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1933-Erinnerungen von Schwester Cassilda Joos - Burgenverein ...

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- 4 -<br />

ERINNERUNGEN<br />

Der Wohlerwuerdigen Lieben Frau Mutter<br />

M. Theresia Beck<br />

gewidmet <strong>von</strong> Schw. <strong>Cassilda</strong> <strong>Joos</strong><br />

zum Namensfeste 1932.<br />

------00000------<br />

Mein Heimatdorf liegt im Ct. Graubünden, am linken Ufer des Rheins,<br />

Bezirk Unter-Landquart, Kreis V Dörfer. Es zählt heute ungefähr 1000<br />

Einwohner. (vor 60-70 Jahren zählte es 1200). Da wurde ich geboren den 6.<br />

Nov. 1849 als das 2. Kinde ehrbarer, streng katolischer Bürgersleute:<br />

Laurenz <strong>Joos</strong> u. der Margareta geb. Wolf. (Siehe Anhang Seite 41, 42, 43,<br />

44) Schon am folgenden Morgen in der Frühe, gleich nach der hl. Messe<br />

erhielt ich in der Pfarrkirche die hl. Taufe durch P. Adelrich O.C. Da wurde<br />

ich gehegt u. gepflegt <strong>von</strong> der lb. Mutter u. <strong>von</strong> einer alten Amme die mich<br />

u. meine Geschwister in den ersten Lebensjahren aufs Beste betreute. Am<br />

folgenden Pfingstsamstage, also Pfingsten 1850, wurde ich <strong>von</strong> Bischof<br />

Caspar Carl v. hohen Balken in der<br />

Seite 2:<br />

Kathedrale in Chur gefirmt. Ich war damals genau 1/2 Jahr alt. Meine Mutter<br />

erzählte mir, wie der P. Pfarrer zögerte, ihr einen Schein zu verabfolgen, mit<br />

dem Bemerken, die Firmung pressiere doch nicht. Sie aber bestand darauf u.<br />

wendete ein, so ein Kind sei vielen Gefahren ausgesetzt u. sie wolle nicht,<br />

dass ihr Kind stürbe, ohne gefirmt zu sein, da ja das hl. Sakrament der Seele<br />

ein unauslöschliches Zeichen eindrücke u. die Seligkeit im Himmel<br />

vermehre. Nun gab er ihr schweigend das Verlangte u. am andern Tage<br />

wurde ich <strong>von</strong> meiner Mutter u. meiner Firmpatin Jgf. Margareta Plattner,<br />

abwechselnd auf den Armen <strong>von</strong> Untervaz nach Chur in die Cathedrale zur<br />

hl. Firmung getragen. u. das sind 2 Wegstunden, u. wieder so<br />

zurückgetragen. Das sind 4 Wegstunden. Es führte damals noch keine<br />

Eisenbahn nach Chur, u. die alte Amme behauptete, das Rütteln auf einem<br />

Fuhrwerk könnte einem so kleinen Kinde schaden.

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