HR Mag. a Heidelinde Pichler die<br />
Entwicklung der Ausbildung geprägt.<br />
Andrea Brummeier<br />
Seit über 30 Jahren ist Heidelinde<br />
Pichler eng mit dem<br />
Diakoniewerk verbunden.<br />
Als Lehrerin für Hauskrankenpflege<br />
h<strong>at</strong> sie 1982 in der Fachschule<br />
für Sozialberufe/Behindertenarbeit<br />
(heute: Schule für Sozialbetreuungsberufe/Behindertenbegleitung)<br />
in Gallneukirchen mit zwei<br />
Wochenstunden begonnen. Später<br />
kamen weitere Fächer wie Soziale<br />
Gruppenarbeit, Medikamentenlehre<br />
und Kommunik<strong>at</strong>ion hinzu.<br />
Als diplomierte Gesundheits- und<br />
Krankenschwester war sie eine der<br />
ersten Hauskrankenschwestern in<br />
Oberösterreich. Im Laufe der Jahre<br />
absolvierte sie zahlreiche Aus- und<br />
Weiterbildungen: u. a. Klientenzentrierte<br />
Gesprächsführung,<br />
NLP-Seminare und als größte<br />
Herausforderung das berufsbegleitende<br />
Studium der Soziologie, das<br />
sie 1996 abschloss.<br />
Erfolgreiche<br />
Weiterentwicklung<br />
1999 übernahm sie als Direktorin<br />
die Fachschule für Altendienste und<br />
Pflegehilfe (heute: Schule für Sozialbetreuungsberufe/Altenarbeit)<br />
in Gallneukirchen<br />
und h<strong>at</strong> deren Entwicklung<br />
mit Energie und Engagement<br />
„Wichtig war mir immer<br />
ein von Wertschätzung und<br />
Akzeptanz geprägtes Klima<br />
an der Schule zu haben.“<br />
vorangetrieben: Start mit drei Klassen<br />
– heute sind es neun; Einführung der<br />
Tagesform für die Fachausbildung;<br />
<strong>Mit</strong>gestalten der Lehrplanreform für<br />
Sozialbetreuungsberufe; Einführung<br />
der Diplomausbildung; Aufbau der<br />
Schule in Wels … „Praxisanleitung und<br />
Praktikumsbegleitung waren Schwerpunkt<br />
meiner Lehrtätigkeit als Direktorin.<br />
Dadurch h<strong>at</strong>te ich gute Kontakte<br />
zu den Praktikumsstellen und nutzte<br />
sie als Werbung für die Schule“,<br />
erzählt Heidelinde Pichler. Darüber<br />
hinaus engagiert sie sich seit 12 Jahren<br />
im Direktorenverband österreichischer<br />
13<br />
Schulen für Sozialberufsbildung und<br />
ist Gründungs- und Vorstandsmitglied<br />
im OÖ. Direktorenverband der<br />
Humanberuflichen Schulen.<br />
Neuer Lebensabschnitt<br />
„Wichtig war mir immer ein von Wertschätzung<br />
und Akzeptanz geprägtes<br />
Klima an der Schule zu haben, das ist<br />
gut gelungen. Und das hohe Niveau<br />
unserer Ausbildung wird auch vom<br />
Land Oberösterreich anerkannt“,<br />
blickt Heidelinde Pichler zufrieden auf<br />
14 Jahre als Direktorin zurück. Die verheir<strong>at</strong>ete<br />
Mutter zweier Kinder freut<br />
sich ab Sommer auf die Pension: „Da<br />
haben mein Mann und ich noch mehr<br />
Zeit fürs Reisen. Außerdem bin ich seit<br />
kurzem Schülerin an der Landwirtschaftlichen<br />
Fachschule Ritzlhof. Das<br />
macht mir viel Spaß, und ich erwerbe<br />
mir zusätzliche Kompetenzen fürs<br />
Garteln“, lacht sie.<br />
Als Anerkennung für ihr Engagement<br />
im Schulwesen wurde Direktorin<br />
Pichler im Auftrag des Bundespräsidenten<br />
am 25. Februar von OÖ.-Landeshauptmann<br />
Dr. Josef Pühringer<br />
der Titel „Hofrätin“ verliehen.<br />
Juli 2013 ∙ diakonie
Menschen im<br />
alter<br />
Welt-Alzheimertag 2013<br />
<strong>Mit</strong> verschiedenen Veranstaltungen möchte das<br />
Diakoniewerk wieder auf die Lebenssitu<strong>at</strong>ion von<br />
Menschen mit Demenz aufmerksam machen.<br />
Menschen mit<br />
Demenz brauchen<br />
Akzeptanz und<br />
Unterstützung.<br />
03<br />
Seit 1994 finden am 21. September in<br />
aller Welt vielfältige Aktionen st<strong>at</strong>t,<br />
um die Öffentlichkeit auf die Situ<strong>at</strong>ion<br />
von Menschen mit Demenz und<br />
ihrer Angehörigen aufmerksam zu<br />
machen. Auch im Diakoniewerk sind<br />
die Aktivitäten und Veranstaltungen<br />
bereits zur Tradition geworden.<br />
Im Haus für Senioren Wels wird am<br />
20. September die Valid<strong>at</strong>ionstrainerin<br />
Petra Fercher eine Lesung aus ihrem<br />
neu erschienen Buch und einen<br />
Workshop für Angehörige halten.<br />
Im Haus für Senioren Mauerkirchen<br />
und im Haus für Senioren Linz finden<br />
Vorträge zum Thema Demenz mit<br />
anschließender Gesprächsrunde<br />
Karl Valentin im Haus am Ruckerlberg<br />
Zu einem S<strong>at</strong>ireprogramm mit Ziehharmonikabegleitung,<br />
einem Hund und einem sprechenden Papagei lud das<br />
Haus am Ruckerlberg in Graz seine BewohnerInnen,<br />
<strong>Mit</strong>arbeiterInnen und Angehörigen ein. Der bekannte<br />
Grazer Schauspieler Werner Steinmassl unterhielt das<br />
Publikum mit dem Programm „Edle Kunst behüt‘ dich<br />
Gott“ von Karl Valentin. Auf großartige Art und Weise<br />
weckte der Humor von Karl Valentin Erinnerungen an viele<br />
vergnügliche Abende im Leben der Bewohnerinnen und<br />
Bewohner des Haus am Ruckerlberg.<br />
für Angehörige und Interessierte<br />
st<strong>at</strong>t. Die Hausgemeinschaften<br />
Erdbergstraße nutzen den Tag für<br />
eine gemeinsame Aktion zum Thema<br />
Demenz mit dem benachbarten<br />
Gymnasium. Im Diakonie-Zentrum<br />
Salzburg wird die Demenzexpertin<br />
und Diakonisse Brigitte Schröder<br />
am 17. September tagsüber einzelne<br />
Teams in Seminaren begleiten.<br />
Abends hält sie einen öffentlichen<br />
Vortrag mit dem Titel „Blickrichtungswechsel.<br />
Lernen mit und von<br />
Menschen mit Demenz“.<br />
Inform<strong>at</strong>ionen zu Zeit und Ort der<br />
Veranstaltungen finden Sie unter<br />
www.diakoniewerk.<strong>at</strong>/de/demenzinfo/.<br />
diakonie ∙ Juli 2013 14
Menschen im<br />
alter<br />
„Max und Moritz“ im Haus<br />
für Senioren Mauerkirchen<br />
The<strong>at</strong>erstück brachte<br />
schauspielerische Talente zum<br />
Vorschein.<br />
Ein The<strong>at</strong>erprojekt der Schule für Sozialbetreuungsberufe<br />
Mauerkirchen<br />
brachte zum Vorschein, welch unentdeckte<br />
Talente in manchen BewohnerInnen<br />
und <strong>Mit</strong>arbeiterInnen im Haus<br />
für Senioren schlummern. Im Rahmen<br />
ihres Praktikums studierten die<br />
Schülerinnen Gabi Forsthofer, Nadja<br />
Mairleitner und Sarah Sageder mit<br />
ihnen den Klassiker „Max und Moritz“<br />
von Wilhelm Busch ein. Seit März<br />
war geprobt und an den Requisiten –<br />
Hühner, Maikäfer, Ofen, … – gebastelt<br />
worden. Die Premiere am 21. Mai im<br />
Haus für Senioren war dann ein voller<br />
Erfolg. Die Geschichte der beiden<br />
Lausbuben wurde vorgelesen, so dass<br />
die DarstellerInnen nicht so viel Text<br />
zu lernen h<strong>at</strong>ten. Alle SeniorInnen<br />
waren eifrig bei der Sache, manche<br />
spielten gleich mehrere Rollen. Die<br />
<strong>Mit</strong>bewohnerInnen freuten sich über<br />
die willkommene The<strong>at</strong>er-Aufführung<br />
und belohnten die DarstellerInnen<br />
nach dem siebten Streich mit kräftigem<br />
Applaus.<br />
Tagesbetreuung Gallneukirchen<br />
an neuem Standort<br />
Die Tagesbetreuung für Menschen im Alter in<br />
Gallneukirchen übersiedelte im April 2013 von<br />
der Lederergasse 11a in die Schulstraße 12/1.<br />
Die Übersiedlung wurde notwendig, da die<br />
Pfarrcaritas, der das Gebäude in der Lederergasse<br />
gehört, die Räumlichkeiten selbst benötigt. Die<br />
neuen Räume sind offen und hell und kommen<br />
dem Tagesbetreuungsbetrieb sehr entgegen.<br />
Ab dem Spätsommer 2015 steht eine erneute<br />
Übersiedelung an, danach können die Angebote<br />
der Tagesbetreuung Gallneukirchen im bis<br />
dahin umgebauten ehemaligen Diakonissen-<br />
Mutterhaus bezogen werden.<br />
Musik und Tanz in Erdberg<br />
Am 13. Mai wurde ein Gemeinschaftsraum der<br />
Hausgemeinschaften Erdbergstraße in Wien in<br />
einen Konzertsaal verwandelt. Die Gruppe „Live<br />
Music Now“ gab für die BewohnerInnen ein<br />
Konzert. Neben Frühlings- und Wienerliedern<br />
wurde auch Swing zum Besten gegeben.<br />
Diakoniewerk errichtet<br />
Haus für Senioren in Bad Zell<br />
Im Mühlviertler Kurort Bad Zell entsteht ein Haus für<br />
Senioren mit vier Hausgemeinschaften, in denen jeweils<br />
zwölf pflege- und betreuungsbedürftige Menschen im<br />
Alter wohnen werden.<br />
Zusätzlich stehen zwei Wohnungen mit speziellem Service für<br />
Senioren zur Verfügung, die noch selbstständig in den eigenen vier<br />
Wänden leben, aber auf Unterstützung nicht verzichten wollen.<br />
Ein Tageszentrum für Menschen im Alter bietet älteren Menschen,<br />
die zuhause wohnen, Abwechslung im Alltag und pflegenden<br />
Angehörigen tageweise Entlastung. Der Sp<strong>at</strong>enstich findet im<br />
Herbst 2013 st<strong>at</strong>t, die Fertigstellung ist für Ende 2015 geplant. Die<br />
Tagesbetreuung für Menschen im Alter h<strong>at</strong> bereits im Mai dieses<br />
Jahres gestartet und ist derzeit in den Räumen der ehemaligen Post<br />
am Hauptpl<strong>at</strong>z von Bad Zell untergebracht.<br />
Am 14. Mai gestaltete die Abschlussklasse des<br />
Bundesinstituts für Sozialpädagogik Baden einen<br />
gelungenen Unterhaltungsnachmittag. Bereits<br />
zum dritten Mal wurde die Dachterrasse zur<br />
Bühne für Musik und Tanz umfunktioniert. Die<br />
angehenden SozialpädagogInnen haben sich<br />
zum Ziel gesetzt, Musik, Tanz und Spiele für die<br />
BewohnerInnen unterhaltsam zu gestalten. So<br />
wurden gemeinsam Lieder gesungen, Spiele<br />
ausprobiert und über Tanzeinlagen gelacht.<br />
Die Gruppe „Live Music now“ begeisterte<br />
die BewohnerInnen.<br />
15<br />
Juli 2013 ∙ diakonie
Menschen im<br />
alter<br />
Zwei Gener<strong>at</strong>ionen<br />
unter einem Dach<br />
Lernen am Nächsten. Die Hausgemeinschaften und das Evangelische<br />
Gymnasium in der Erdbergstraße in Wien bilden einen Schwerpunkt<br />
diakonischen Handelns. Die erfolgreiche Kooper<strong>at</strong>ion steht unter dem<br />
Leits<strong>at</strong>z von Martin Buber: „Alles wirkliche Leben ist Begegnung.“<br />
Karin Fröschl<br />
In der Erdbergstraße 222 im<br />
Elften Wiener Gemeindebezirk<br />
wurde im Jahr 2007 ein architektonisches<br />
Konzept verwirklicht, das<br />
es in Wien in der Form noch nicht<br />
gegeben h<strong>at</strong>. Auf dem Gebäude<br />
des Evangelischen Gymnasiums<br />
wurde ein zusätzlicher Bauteil als<br />
eigene Einheit geschaffen, der die<br />
Hausgemeinschaften Erdbergstraße<br />
des Diakoniewerks beherbergt.<br />
<strong>Mit</strong>ten in einem regen Büro- und<br />
Geschäftsareal rund um die Gasometer-City<br />
wurde ein „Multifunktionsbau“<br />
mit dem Gymnasium, den<br />
Hausgemeinschaften und einem<br />
Studentenheim errichtet. Die Nähe<br />
zueinander h<strong>at</strong> dazu beigetragen,<br />
dass sich über die Jahre ein<br />
erfolgreiches Projekt zwischen den<br />
Gener<strong>at</strong>ionen entwickelt h<strong>at</strong>.<br />
„Die Jugend ist da!“<br />
Es ist ein <strong>Mit</strong>twochvormittag im<br />
Frühling, als die SchülerInnen der 6C<br />
ihren Klassenraum verlassen und mit<br />
ihren Liedertexten in die Hausgemeinschaften<br />
gehen. Im Gemeinschaftsraum<br />
der Hausgemeinschaft<br />
angekommen, werden sie von einer<br />
Bewohnerin mit den Worten „Ja, die<br />
Jugend ist da!“ freudig in Empfang<br />
genommen. Der Gemeinschaftsraum<br />
wird zu einer Musikbühne<br />
umfunktioniert und das erste Lied<br />
angestimmt. Die Stimmung ist<br />
ausgelassen und beschwingt – so<br />
wie jede Woche, wenn Schülerinnen<br />
und Schüler des Gymnasiums die<br />
Bewohnerinnen und Bewohner der<br />
Hausgemeinschaften besuchen. Der<br />
Unterricht ganz unterschiedlicher<br />
Fächer wird in die Hausgemeinschaften<br />
verlegt. So wurde beispielsweise<br />
im Rahmen des Deutsch-Unterrichts<br />
der „Liter<strong>at</strong>urkaffee“ entwickelt,<br />
bei dem Geschichten und Gedichte<br />
vorgelesen und gemeinsam mit den<br />
BewohnerInnen besprochen werden.<br />
Neben den Themenschwerpunkten<br />
aus den Unterrichtsfächern<br />
gibt es auch eine lange Liste von<br />
Unternehmungen, die im Rahmen<br />
des Schulschwerpunktes „Gelebte<br />
Diakonie und Geragogik“ st<strong>at</strong>tfinden.<br />
Auf dem Programm stehen gemeinsame<br />
Spaziergänge, das Basteln von<br />
Dekor<strong>at</strong>ion für die Hausgemeinschaften,<br />
Ostereier färben, Kekse<br />
backen, Adventkranz binden und<br />
vieles mehr. Was als unverbindliche<br />
Übung den SchülerInnen damals<br />
angeboten wurde, ist bis heute als<br />
intensiver Schulschwerpunkt immer<br />
sichtbarer geworden. Neben der<br />
sozialen Erfahrung ist dieses Projekt<br />
auch hinsichtlich der Berufswahl<br />
der Schülerinnen und Schüler von<br />
Bedeutung. Derzeit wird am Gymnasium<br />
gerade an einem Curriculum<br />
für ein Wahlpflichtfach „Alterspädagogik“<br />
gebastelt, in dem dann auch<br />
m<strong>at</strong>uriert werden kann.<br />
Vielfältige<br />
Unterrichtssitu<strong>at</strong>ionen<br />
Dr. in Martina Müller, Professorin und<br />
Koordin<strong>at</strong>orin des Projekts in der<br />
Schule, freut sich über die Ausweitung<br />
der Kooper<strong>at</strong>ion, die mit der<br />
zunehmend positiven Resonanz<br />
im LehrerInnenteam einhergeht.<br />
„Anfängliche Berührungsängste<br />
und die Überwindung, das normale<br />
Klassenzimmer zu verlassen und<br />
sich auf eine neue Unterrichtssitu<strong>at</strong>ion<br />
einzulassen, waren anfangs<br />
Neben der sozialen<br />
Erfahrung ist dieses Projekt<br />
auch für die Berufswahl<br />
von Bedeutung.<br />
die Herausforderungen“, erklärt<br />
Frau Dr. Müller. Die LehrerInnen, die<br />
sich darauf einließen, teilten ihre<br />
Erfahrungen im Lehrerzimmer und<br />
fachten so die Neugierde bei den<br />
KollegInnen an. So erkannte die<br />
Musiklehrerin die Möglichkeit, in<br />
diakonie ∙ Juli 2013 16
den Hausgemeinschaften eine Art<br />
von Bühne zu finden, auf der das<br />
Musizieren Publikum erfreuen kann.<br />
Die Deutschlehrerin schätzte die<br />
Möglichkeit, theoretisches <strong>Wissen</strong> in<br />
die Praxis umzusetzen und ließ beim<br />
Themenschwerpunkt „Interview“ die<br />
SchülerInnen das Gelernte in einer<br />
realen Gesprächsitu<strong>at</strong>ion umsetzen.<br />
„Es ist sehr spannend, was die<br />
älteren Menschen schon alles erlebt<br />
haben“, beschreibt eine Schülerin.<br />
Die Inhalte aus den Interviews gaben<br />
Anlass, Themen aus den Erzählungen<br />
im Geschichtsunterricht weiter zu<br />
bearbeiten. „Das Projekt ist eine Bereicherung<br />
für Schüler und Lehrer“,<br />
ist Frau Müller überzeugt.<br />
Zugang zu einer<br />
anderen Lebenswelt<br />
Der Austausch zwischen den Gener<strong>at</strong>ionen<br />
stellt für beide Seiten einen<br />
Gewinn dar. Aus diesem Grund steht<br />
auch Alexander Neuhold, Haus- und<br />
Pflegedienstleiter der Hausgemein-<br />
schaften, hinter diesem Projekt. „Die<br />
älteren Menschen freuen sich über<br />
die Lebendigkeit und Freude, die von<br />
den Schülerinnen und Schülern mitgebracht<br />
wird. Die jungen Menschen<br />
legen Berührungsängste ab und öffnen<br />
ihren Zugang zu einer anderen<br />
Lebenswelt“, betont Neuhold. Durch<br />
die Annäherung der Gener<strong>at</strong>ionen<br />
wird das Verständnis für die jeweils<br />
andere Lebenswelt gefördert. Es<br />
kommt zu gegenseitigem Lernen<br />
und zur Bereicherung der eigenen<br />
Sichtweise. Die BewohnerInnen<br />
haben durch die Begegnung mit<br />
den jungen Menschen die Möglichkeit,<br />
ihre persönliche Sicht auf die<br />
„Jugend von heute“ anzupassen. Die<br />
Rückschau und das Erzählen aus der<br />
eigenen Lebensgeschichte geben<br />
ihnen das Gefühl von Aufmerksamkeit<br />
und Wahrgenommen-Werden.<br />
Für die SchülerInnen ist das Lernen<br />
am Gegenüber durch Neugierde<br />
geprägt, soziales Engagement wird<br />
lebbar gemacht.<br />
17<br />
Angebote des Diakoniewerks<br />
in Wien im Überblick<br />
• Hausgemeinschaften Erdbergstraße – Wohnen<br />
und Pflege für Menschen im Alter<br />
• Wohngemeinschaften Steinergasse für Kinder<br />
und Jugendliche mit Behinderungen<br />
• FaBI – Familienbegleitung für Kinder und<br />
Jugendliche mit Behinderung durch Inklusion<br />
• Ber<strong>at</strong>ungsstelle LIFEtool – Computerunterstützte<br />
Kommunik<strong>at</strong>ion<br />
• Albert Schweitzer Haus – StudentInnenheim<br />
und Veranstaltungszentrum<br />
Info: http://wien.diakoniewerk.<strong>at</strong><br />
Tel.: 01/409 34 09-22<br />
Der Austausch zwischen den<br />
Gener<strong>at</strong>ionen ist für beide<br />
Seiten ein Gewinn.<br />
Juli 2013 ∙ diakonie
Menschen mit<br />
behinderung<br />
The<strong>at</strong>er Malaria: Kooper<strong>at</strong>ion<br />
mit Bruckner Universität<br />
Das The<strong>at</strong>er Malaria – vor<br />
mehr als 20 Jahren als The<strong>at</strong>erwerkst<strong>at</strong>t<br />
für Menschen mit<br />
Behinderung im Diakoniewerk<br />
gegründet – bekommt seit<br />
heuer Unterstützung von den<br />
Professionisten der Anton<br />
Bruckner Universität Linz.<br />
Der engagierten Leiterin des The<strong>at</strong>er<br />
Malaria, Iris Hanousek-Mader,<br />
gelingt es immer wieder Kontakte zu<br />
KünstlerInnen aus der freien Szene<br />
herzustellen, um wertvolle Impulse<br />
von Profis zu erhalten. Heuer konnte<br />
sie namhafte HochschulprofessorInnen<br />
der Bruckner Uni Linz gewinnen,<br />
die die SchauspielerInnen<br />
in unterschiedlichen Workshops<br />
(Sprech erziehung, Improvis<strong>at</strong>ion,<br />
Bewegungs training) unterrichten.<br />
Für Frau Univ. Prof. Dir. Pesendorfer,<br />
Leiterin des Schauspiel institutes,<br />
ist die Zusammenarbeit mit dem<br />
The<strong>at</strong>er Malaria etwas Besonderes:<br />
„Jeder Mensch h<strong>at</strong> ein Recht darauf,<br />
seine Talente zu entwickeln, seine<br />
kre<strong>at</strong>ive Kraft zu fördern. Darüber<br />
hinaus kann jeder seine Sicht der<br />
Welt schildern und Geschichten<br />
erzählen – egal ob jung, alt, beeinträchtigt<br />
oder nicht. Das macht<br />
es spannend.“ Zu den Lehrenden<br />
zählen u.a Verena Koch (Schauspielerin<br />
am Landesthe<strong>at</strong>er), Univ. Prof.<br />
Helmut Schwaiger (Professor an der<br />
Bruckner Uni) und Aleksander Acev<br />
(Bewegungs trainer).<br />
Vielfältige<br />
Möglichkeiten<br />
der Teilhabe<br />
04<br />
i-Treff STUWE – Ein<br />
Treffpunkt für alle<br />
Fünf Jahre i-Treff STUWE<br />
Am 6. Juni feierte der i-Treff STUWE mit einem<br />
Fest für die Jugendlichen seinen fünften<br />
Geburtstag. Der i-Treff ist ein offener integr<strong>at</strong>iver<br />
Jugendtreff im Jugendzentrum STUWE und<br />
wird vom Diakoniewerk und dem Verein<br />
Kirchliches Jugendzentrum STUWE getragen.<br />
Zwei Kompetenzen treffen dabei zusammen:<br />
Die Kompetenz der offenen Jugendarbeit mit<br />
der Kompetenz der Freizeitbetreuung von<br />
Jugendlichen mit Behinderungen.<br />
Jugendliche mit Behinderungen haben – neben<br />
einigen besonderen Anliegen – die gleichen<br />
Bedürfnisse und Entwicklungsaufgaben wie<br />
andere Jugendliche: Veränderung und Lockerung<br />
der familiären Bande, Treffen von FreundInnen<br />
ohne elterliche Aufsicht, Schritte setzen zum<br />
Selbständigwerden usw. Bei diesen Bedürfnissen<br />
setzt der i-treff STUWE an. Der i-Treff STUWE<br />
findet alle zwei Wochen am Donnerstag von<br />
16 bis 19 Uhr st<strong>at</strong>t.<br />
diakonie ∙ Juli 2013 18
Menschen mit<br />
behinderung<br />
Kulinarium Salzburg<br />
„in neuen Kleidern“<br />
Rechtzeitig vor dem fünften Jahrestag<br />
des Starts im Dezember<br />
2008 erhielten die <strong>Mit</strong>arbeiter-<br />
Innen im Kulinarium Salzburg<br />
eine neue C<strong>at</strong>eringkleidung.<br />
Die <strong>Mit</strong>arbeiterInnen<br />
sind stolz auf ihre<br />
neue Kleidung.<br />
Insgesamt 22 Menschen mit<br />
Behinderung bzw. mit Lernschwierigkeiten<br />
finden in der Einrichtung<br />
des Diakonie-Zentrums Salzburg<br />
Arbeit mit Lebenssinn. Bei der<br />
kulinarischen Veranstaltungsbetreuung<br />
stehen ihnen – ganz<br />
nach dem Motto „Integr<strong>at</strong>ion mit<br />
Geschmack“ – Einblicke in Lebenswelten<br />
unserer Gesellschaft, die<br />
ihnen sonst verschlossen blieben,<br />
offen. Bei diesen Auftritten tragen<br />
sie voller Stolz und mit gestärktem<br />
Selbstwert ihre neue C<strong>at</strong>eringkleidung.<br />
Die Anschaffung konnte auch<br />
aus Sponsormitteln von Salzburger<br />
Sparkasse, Salzburg AG, Stiegl und<br />
UNIQA finanziert werden.<br />
Tagung zur UN-Behindertenrechtskonvention<br />
Was bringt uns die UN-Behindertenrechtskonvention<br />
in Oberösterreich? Zu dieser<br />
Frage veranstaltete die Abteilung Soziales<br />
des Landes Oberösterreich am 6. und 7.<br />
Mai eine Tagung in Linz zu der Betroffene,<br />
Angehörige, ExpertInnen, <strong>Mit</strong>arbeiterInnen von<br />
Einrichtungen und sonstige InteressentInnen<br />
geladen waren. Ziel war es, einerseits darüber<br />
zu informieren, welche genauen Aussagen<br />
die UN-Behindertenrechtskonvention zu den<br />
Bereichen Wohnen, Arbeit und Beschäftigung,<br />
Freizeit und Bildung trifft. Andererseits wurde in<br />
zahlreichen Workshops diskutiert bzw. erarbeitet<br />
wie die Konvention in Oberösterreich konkret<br />
umgesetzt werden kann. VertreterInnen aus<br />
dem Diakoniewerk gestalteten bzw. leiteten<br />
drei dieser Workshops. Die Ergebnisse wurden<br />
am darauffolgenden Tag zusammengefasst<br />
präsentiert. Abschließend fand eine<br />
Podiumsdiskussion mit FachexpertInnen und<br />
InteressenvertreterInnen st<strong>at</strong>t. Es wurde versucht,<br />
die Inform<strong>at</strong>ionen unterstützend in Leichter<br />
Sprache aufzubereiten. Im Herbst wird ein<br />
ausführlicher Bericht zur Tagung veröffentlicht.<br />
Besuch beim „Arbeitgeber“<br />
Seit mehr als 10 Jahren arbeitet<br />
die Werkstätte Linzerberg in<br />
Gallneukirchen erfolgreich<br />
mit dem burgenländischen<br />
Familien betrieb KPA K<strong>at</strong>zbeck<br />
in Rudersdorf zusammen.<br />
Begonnen h<strong>at</strong> die Zusammenarbeit<br />
mit der Produktion von Fensterschlaufen<br />
für den Fenster- und<br />
Türenproduzenten. Die Expansion<br />
des Betriebes verschaffte<br />
der Schlosserei in der Werkstätte<br />
Linzerberg neue Aufträge. Seit fünf<br />
Jahren werden bis zu 2.000 Aluminiumwinkel<br />
pro Woche für die<br />
Qualitätsprodukte der Fa. K<strong>at</strong>zbeck<br />
geliefert. Bei einem Besuch in der<br />
Fa. K<strong>at</strong>zbeck konnten sich Ende<br />
April die <strong>Mit</strong>arbeiter der Schlosserei<br />
darüber informieren, wie die<br />
Fenster und Türen hergestellt und<br />
wo die in Gallneukirchen produzierten<br />
Teile eingebaut werden.<br />
Ein Dankeschön für den herzlichen<br />
Empfang und die interessante Führung<br />
durch Kristina K<strong>at</strong>zbeck und<br />
Günter Fritz!<br />
„10 Jahre Lebenshaus<br />
Oberneukirchen“<br />
Im Lebenshaus Oberneukirchen bietet das<br />
Hilfswerk Wohnungen für junge Familien sowie<br />
„Betreubares Wohnen“ für Menschen im Alter<br />
an. Das Eltern-Kind-Zentrum, der Stöberladen<br />
und unterschiedliche Veranstaltungen sind<br />
weitere Teile des bunten Angebotes im Haus. Das<br />
Diakoniewerk begleitet seit der Gründung des<br />
Lebenshauses im Jahr 2003 in zwei Wohnungen<br />
je fünf Menschen mit Beeinträchtigungen. Durch<br />
die kleine, überschaubare Struktur der Wohnform<br />
gelingt die Einbindung in das dörfliche<br />
Leben. Die Akzeptanz durch die Bevölkerung<br />
erleichtert die Teilhabe der Menschen mit<br />
Beeinträchtigung am gesellschaftlichen Leben.<br />
Das Zusammenleben im Haus ist geprägt von<br />
einem gutem <strong>Mit</strong>einander und hoher Toleranz.<br />
19<br />
Juli 2013 ∙ diakonie
Menschen mit<br />
behinderung<br />
Teilhabe durch Musik<br />
Mobile Musiktherapie ist für Menschen<br />
mit schwerer Beeinträchtigung eine<br />
Möglichkeit in ihrer gewohnten Umgebung<br />
und ohne beschwerliche Wege Musik zu<br />
genießen und aktiv mit zu machen.<br />
Team Musiktherapie<br />
Musikalische<br />
Angebote gibt<br />
es nicht nur wie<br />
hier in den neu<br />
gestalteten Räumen<br />
der Musiktherapie<br />
sondern auch in den<br />
Wohnungen.<br />
Christian G. lebt im Wohnhaus<br />
Friedenshort und war<br />
viele Jahre immer montags<br />
in einer Musiktherapie-Gruppe.<br />
Dafür ist er besonders früh aufgestanden,<br />
denn die pünktliche<br />
Teilnahme an der Gruppe war ihm<br />
sehr wichtig. Im Laufe der Zeit<br />
wurde der Besuch der Musiktherapie<br />
jedoch immer beschwerlicher,<br />
Christian h<strong>at</strong>te große Mühe, mit<br />
dem Lift in den 1. Stock zu gelangen.<br />
Seit Anfang Januar 2013 wird<br />
er wöchentlich von einer Musiktherapeutin<br />
in seinem Zimmer<br />
besucht. Der Vorteil ist klar: Keine<br />
beschwerlichen Wege mehr, Christian<br />
erlebt Musik im gewohnten<br />
Umfeld und freut sich jeden<br />
Montag auf den musikalischen<br />
Austausch. Die Regelmäßigkeit<br />
und Zuverlässigkeit sind ihm ein<br />
wichtiger Anker in seinem Tagesablauf.<br />
„Es ist sehr schön zu verfolgen,<br />
wie er immer mehr aus sich<br />
herausgeht, seine Gedanken und<br />
Sorgen erzählt und meistens am<br />
Ende der Therapiestunde fröhlich<br />
und erleichtert wirkt“, berichtet die<br />
Musiktherapeutin Susanne Tuschl.<br />
Methodenvielfalt<br />
in der Musiktherapie<br />
Musiktherapie ist ein wesentlicher<br />
Bestandteil des Angebots im Therapiezentrum<br />
Gallneukirchen. Eine<br />
große Vielfalt an Methoden kommt<br />
im Dienst der Teilhabe von Menschen<br />
mit intensiven Behinderungen zum<br />
Eins<strong>at</strong>z: „Wir bieten Einzel-Musiktherapie<br />
und Gruppenangebote für Menschen<br />
mit intensiven Behinderungen<br />
im geschützten Rahmen der neuen<br />
Räume beim Wohnhaus Martinstift.<br />
Durch die baulichen Voraussetzungen,<br />
die Raumgestaltung und das<br />
vorhandene Instrumentarium kann<br />
ein musiktherapeutisches Setting<br />
gestaltet werden, das sich an den<br />
individuellen Bedürfnissen unserer<br />
KlientInnen orientiert“, erklärt Musiktherapeut<br />
Stefan Vogt, Leiter der<br />
Fachgruppe Musik- und Tanztherapie.<br />
„Hier wird die Weiterentwicklung der<br />
individuellen Beziehungsmöglichkeiten<br />
unterstützt. Das gelingt durch<br />
die Einschätzung der Beziehungsqualität<br />
und durch darauf abgestimmte<br />
musikalische Antworten,<br />
wie es im Konzept nach Professorin<br />
Karin Schumacher, Universität der<br />
Künste Berlin, beschrieben wird“,<br />
sagt die Musiktherapeutin Marion<br />
Spinka. „Zum Beispiel kann eine<br />
diakonie ∙ Juli 2013 20
Menschen mit<br />
behinderung<br />
Die Mobile Singgruppe war heuer Thema eines Fernsehbeitrags<br />
mit Moder<strong>at</strong>or Dr. Hans Gasperl (3. v. l.) in ServusTV.<br />
hoch aufgeladene Gefühlslage<br />
durch die musiktherapeutische<br />
Abstimmung zu einer größeren Ruhe<br />
gebracht werden.“<br />
Die Mobile Singgruppe<br />
bringt willkommene<br />
Abwechslung in den Alltag.<br />
Petra Kern, eine intern<strong>at</strong>ional<br />
bekannte Musiktherapeutin aus<br />
den USA, geht von einem anderen<br />
Ans<strong>at</strong>z aus: Sie ist auf das Umfeld<br />
ausgerichtet, analysiert problem<strong>at</strong>ische<br />
Alltagssitu<strong>at</strong>ionen vor Ort und<br />
entwickelt musiktherapeutische Lösungsmöglichkeiten.<br />
„Diesem Ans<strong>at</strong>z<br />
entspricht in unserem Arbeitsbereich<br />
etwa die mit dem Team ERLE entwickelte<br />
Gestaltung der wöchentlichen<br />
Singrunde. Hier ist das Ziel, auch<br />
Menschen mit Autismus-Spektrum-<br />
Störung die Teilnahme zu erleichtern“,<br />
berichtet Vogt.<br />
Dem Menschen<br />
entgegen kommen<br />
Durch eingeschränkte Mobilität,<br />
Alter, Krankheit etc. sind Menschen<br />
mit Behinderung darauf angewiesen,<br />
dass sich TherapeutInnen auf<br />
sie – auch örtlich – zu bewegen. Die<br />
TherapeutInnen lernen das Umfeld<br />
ihrer KlientInnen kennen und können<br />
dadurch individueller auf deren<br />
Bedürfnisse eingehen.<br />
In der Mobilen Musiktherapie<br />
wird direkt in der Wohnung der<br />
Menschen mit intensiven Behinderungen<br />
ein geschützter Rahmen<br />
aufgebaut. Für die <strong>Mit</strong>arbeiterInnen<br />
in diesem Wohnumfeld bietet<br />
diese Therapieform ein Modell für<br />
mögliche neue Umgangsweisen<br />
mit KlientInnen. Außerdem lernen<br />
BetreuerInnen dadurch musiktherapeutische<br />
Angebote und Arbeitsweisen<br />
besser kennen.<br />
Mobile Singgruppe<br />
„Das gemeinsame Singen und aktive<br />
Musizieren h<strong>at</strong> im Diakoniewerk eine<br />
lange Tradition und ist vielen BewohnerInnen<br />
vertraut“, weiß die Musiktherapeutin<br />
und Psychologin Veronika<br />
Mossbauer. Sie ergänzt: „Besonders<br />
für die älteren unter ihnen ist es ein<br />
Synonym für schöne Gemeinschaftserlebnisse,<br />
Feste und gute Zeiten.<br />
Gemeinsam um einen Tisch sitzen,<br />
Kontakte pflegen, miteinander Lieder<br />
singen oder einfach nur zuhören<br />
und dabei sein können: Das alles lebt<br />
mit der Mobilen Singgruppe wieder<br />
auf.“ Einmal pro Woche kommen die<br />
Musiktherapeutinnen für eine Stunde<br />
21<br />
direkt in den Gemeinschaftsbereich<br />
einer Wohnung. Auch musikinteressierte<br />
BewohnerInnen der Nachbarwohnungen<br />
und <strong>Mit</strong>arbeiterInnen,<br />
die sich in dieser Zeit freimachen<br />
können, sind herzlich eingeladen.<br />
„Gerade für Menschen mit schwerer<br />
Beeinträchtigung, die viel Zeit<br />
in ihrer Wohnung verbringen, stellt<br />
unser Angebot eine willkommene<br />
Abwechslung im Alltag dar. Wir<br />
besuchen eine Wohnung jedoch nur<br />
für einen bestimmten Zeitraum, etwa<br />
drei Mon<strong>at</strong>e, und ziehen dann in eine<br />
andere weiter. So ist es uns möglich,<br />
viele Menschen zu erreichen, neue<br />
Beziehungen zu knüpfen, unsere<br />
Ideen weiterzutragen und nicht zuletzt<br />
auch den Fachbereich Musiktherapie<br />
bekannter zu machen“, erläutert<br />
Musiktherapeutin Gerda Brock.<br />
Musik- und Tanztherapie<br />
im Diakoniewerk<br />
• Einzeltherapien<br />
• Gruppenangebote: Therapeutische<br />
Singgruppen, tanztherapeutische Gruppe,<br />
aktive Musiktherapie-Gruppen, rezeptive<br />
Musiktherapie-Gruppen, u.v.m.<br />
• Künstlerische Angebote: Tanzgruppe,<br />
Klangschale, SaxoChord, Trommelgruppe<br />
Juli 2013 ∙ diakonie
Aktiv für<br />
ausbildung<br />
Freiwilliges Sozialjahr der Diakonie<br />
Eine gute Möglichkeit soziale<br />
Arbeit kennen zu lernen<br />
und dadurch vielleicht den<br />
Wunschberuf zu entdecken ist<br />
das Freiwillige Sozialjahr der<br />
Diakonie (FSJD).<br />
Für Teresa Winklehner stand der<br />
Berufswunsch nach dem FSDJ im<br />
Diakoniewerk endgültig fest: Sie will<br />
in der Arbeit mit und für Menschen<br />
mit Behinderung einsteigen. Derzeit<br />
absolviert sie die Ausbildung zur<br />
Diplom-Sozialbetreuerin Behindertenarbeit<br />
in den Ludwig Schwarz<br />
Schulen. So wie sie haben schon<br />
zahlreiche junge Menschen durch das<br />
FSDJ in den Sozialberuf gefunden.<br />
Das FSJD dauert in der Regel ein Jahr<br />
und wird als Praxisnachweis zur Aufnahme<br />
in Ausbildungen im Sozialbereich<br />
(z. B. in Schulen für Sozialbetreuungsberufe)<br />
anerkannt. Eins<strong>at</strong>zstellen<br />
im Diakoniewerk sind Wohnungen &<br />
Werkstätten für Menschen mit Beeinträchtigungen,<br />
Hausgemeinschaften<br />
& Tageszentren für Menschen im<br />
Alter. Diakonische Freiwillige müssen<br />
mindestens 17 Jahre alt sein, erhalten<br />
Taschengeld, Verpflegung, Unterkunft<br />
(bei Bedarf) und sind sozialversichert.<br />
Anmeldungen und Infos:<br />
Mag. a Birgit K<strong>at</strong>zmaier<br />
Tel. 07235/63251-145, E-Mail:<br />
b.k<strong>at</strong>zmaier@diakoniewerk.<strong>at</strong><br />
Teresa Winklehner<br />
h<strong>at</strong> noch heute gute<br />
Kontakte zu ihrer<br />
FSDJ-Eins<strong>at</strong>zstelle.<br />
Berufe im Sozial- und<br />
Gesundheitsbereich<br />
haben Zukunft.<br />
05<br />
„Im Bildungszentrum<br />
Diakonissen Linz beginnt’s …“<br />
Im Oktober 2013 startet die Schule für allgemeine Gesundheitsund<br />
Krankenpflege an der Klinik Diakonissen Linz ihren zweiten<br />
Jahrgang im Bezirk Perg. Das Ausbildungskonzept beinhaltet<br />
einen geri<strong>at</strong>rischen Schwerpunkt im schulautonomen Bereich.<br />
Am Schulstandort Linz startet die Ausbildung zur Diplomierten<br />
Gesundheits- und Krankenpflegeperson wieder 2014 bzw. 2015.<br />
Außerdem beginnen in der Schule zwei Fort- und<br />
Weiterbildungen, für die bereits Anmeldungen entgegen<br />
genommen werden. Inform<strong>at</strong>ionen zur Fort- und Weiterbildung<br />
zur/zum PraxisanleiterIn bzw. zur Basalen Stimul<strong>at</strong>ion in der Pflege<br />
erhalten InteressentInnen auch gerne telefonisch: 0732/7675-575.<br />
www.krankenpflegeschule-linz.<strong>at</strong><br />
diakonie ∙ Juli 2013 22
Aktiv für<br />
ausbildung<br />
Robin Hackl h<strong>at</strong> mit<br />
„seinen“ Klienten im<br />
Wohnhaus Mühle oft<br />
viel Spaß.<br />
Vom Zivildienst in<br />
den Sozialberuf<br />
Der Zivildienst h<strong>at</strong> sein Leben verändert: Robin Hackl<br />
gefiel sein Eins<strong>at</strong>z im Wohnhaus Mühle für Menschen mit<br />
Beeinträchtigung so gut, dass er beruflich umges<strong>at</strong>telt<br />
h<strong>at</strong> – vom Technischen Zeichner zum Fach-Sozialbetreuer/<br />
Behindertenbegleitung. Andrea Brummeier<br />
Als Robin Hackl 2004 vor<br />
der Entscheidung stand<br />
Wehrdienst oder Zivildienst,<br />
h<strong>at</strong> er sich bewusst für<br />
den Dienst ohne Waffe entschieden.<br />
Der Mühlviertler aus Wartberg/Aist<br />
suchte einen Zivildienst-Eins<strong>at</strong>zort<br />
nahe seinem<br />
Wohnort und kam so im Februar<br />
2005 zum Diakoniewerk. „Damals<br />
wusste ich gar nicht, was mich<br />
dort erwartet. Ich ließ es einfach<br />
auf mich zukommen“, erzählt der<br />
gelernte Technische Zeichner und<br />
Bürokaufmann.<br />
Zivildienst im Diakoniewerk<br />
Der Zivildienst bietet die Möglichkeit einen guten<br />
Einblick in soziale Arbeit zu bekommen. Zivildiener<br />
erhalten eine Einschulung im jeweiligen Arbeitsfeld und<br />
können Weiterbildungsangebote des Diakoniewerkes<br />
nutzen. Eins<strong>at</strong>zstellen gibt es in der Behindertenhilfe,<br />
Altenhilfe und in den Kliniken Diakonissen. Infos und<br />
Ansprechpartner: www.zukunftsberufe.<strong>at</strong><br />
„Man findet schnell hinein“<br />
Beim Einführungstag für die neuen<br />
Zivildiener entschied er sich für das<br />
Wohnhaus Mühle. „Anfangs war die<br />
Arbeit mit den Bewohnerinnen und<br />
Bewohnern ziemlich stark. Ich h<strong>at</strong>te ja<br />
vorher noch nie Kontakt mit Menschen<br />
mit Behinderung. Doch man findet<br />
schnell hinein, wenn man sie erst näher<br />
kennen lernt“, erinnert er sich.<br />
Im Wohnhaus Mühle fühlte sich<br />
Robin Hackl bald sehr wohl, denn er<br />
wurde nicht nur von den BewohnerInnen<br />
gut aufgenommen, sondern<br />
auch von den <strong>Mit</strong>arbeiterInnen.<br />
Das erleichterte den Einstieg in das<br />
bislang unbekannte Tätigkeitsfeld<br />
enorm. Die Zeit des Zivildienstes<br />
verging so wie im Fluge, und am Ende<br />
war für ihn klar: diese Arbeit liegt mir,<br />
da will ich bleiben.<br />
Berufliche Neuorientierung<br />
Nach einem Gespräch mit einer <strong>Mit</strong>arbeiterin<br />
der Personalabteilung war<br />
23<br />
für Hackl der Weg in den Sozialberuf<br />
klar: Er entschied sich für die berufsbegleitende<br />
Ausbildung zum Fach-<br />
Sozialbetreuer/Behindertenbegleitung<br />
an den Ludwig Schwarz-Schulen des<br />
Diakoniewerks über eine Stiftung. „Ein<br />
Berufsumstieg ist n<strong>at</strong>ürlich auch eine<br />
Geldfrage. Durch die Stiftung konnte<br />
ich bereits während der Ausbildung<br />
arbeiten und war so finanziell abgesichert.<br />
Zudem kann man das Gelernte<br />
gleich mit der Praxis verbinden“, erläutert<br />
Hackl die Vorteile. Seinen Arbeitspl<strong>at</strong>z<br />
während der Ausbildungszeit<br />
h<strong>at</strong>te er in der EDV- und Kre<strong>at</strong>ivwerkst<strong>at</strong>t<br />
der Werkstätte Linz-Stifterstraße.<br />
Nach Abschluss der Ausbildung kehrte<br />
er ins Wohnhaus Mühle zurück, wo er<br />
nun seit fast 6 Jahren tätig ist.<br />
Vom Lernen h<strong>at</strong>te er jedoch noch<br />
nicht genug – derzeit befindet er sich<br />
in der Endphase der Aufschulung zum<br />
Diplom-Sozialbetreuer. „Das ist neben<br />
einer Vollzeittätigkeit nicht immer<br />
leicht, doch Ende Juni ist es geschafft!<br />
Aber – damit ist für mich das Lernen<br />
sicher noch nicht zu Ende“, hält<br />
sich Robin Hackl weitere Aus- und<br />
Weiterbildungsoptionen offen. Eines<br />
ist für ihn jedenfalls sicher: Er will im<br />
Diakoniewerk bleiben!<br />
Juli 2013 ∙ diakonie
Aktiv für<br />
gesundheit<br />
Neuer Wirbelsäulen-Spezialist<br />
Ab 1. Juli 2013 stärkt der<br />
renommierte Neurochirurg<br />
Dr. Babak Parsaei das Ärzteteam<br />
der Klinik Diakonissen Linz.<br />
Auch im Wahlarztzentrum medz<br />
wird er eine Ordin<strong>at</strong>ion beziehen.<br />
Dr. Parsaei war zuvor an der neurochirurgischen<br />
Abteilung der Landes-<br />
Nervenklinik Wagner-Jauregg sowie<br />
in der Kinderklinik tätig und ist dem<br />
Team der Klinik Diakonissen Linz<br />
bereits als externer Facharzt bekannt.<br />
Für den Wirbelsäulenspezialisten<br />
steht die mikrochirurgische (schlüssellochchirurgische)<br />
Arbeit im<br />
Zentrum seiner Tätigkeit. Österreichweit<br />
führen nur wenige Ärzte auch an<br />
Kindern anspruchsvolle Wirbelsäulenoper<strong>at</strong>ionen<br />
durch – Dr. Parsaei ist<br />
einer von ihnen. Diesem Knowhow<br />
zollt auch Dr. Stephan Gmeiner<br />
Respekt und unterstützt seinen<br />
Nachfolger an der Klinik Diakonissen<br />
Linz. Dr. Gmeiner verlegt mit Anfang<br />
Juli seine berufliche Tätigkeit in die<br />
Schweiz, um seiner Heim<strong>at</strong> Vorarlberg<br />
in Zukunft näher zu sein.<br />
Der medizinische<br />
Fortschritt wirft<br />
manchmal ethische<br />
Fragen auf.<br />
Neurochirurg Dr. Babak Parsaei wird<br />
Nachfolger von Dr. Stephan Gmeiner<br />
an der Klinik Diakonissen Linz.<br />
06<br />
Aktionstag „Saubere Hände“ im<br />
Diakonissen-Krankenhaus Schladming<br />
Die „Aktion Saubere Hände“ im Rahmen der Qualitätsoffensive<br />
des Gesundheitsfonds Steiermark legt den Fokus auf das<br />
Hygienebewusstsein aller in den steirischen Krankenhäusern<br />
tätigen Berufsgruppen. Die Schwerpunkte dieser Aktion<br />
liegen 2013 in der Optimierung der Verfügbarkeit von<br />
Desinfektionsmittel und in der Durchführung eines<br />
Aktionstages für <strong>Mit</strong>arbeiterInnen.<br />
Dieser fand in Schladming am 7. Mai st<strong>at</strong>t. Der große Erfolg mit<br />
rund 150 TeilnehmerInnen zeigte die besondere Sensibilisierung<br />
der <strong>Mit</strong>arbeiterInnen für Hygienefragen. Auch P<strong>at</strong>ientInnen<br />
wissen um die Wichtigkeit des Themas und schätzen die<br />
hohen Qualitäts- und Hygieneansprüche der steirischen<br />
Krankenanstalten.<br />
diakonie ∙ Juli 2013 24
Aktiv für<br />
gesundheit<br />
<strong>Mit</strong>arbeiterInnen aus<br />
verschiedenen Berufsfeldern<br />
diskutieren im Rahmen der<br />
Ethikgespräche herausfordernde<br />
Spannungsfelder<br />
aus dem Berufsalltag.<br />
Reden wir über Ethik!<br />
„Das Wertebild des P<strong>at</strong>ienten ist ebenso wichtig wie sein Blutbild.“ Dieser<br />
S<strong>at</strong>z des Bioethikers und Philosophen Hans-Martin Sass bringt auf den<br />
Punkt, worüber sich Gesundheitseinrichtungen immer wieder Gedanken<br />
machen sollten. Im Diakonie-Zentrum Salzburg ist das Ethik-Gespräch<br />
wichtiger Sinn- und R<strong>at</strong>geber. Christina Jungbauer<br />
Der medizinische Fortschritt<br />
bringt – bei allen Vorteilen<br />
– schwierige Themenstellungen<br />
mit sich, die P<strong>at</strong>ientInnen,<br />
Angehörige, Pflegende und ÄrztInnen<br />
unmittelbar betreffen. Eine<br />
Therapiemaßnahme kann medizinisch<br />
indiziert sein, aber ist sie<br />
auch medizinethisch vertretbar?<br />
Ist es „richtig“, bei einem schwerkranken<br />
92-Jährigen, dessen Leben<br />
sich dem Ende zuneigt, lebenserhaltende<br />
Maßnahmen zu ergreifen? H<strong>at</strong><br />
ein Mensch nicht einfach das Recht,<br />
in Ruhe zu sterben? Wie können wir<br />
die Angehörigen mit einbeziehen,<br />
die alle zur Verfügung stehenden<br />
Möglichkeiten verlangen? Wo klaffen<br />
Gesetze und individuelle Wünsche<br />
auseinander?<br />
Interdisziplinärer Dialog<br />
und Orientierung<br />
<strong>Mit</strong> diesen und ähnlichen Fragestellungen<br />
beschäftigt man sich im<br />
Diakonie-Zentrum Salzburg bereits<br />
seit 1999 im Rahmen des Ethik-Gesprächs.<br />
Eine interdisziplinäre Runde,<br />
bestehend aus ÄrztInnen, PflegemitarbeiterInnen<br />
und TherapeutInnen<br />
der Klinik Diakonissen Salzburg,<br />
<strong>Mit</strong>arbeiterInnen der Seniorenarbeit<br />
und Behindertenhilfe sowie SeelsorgerInnen,<br />
diskutiert zweimal jährlich<br />
herausfordernde Spannungsfelder<br />
aus dem Berufsalltag. Dazu zählen<br />
Themen wie „Recht des P<strong>at</strong>ienten“,<br />
„Sterbehilfe“, „Umgang mit Zeit“<br />
oder „Kultur des Abschiednehmens“.<br />
Initi<strong>at</strong>or Mag. Josef Scharinger, heute<br />
Vorstand im Diakoniewerk: „Eine<br />
Pl<strong>at</strong>tform der Reflexion, des Wachstums<br />
von ethischem Bewusstsein<br />
und des Aufeinander-Zugehens bei<br />
herausfordernden Problemstellungen<br />
– das war die Grundidee. Und das<br />
Ganze ohne hierarchische Einschränkung,<br />
ohne Protokoll und ohne<br />
Eintrag in eine ‚To-Do-Liste‘.“ Und<br />
MMag. Michael König, Geschäftsführung<br />
Diakonie-Zentrum Salzburg und<br />
25<br />
Klinik Diakonissen Salzburg, ergänzt:<br />
„Gemeinsam werden Handlungsspielräume<br />
diskutiert, die in der täglichen<br />
Arbeit unterstützen. Im Focus<br />
stehen dabei immer die Menschen,<br />
für die wir da sind, aber auch unsere<br />
<strong>Mit</strong>arbeiterInnen, die hervorragende<br />
Betreuungsarbeit leisten.“<br />
Sich einlassen<br />
und verstehen wollen<br />
Wer sich mit ethischen Fragen<br />
auseinandersetzt, muss eine emp<strong>at</strong>hische<br />
Perspektive einnehmen.<br />
Man muss das Gegenüber verstehen<br />
wollen, muss versuchen, auch dem<br />
eigenen Wertesystem widersprechende<br />
Ansichten zu tolerieren.<br />
Keine einfache Aufgabe. Und doch<br />
eine sehr bereichernde. Denn wer<br />
sich darauf einlässt, kann einen Weg<br />
beschreiten, der das individuelle<br />
Wertekonstrukt des P<strong>at</strong>ienten wirklich<br />
in den <strong>Mit</strong>telpunkt stellt. Und<br />
das ist es, was in einer diakonischen<br />
Einrichtung erwartet wird.<br />
Juli 2013 ∙ diakonie
itte<br />
Ihre Spende für ein neues<br />
Zuhause zum Wohlfühlen!<br />
Was ist, wenn sich meine Eltern einmal nicht mehr um mich<br />
kümmern können, weil sie zu alt oder krank sind? Muss ich<br />
dann von Zuhause weg? Werde ich mich in meinem neuen<br />
Zuhause wohlfühlen? Markus Aichelburg-Rumerskirch<br />
Diese Probleme bewegen<br />
Menschen mit Behinderung,<br />
die noch bei ihren Eltern<br />
leben. Aber auch viele betroffene<br />
Eltern hoffen sehr auf einen guten<br />
Pl<strong>at</strong>z mit einer optimalen Pflege<br />
und Betreuung für ihr Kind.<br />
<strong>Mit</strong>ten im Grünen, jedoch nur<br />
wenige hundert Meter vom Stadtzentrum<br />
entfernt, haben bis jetzt<br />
zwölf Menschen mit Behinderung in<br />
Pregarten/Oberösterreich ein neues<br />
Zuhause gefunden. Menschen mit<br />
Beeinträchtigung können hier in<br />
vertrauter Umgebung leben und<br />
bestehende familiäre und soziale<br />
Kontakte pflegen.<br />
Betreutes Wohnen<br />
fördert Selbstständigkeit<br />
Auch die 39-jährige Sabine S., die<br />
seit vielen Jahren in der Keramikwerkst<strong>at</strong>t<br />
und der The<strong>at</strong>ergruppe<br />
des Diakoniewerks arbeitet, ist in<br />
das Wohnhaus Pegarten eingezogen,<br />
nachdem ihre Mutter vor vier<br />
Jahren gestorben ist und ihr V<strong>at</strong>er<br />
mit über 80 Jahren nicht mehr<br />
im vollen Maße für sie da sein<br />
kann. Sabine fühlt sich in ihrem<br />
neuen Zuhause wohl und ist auch<br />
selbstständiger und selbstbewusster<br />
geworden. Und schon bald<br />
sollen weitere vier Menschen mit<br />
Behinderung in eine Wohngemeinschaft<br />
in dieser Wohnhausanlage<br />
einziehen.<br />
Was wir alles brauchen<br />
Eine Garderobe (250 Euro) und<br />
Wohnzimmermöbel (2.000 Euro),<br />
eine Sitzgruppe (1.000 Euro),<br />
Küchengeräte und Küchenmaschinen<br />
(1.500 Euro) und vor allem eine<br />
unterfahrbare Küche für Rollstuhlfahrer<br />
(15.000 Euro) wollen wir<br />
noch anschaffen.<br />
Ihre Hilfe macht Menschen mit<br />
Behinderung das Leben leichter.<br />
Bitte unterstützen Sie uns mit Ihrer<br />
Spende, damit sich Menschen mit<br />
Behinderung schon bald in ihrem<br />
neuen Zuhause wohlfühlen.<br />
Sabine h<strong>at</strong> in den Wohngemeinschaften<br />
Pregarten ein neues<br />
Zuhause gefunden.<br />
Ein herzliches<br />
Dankeschön …<br />
... an alle SpenderInnen, die uns mit<br />
kleinen und großen Beträgen in den<br />
vergangenen Wochen unterstützt<br />
haben! Jede Spende zählt!<br />
Jägerrunde Kirchberg-Thening übergab Spende<br />
Erstmals nach 25 Jahren organisierte die Jägerrunde<br />
Kirchberg-Thening am 2. Februar wieder einen<br />
Jägerball. Ein Höhepunkt war der Verkauf eines<br />
Bildes zugunsten des Diakoniewerks – gemalt und<br />
gespendet von Prim. Dr. Johannes Fellinger. Der um<br />
Beiträge der Raiffeisenbank Hörsching-Thening und<br />
der Jägerrunde aufgewertete Betrag von 1.100 Euro<br />
ist für einen barrierefreien Garten der Sinne für das<br />
Wohnhaus Martinstift in Gallneukirchen bestimmt.<br />
500 Euro für Werkstätte Sibiu<br />
Seit der Gründung im Jahr 2007 unterstützt<br />
die Kärntner Landlerhilfe die Werkstätte<br />
Sibiu/Hermannstadt des Diakoniewerks mit<br />
regelmäßigen Spenden. Der heuer gespendete<br />
Betrag wird mithelfen, den in der Werkstätte<br />
betreuten Menschen einen mehrtägigen Urlaub<br />
zu ermöglichen.<br />
Landjugend Kufstein finanziert<br />
Pferdepsychotherapie<br />
Eine Pferdepsychotherapie für einen betreuten<br />
<strong>Mit</strong>arbeiter der Werkstätte Kirchbichl wird<br />
dank einer Spende von 1.000 Euro auch in den<br />
nächsten Mon<strong>at</strong>en finanziert. Auch spezielle<br />
Therapiehilfsmittel wie Lagerungskissen und -keile<br />
können angekauft werden.<br />
Ortsbäuerinnen Kefermarkt unterstützen<br />
Werkstätten Gallneukirchen<br />
Dank einer Spende der Ortsbäuerinnen<br />
Kefermarkt von 1.500 Euro ist die Finanzierung<br />
von Ruhemöglichkeiten für die in der Werkstätte<br />
am Linzerberg beschäftigten Menschen möglich<br />
geworden. Jetzt können sie sich über bequeme<br />
Sofas und Couchen zum Rasten freuen.<br />
Firma Haberkorn spendet Auffanggurte<br />
Für den Unterricht im Fach Outdoorpädagogik an<br />
den Ludwig-Schwarz-Schulen in Gallneukirchen<br />
spendete die Firma Haberkorn vier Auffanggurte<br />
im Wert von 800 Euro. Die Gurte waren am Tag der<br />
offenen Tür am 8. März erstmals im Eins<strong>at</strong>z.<br />
diakonie ∙ Juli 2013 26
uchtipp<br />
Erhältlich in der Bücherinsel<br />
des Diakoniewerkes,<br />
Hauptstr. 7, 4210 Gallneukirchen,<br />
Tel. 07235/625 13, lesen@buecherinsel.<strong>at</strong><br />
produkttipp<br />
Groh Verlag<br />
Atempausen für den Alltag / Sich Gutes tun<br />
Zwei Büchlein aus dem Groh Verlag mit<br />
wertvollen Tipps für Entspannung und<br />
Erholung. Auch der Alltag bietet viele<br />
Urlaubsmomente, um zu entspannen<br />
und wieder aufzutanken.<br />
Preis: je 9,20 Euro<br />
Nutzen Sie auch unseren Online-Bestellservice<br />
über die Homepage www.bücherinsel.<strong>at</strong><br />
Aus unseren Werkstätten<br />
Porzellan-Serie „Sudoku“<br />
Ergänzend zur Serie „Ameisen“ erscheint nun die Porzellanserie<br />
„Sudoku“. Die Motive h<strong>at</strong> der Künstler Heinz-<br />
Frieder Adensamer aus dem Atelier des Diakoniewerks zur<br />
Verfügung gestellt. Erhältlich sind Teehäferl, Kaffee- und<br />
Espressotassen sowie Dessertteller, alle hergestellt aus<br />
hochwertigem Porzellan der Firma Seltmann in Weiden.<br />
Erhältlich ab September im Diakonie-Shop der Werkstätten Gallneukirchen,<br />
Linzerberg 46, 4209 Engerwitzdorf<br />
Tel. 07235/63251-640 und über die Website www.derart.cc<br />
termine<br />
Herzliche Einladung<br />
zum Diakoniefest Tirol!<br />
Familienfest mit Kinderspielst<strong>at</strong>ionen<br />
zum <strong>Mit</strong>machen, Konzerte, Tombola,<br />
Verpflegung durch Kulinarium Kitzbühel<br />
Freitag, 13. September, ab 14 Uhr<br />
Werkstätte Kirchbichl<br />
Von wegen sprachlos!<br />
Das 41. Martinstift-Symposion<br />
beschäftigt sich diesmal mit<br />
Unterstützter Kommunik<strong>at</strong>ion<br />
anlässlich des 15-jährigen Bestehens<br />
von LIFEtool<br />
Freitag, 11. Oktober, 9 bis 16 Uhr<br />
Brucknerhaus, Linz<br />
27<br />
Juli 2013 ∙ diakonie
autoren<br />
dieser Ausgabe<br />
Mag. a Christa Schrauf<br />
Rektorin<br />
c.schrauf@diakoniewerk.<strong>at</strong><br />
Mag. a Andrea Brummeier<br />
Kommunik<strong>at</strong>ion & PR<br />
Chefredakteurin „diakonie“<br />
a.brummeier@diakoniewerk.<strong>at</strong><br />
Mag. a Christina Jungbauer<br />
Kommunik<strong>at</strong>ion & PR Salzburg<br />
christina.jungbauer@diakonissen.<strong>at</strong><br />
Gabriele Rehbogen<br />
RT Klinik Diakonissen Salzburg<br />
Lektorin in der evangelisch-methodistischen Kirche<br />
roentgen.sbg@diakonissen.<strong>at</strong><br />
Mag. a Karin Fröschl<br />
Kommunik<strong>at</strong>ion & PR Wien<br />
k.froeschl@diakoniewerk.<strong>at</strong><br />
Mag. Markus Aichelburg<br />
Fundraising, Kommunik<strong>at</strong>ion & PR<br />
m.aichelburg@diakoniewerk.<strong>at</strong><br />
Dr. in Daniela Palk<br />
Leitung Kompetenzmanagement Altenhilfe,<br />
Leitung Auslandsprojekte<br />
d.palk@diakoniewerk.<strong>at</strong><br />
Impressum<br />
Offenlegung: siehe www.diakoniewerk.<strong>at</strong>/impressum<br />
Medieninhaber: Evangelisches Diakoniewerk Gallneukirchen, Martin-Boos-Straße 4, 4210 Gallneukirchen, Tel. +43(0)7235/63251-0,<br />
office@diakoniewerk.<strong>at</strong>. Herausgeberin: Rektorin Mag. a Christa Schrauf. Chefredakteurin: Andrea Brummeier. Redaktionsteam: Andrea Brummeier,<br />
Sabine Etzlstorfer, Susanne Kunze, Stefan Marchewa, Erwin Oberbramberger, Andrea Obermühlner, Gernot Mischitz, Günther Wesely.<br />
Fotos: Thomas Smetana (S.1, 2 oben <strong>Mit</strong>te, 10), Peter Lacher (S.2 oben rechts, 14), Raimo Rudi Rumpler (S.2 unten rechts, 24), photocase (S.4, 12),<br />
Ingo Rack (S.11), Land OÖ (S.13), Elke Grumbach (S.15 links), Dr. in Martina Müller (S.17), Teija Hohl (S.27 unten links), alle anderen Diakoniewerk.<br />
Corpor<strong>at</strong>e Publishing: Egger & Lerch, www.egger-lerch.<strong>at</strong> (Layout und Gestaltung: Christoph Lehner)<br />
Druck: Gutenberg-Werbering Gesellschaft m.b.H. Erscheint fünfmal jährlich. Diakoniewerk Spendenverein:<br />
Allg. Sparkasse OÖ 257700, BLZ 20320. Sponsoring Post! GZ 02Z032365 S; Diakonie 13a/2013<br />
Er vermeidet die Harmonie; er sucht die<br />
Konfront<strong>at</strong>ion. So kommt Bewegung<br />
rein. Wie sich DER STANDARD so<br />
etwas erlauben kann? Dank jener<br />
Menschen, die ihn aus genau diesem<br />
Grund abonnieren.<br />
HIMMER, BUCHHEIM & PARTNER<br />
derStandard.<strong>at</strong>/Abo,<br />
aboservice@derStandard.<strong>at</strong><br />
oder 0810/20 30 40<br />
Die Zeitung für Leserinnen