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1933-Erinnerungen von Schwester Cassilda Joos - Burgenverein ...

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herunter um "den Spruch zu lesen", doch glücklicherweise ohne es zu<br />

zerbrechen. Ich las "Josef Leu <strong>von</strong> Ebersol u.s.w. Da trat plötzlich der Vater<br />

zur Türe herein. O Weh, wie er da ungehalten wart Er drohte uns mit<br />

strenger Strafe, wenn wir das Bild nochmal herunter nehmen würden. "Das<br />

Bild gehört mir, sagte er,<br />

Seite 50:<br />

das braucht ihr nicht, rührt es nicht mehr an. Das ist ein guter Mann, den<br />

man ermordet hat." Und nun hatten wir sehr grossen Respekt u.<br />

Hochachtung vor diesem Bilde. Erst als wir etwas älter geworden, erzählte<br />

uns der Vater vom "Sonderbund" u. vom Ratsherr Josef Leu <strong>von</strong> Ebersol u.<br />

warum u. wie er ermordet worden. Die Bilder finden sich wahrscheinlich<br />

noch zu Hause.<br />

Zu Seite 11:<br />

An den Winterabenden musste ich öfter aus der Heiligenlegende oder aus<br />

der Nachfolge Christi vorlesen. Wenn aber der Vater sagte, die Nachfolge<br />

Christi sei nächst der Bibel das schönste Buch, so konnte ich das gar nicht<br />

glauben, wagte aber nicht meine Meinung zu äussern. Ich begriff die<br />

Nachfolge Christi noch nicht, die Legenden der Heiligen jedoch las ich sehr<br />

gerne u. verstand auch, was ich las. Ebenso auch P, Chochem u. M. Sintzel.<br />

Siehe Fortsetzung S. 54/a<br />

Seite 51/a: Zu Seite 6, I. Heft, Zeile 13.<br />

Trotz meines Eifers u. guten Willens hatte ich am ersten Tage schon "Pech".<br />

Es war vielleicht eine Vorbereitung auf das spätere Leben, das mir auch hie<br />

u. da ähnliches brachte.<br />

Am Tage des Schulanfang hatten die Knaben der Unterschule ihren neuen,<br />

jungen Lehrer, welcher vergass den Schlüssel der Schultüre wegzunehmen,<br />

eingesperrt u. waren da<strong>von</strong> geflohen. Ich hatte es zufällig gesehen u. als der<br />

Lehrer an der Türe rüttelte, machte ich sie mitleidig auf. Aber, o weh. Der<br />

mit Zorn erfüllte Lehrer riss mich in das Schulzimmer hinein u. sagte: "Zur<br />

Strafe bleibst du jetzt hier u. ich sperre dich ein". In meinem Schrecken<br />

entschuldigte ich mich nicht, sondern weinte u. schrie so laut, dass es wieder<br />

oben der Pater Superior hörte u. mir zu Hilfe kam. Er sah sofort klar, lachte<br />

den Lehrer aus u. sagte zu ihm: "Aber sehen sie denn nicht ein, dass das ein<br />

Streich der Buben ist". Sogleich erhielt ich die Freiheit. Am andern Tage<br />

verrieten sich die Täter selbst u. wurden bestraft. Es stellte sich

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