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1933-Erinnerungen von Schwester Cassilda Joos - Burgenverein ...

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Messe, nachdem sie mir ein kräftiges Frühstück gegeben hatte, auch in die<br />

Nachbardörfer. Sie erklärte mir die Gegend und ermahnte mich alles recht<br />

anzuschauen u. auf dem Heimweg nicht zu pressieren. Ja selbst bis ins Rütli<br />

u. zur Tellsplatte schickte sie mich mit einer Begleiterin. Das alles wirkte<br />

sehr wohltätig auf mich u. es machte mir auch grosse Freude die<br />

geschichtlichen Orte zu sehen u. kennen zu lernen. Jetzt erst verlor ich, wie<br />

mit einem Schlage, das Heimweh. Als ich nach 10-12 Tagen ins Mutterhaus<br />

zurückkehrte, sagte mir bald die lb. <strong>Schwester</strong> Concordia, während sie in die<br />

Hände klatschte: "Ja was ist mit ihnen vorgegangen, sie sind ja eine ganz<br />

andere geworden, so heiter u. so fröhlich. Und es war so.<br />

Seite 32:<br />

Noch eine erlebte Freude berichte ich nachträglich. Einige Wochen nach<br />

meinem Eintritt wurde ich zur lieben Frau Mutter gerufen in ihr Zimmer.<br />

Dort befand sich der Hochw. Herr Direktor des Collegiums in Schwyz,<br />

Hochw. Herr C. Wolf. Er begrüsste mich freundlich als Untervazer-<br />

Mitbürgerin u. entfernte Verwandte. Ich durfte mit ihm u. mit der lieben<br />

Frau Mutter den Caffee trinken u. es war eine fröhliche halbe Stunde,<br />

gewürzt <strong>von</strong> Scherz u. Heiterkeit. Beide hatten es darauf abgesehen mich<br />

gehörig zu necken über verschiedene Untervazer Bräuche u. Geschichtlein u.<br />

sich an meiner Verlegenheit zu ergötzen.<br />

Bald nachher verreiste der Hochw. Herr Direktor Wolf nach Rom u. Neapel<br />

u. kehrte vor dort nicht mehr zurück. Der unerbittliche Tod hatte den<br />

kerngesunden, starken Mann auf der Reise hingerafft durch schweres Fieber.<br />

Vor seiner Abreise war er in Schwyz <strong>von</strong> seinem Bruder Josef besucht<br />

worden. Dieser kam auch bei mir vorbei in Ingenbohl u. brachte mir<br />

Geschenke <strong>von</strong> meiner Mutter u. war <strong>von</strong> ihr beauftragt, sich angelegentlich<br />

über mein Befinden, besonders auch über meine Gesundheit, zu erkundigen.<br />

"Weist Du", sagte er zu mir, "meine <strong>Schwester</strong> Philomene, die in Zug ins<br />

Kloster Maria Opferung getreten war, kam auch wieder heim u. war ganz<br />

krank. Darum hat deine Mutter so Angst. Auch hat jemand deiner Mutter<br />

gesagt, es seien meistens Schwäbinnen da, u. die seien "ruch". Komm doch<br />

wieder heim, auch meine Mutter sagt, du sollest wieder heim kommen". Ich<br />

lachte u. konnte ihm nur guten Bericht geben u. bat, ihn, meine Mutter zu<br />

beruhigen, es gehe mir ja gut. Genannte Frl. Philomena Wolf trat nach dem<br />

Tode ihrer Mutter in das Kloster Maria v. d. Engeln in Appenzell u. starb

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