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1933-Erinnerungen von Schwester Cassilda Joos - Burgenverein ...

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denn die Pilger waren schon am abreisen. Die Sonne brannte recht heiss. Ich<br />

betete mit den Leuten den Rosenkranz u. gegen den Abend kam ich müde u.<br />

in Schweiss gebadet an der Klosterpforte an. Nach einigen Minuten erschien<br />

die Wohlerwürdige Frau Mutter Theresia Scherer (Sogleich rief sie aus: So<br />

ist es den wirklich möglich, hat nun doch einmal eine gewagt, <strong>von</strong> da oben<br />

da herunter zu kommen.) empfing mich recht freundlich u. nach einigen<br />

Fragen führte sie mich ins Noviziat zur Novizenmeisterin <strong>Schwester</strong><br />

Hyazintha.<br />

Da war ich nun einige Wochen in einer eigenen Seelenverfassung. Ich<br />

machte alles genau mit, aber wie mechanisch, ohne darüber nachzudenken.<br />

Ich litt schwer an Heimweh nach den Eltern u. Geschwistern, hatte aber<br />

zugleich den Trost <strong>von</strong> der innern Mahnung und Drohung<br />

Seite 28:<br />

Seite 29:<br />

befreit zu sein u. den schwersten Schritt, das Verlassen <strong>von</strong> allem, was mir<br />

lieb u. teuer war, hinter mir zu haben. Ich fühlte mich hierüber glücklich u.<br />

wie <strong>von</strong> einer schweren Last befreit. Nach vier Wochen erhielt ich eine<br />

Pelerine u. durfte dann die Schule besuchen, d.h. zwei Stunden vormittags u.<br />

zwei Stunden nachmittags. In der Zwischenzeit mussten wir Kandidatinen<br />

die Hausarbeiten verrichten u. hatten viel zu tun. Längere Zeit hatte ich den<br />

ganzen 2.ten Stock zu kehren u. das Zimmer der Novizenmeisterin. Auch bei<br />

der Wäsche mussten wir Schülerinnen helfen. Jgf. Mossmann (Sr.<br />

Constantina) u. ich haben längere Zeit am Rain unten in einer Hütte mit aller<br />

Kraftanstrengung das grosse Rad gedreht, wodurch das Wasser in die<br />

Waschküche geleitet wurde. (Siehe Seite 53a ) Ich war auch zeitweilig<br />

Tischdeckerin. Das Trinkwasser zum Mittag u. Nachtessen musste ich am<br />

Bache unten holen. Einst kehrte ich mit gefüllter Flasche zurück. Da öffnete<br />

der alte Kaplan Ulrich sein Fenster u. rief: "Maiteli, chum bring mir au a<br />

Glas frisches Wasser". Ich tat als ob ich nichts gehört u. lief so schnell ich<br />

konnte der Kloster-<br />

Pforte zu u. verschwand.<br />

Wir Schülerinnen gingen gerne zur Wäsche, den wir erhielten eine gute<br />

Suppe um 9. Uhr. An den andern Tagen aber gab es kein "Znüni". Jedoch<br />

erhielten wir am Morgen zum Caffee ein grosses Stück sehr gutes Brod,<br />

welches <strong>von</strong> der guten <strong>Schwester</strong> Agatha wöchentlich 2 mal eigenhändig im<br />

grossen Ofen (der grosse Kachelofen stand im Refektorium, Siehe Seite 52)

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