1933-Erinnerungen von Schwester Cassilda Joos - Burgenverein ...
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abzuholen. Und so ging es täglich. Den Samstag hatte sie frei, denn die<br />
Arbeitsschule für meine Schülerinnen hielt sie selbst. Ueberall wurde die<br />
<strong>Schwester</strong> Arbeitslehrerin freundlich aufgenommen u. es ging ihr gut. u. sie<br />
fühlte sich glücklich dabei. Nur die französische Sprache ist den 4<br />
französischen Schulen machte ihr etwas Mühe, war aber zugleich eine<br />
Uebung für sie.<br />
Gegen Ostern schrieb mir die liebe Frau Mutter, sie möchte die lb.<br />
<strong>Schwester</strong> Agapita gern wieder zurücknehmen, denn sie sollte weiter<br />
studieren u. sich ein französisches Lehrpatent erwerben. Ich soll mich<br />
erkundigen, ob dies anginge ohne erhebliche Schwirigkeiten. Ich antwortete<br />
sofort, nach meiner Ansicht stehe ihrem Wunsche nichts <strong>von</strong> Bedeutung im<br />
Wege u. könne dieser Wechsel sich ohne weitere Schwirigkeiten vollziehen.<br />
Und so geschah es. Die lb. Schw. Agapita kehrte in der Charwoche ins<br />
Seite 92:<br />
Mutterhaus zurück u. am gleichen Tage abends kam lb. <strong>Schwester</strong> Edburga<br />
Benz an, auch als neu eingekleidete Novizin. Auch sie trat ihren Posten<br />
mutig u. freudig an u. alles ging einen ruhigen, friedlichen Gang. An den<br />
Vormittagen u. in der freien Zeit arbeitete Schw. Edburga viel für die<br />
Pfarrkirche durch flicken, Spitzen knüpfen u. verschiedene Anfertigung<br />
neuer Kirchensachen Der gute alte Pfarrer hatte viel Freude daran u. war<br />
sehr zufrieden nun jemand zu haben, der ihm Sakristei in Ordnung hielt.<br />
(d.h. die kirchlichen Gewänder.)<br />
Er zahlte uns sehr nobel dafür u. was weit höher zu schätzen, stets wachte<br />
sein väterliches Auge über uns u. suchte unser geistiges u. leibliches Wohl<br />
nach Kräften zu fördern. Ich glaube, nie hat eine <strong>Schwester</strong> einen<br />
Augenblick an seinem Wohlwollen gezweifelt, obschon er sich durch nichts<br />
zurückhalten liess, wenn er eine Rüge für notwendig oder nützlich fand. Er<br />
verdiente wahrhaft den Namen "Vater und Freund".<br />
In die Schule mischte er sich nicht u. war auch nicht in der<br />
Schulkommission. Er besuchte jede Schule seiner Pfarrei 2-3 mal im Jahre,<br />
ermahnte die Kinder zum Gehorchsam u. zum Fleiss u. fragte, ob das eine<br />
oder andere<br />
Seite 93:<br />
Anlass zu besonderer Klage gebe. Die Kinder waren jedesmal auffallend<br />
gespannt auf seine Bemerkung u. freuten sich sehr, wenn sie ein Wort des<br />
Lobes <strong>von</strong> ihm erhielten. Als ich ihn einlud, auch uns <strong>Schwester</strong>n zu