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1933-Erinnerungen von Schwester Cassilda Joos - Burgenverein ...

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mich um das Essen zu kümmern. Doch fand sich bald das Notwendige u. der<br />

lb. Gott zeigte sich auch hier als guter, sorgender Vater.<br />

Nun schaute ich die Umgebung an. Das Gebäude stand etwas abseits. Alles<br />

wollte mir recht unheimlich vorkommen. Es war früher ein Herrschaftssitz<br />

gewesen u.<br />

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Seite 83:<br />

Seite 84:<br />

die Leute nannten es jetzt noch "Schloss", <strong>von</strong> dem aber nur noch die<br />

Umfassungsmauern gut waren. Meine Wohnung bestand aus nur einem<br />

Zimmer, einer Küche, Keller u. Estrich. Neben dem Wohnzimmer war das<br />

Schulzimmer, recht klein u. etwas unpraktisch. Sowohl im Schul- als im<br />

Wohnzimmer waren die Wände kahle Mauern, die bei Witterungswechsel<br />

nass wurden. Die Fenster waren alle sehr alt mit vergilbten Scheiben. Alles<br />

sah düster aus. Anstossend an das Haus war ein grosser, prächtig gelegener<br />

Schlossgarten, der aber zur Hälfte zur gänzlichen Wildnis herabgesunken<br />

war. Die Umfriedungsmauer u. Zugänge waren verwittert zerbröckelt u. zum<br />

Teil ganz zerfallen. Nebenan stand eine sehr grosse Scheune mit<br />

Wirtschaftsgebäude. Das grosse Landgut samt diesen dazugehörenden<br />

Gebäulichkeiten war <strong>von</strong> der Gemeinde käuflich erworben worden, damit es<br />

nicht<br />

in protestantische Hände falle. Es hatte früher einer Familie de Maillardoz de<br />

Rue gehört. Das Land wurde nun <strong>von</strong> der Gemeinde stückweise teils<br />

verkauft teils verpachtet (Die schöne Scheune samt Wirtschaftsgebäude<br />

wurde später abgetragen u. verkauft u. auf diesem Platze steht jetzt das neue<br />

Schulhaus <strong>von</strong> Gurmels) Alles kam mir so düster u. schwermütig vor u. ich<br />

rief zu Gott sich meiner zu erbarmen. Nach 1-2 Tagen kam eine freundliche<br />

Person aus dem nächsten Hause zu mir u. bat mich bei ihnen vorzusprechen,<br />

wenn ich etwas bedürfe. Unter anderm sagte sie: fürchten sie sich nur nicht,<br />

wenn man ihnen etwa sagt, es geistere u. sei nicht geheuer im Hause, es ist<br />

nichts daran". Ich hatte noch nichts <strong>von</strong> dem gehört u. sagte lachend: "Nein,<br />

nein, solche Geister fürchte ich nicht im Geringsten, die existieren in allen<br />

alten Schlössern, aber immer als leeres Geschwätz". - Und so war es auch<br />

hier. Diese Person war Cirila Rossier u. lebt heute noch.<br />

Sie ist längst Urgrossmutter u. auch die Grossmutter unserer Lb.<br />

Mitschwester Frohmunde Rotzeter. Sie u. ihre Familie waren u. sind den<br />

<strong>Schwester</strong>n stets gute Nachbarsleute geblieben u. letzten Frühling noch

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