Deutscher Bundestag 5. Wahlperiode Drucksache V/2841
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<strong>Drucksache</strong> V/<strong>2841</strong><br />
<strong>Deutscher</strong> <strong>Bundestag</strong> — <strong>5.</strong> <strong>Wahlperiode</strong><br />
VORWORT<br />
Konzentration<br />
und Zahl der<br />
selbständigen<br />
Unternehmen<br />
Die Beobachtung des Konzentrationsprozesses in der Bundesrepublik<br />
läßt die Aussage zu, daß die Zahl der rechtlich selbständigen<br />
Unternehmen sowohl im produzierenden Gewerbe als<br />
auch in den Bereichen des Groß- und Einzelhandels und des<br />
Dienstleistungsgewerbes in nahezu allen relevanten Umsatzgrößenklassen<br />
(100 000 DM bis 25 Millionen DM Jahresumsatz)<br />
zugenommen hat (vgl. die Zusammenstellung „Entwicklung der<br />
selbständigen Unternehmen der Umsatzgrößenklassen bis<br />
25 Millionen DM/Jahr", S. 28) 1). Lediglich im Großhandel hat<br />
die Zahl der Unternehmen in der untersten Größenklasse<br />
(100 000 DM bis 250 000 DM) um 2513 Unternehmen abgenommen.<br />
Diese Aussage schließt die Feststellung ein, daß in allen<br />
erfaßten Bereichen, mit Ausnahme des Bereiches „Sonstige<br />
Dienstleistungen", die Zahl der Zwergbetriebe mit weniger als<br />
100 000 DM Jahresumsatz abgenommen hat, ohne daß gesagt<br />
werden kann, inwieweit diese Verminderung durch Ausscheiden<br />
oder durch Hineinwachsen in höhere Umsatzgrößenklassen<br />
entstanden ist.<br />
Damit darf statistisch als erwiesen angesehen werden, daß —<br />
abgesehen von dem Aussterben der im Hinblick auf Umsatzrentabilität<br />
und verfügbare Nettoerträge weit unteroptimalen<br />
Unternehmensgrößen — nach der Zahl der rechtlich selbständigen<br />
Unternehmen eine allgemeine Gefährdung der mittleren,<br />
und kleinen Unternehmen nicht gegeben ist. Gefahren bestehen<br />
indessen für die Kleinstunternehmen und die Kümmerbetriebe.<br />
Es ist gleichfalls die Aussage möglich und notwendig, daß<br />
in allen erfaßten Bereichen die Unternehmen in den höchsten<br />
Umsatzgrößenklassen (1 Million DM und mehr Jahresumsatz)<br />
ihren Anteil am Gesamtumsatz des betreffenden Bereiches<br />
ausweiten konnten.<br />
Insgesamt hat sich die Zahl der rechtlich selbständigen Unternehmen<br />
in den erfaßten Bereichen von 1956 bis 1966 von<br />
1 176 465 um 322 374 auf 1 498 839 erhöht. Das entspricht einem<br />
Zuwachs von etwa 27,5 v. H. Diese Statistik zeigt, daß der seit<br />
Jahren zu beobachtende Konzentrationsprozeß keineswegs zu<br />
einem Rückgang der Zahl der rechtlich selbständigen Unter-<br />
1) Mangels geeigneter Unterlagen wurden bei der statistischen Untersuchung<br />
hilfsweise die vorn Statistischen Bundesamt veröffentlichten und<br />
nach Umsatzgrößenklassen geordneten Umsatzsteuerstatistiken der Jahre<br />
1955 bis 1962 zugrunde gelegt. Die dabei unterschiedenen Wirtschaftsbereiche<br />
unterteilen sich in produzierendes Gewerbe (Industrie, produzierendes<br />
Handwerk, sonstiges produzierendes Gewerbe) und Dienstleistungssektor<br />
(Großhandel, Einzelhandel, übrige Dienstleistungsbereiche,<br />
abzüglich öffentliche Dienste und Dienstleistungen im öffentlichen<br />
Interesse). — Vgl. Statistik der Bundesrepublik Deutschland, Ergebnisse<br />
der Umsatzsteuerstatistik, Band 184, 1955 S. 64 ff.; Bard 212, 1956 S. 54 ff.;<br />
Band 219, 1957 S. 48 ff.; Band 240, 1958 S. 50 II.; Band 260, 1959 S. 50 ff.;<br />
Fachserie L: Finanzen und Steuern, Reihe 7: Umsatzsteuer, 1960 S. 46 ff.;<br />
1961 S. 50 ff.; 1962 S. 106 1f.; 1964 S. 44 If.; 1966 in: Wirtschaft und Statistik,<br />
Dezember 1967 S. 702 ff. Ab 1962 erfolgten die Erhebungen nur noch zweijährlich.