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Weniger Makulatur, höhere Produktivität

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Anicolor-Tage in der Main-Region<br />

<strong>Weniger</strong> <strong>Makulatur</strong>, <strong>höhere</strong> <strong>Produktivität</strong><br />

Über 150 Kunden aus aller<br />

Welt kamen Ende Januar<br />

zu den Anicolor-Tagen von<br />

Heidelberg, um sich über<br />

die Möglichkeiten der<br />

Speedmaster SX 52 Anicolor<br />

und XL 75 Anicolor zu informieren.<br />

Im Rahmen dieser<br />

Veranstaltung wurden auch<br />

zwei Druckereien besucht,<br />

bei denen die beiden Maschinen<br />

erfolgreich in der<br />

Praxis eingesetzt werden.<br />

Weltweit stehen Druckereien vor<br />

der Herausforderung, dem Trend<br />

der steigenden Kleinauflagen und der<br />

häufigen Auftragswechsel wirtschaftlich<br />

zu begegnen. Das Interesse an Variantenvielfalt,<br />

regionalen Designanpassungen,<br />

mehrsprachigen Produkten,<br />

Spezialeffekten und Individualisierung<br />

steigt stetig. Zurück geht die Nachfrage<br />

nach einfarbigen Anwendungen, während<br />

die Nachfrage nach 4/5-Farben<br />

plus Spezialeffekte deutlich steigt.<br />

Gleichzeitig verlangt der Markt mehr<br />

Standardisierung bei Farbmanagement<br />

und Workflow. Und auch die Laufzeiten<br />

der Druckmaschinen gehen deutlich<br />

zurück. Um Druckereien bestmöglichst<br />

zu unterstützen, bietet Heidelberg<br />

für den Kleinauflagendruck und das<br />

Verarbeiten variabler Daten mehrere<br />

Lösungen an. Dazu gehören die<br />

Speedmaster SX 52 Anicolor und die<br />

Speedmaster XL 75 Anicolor.<br />

Seit über sechs Jahren ist die<br />

Speedmaster SX 52 Anicolor auf dem<br />

Markt. Erstmals wurde sie 2006 dem<br />

Publikum im Format 35 x 50 präsentiert.<br />

Die Maschine gibt es in verschiedenen<br />

Varianten zwischen vier und<br />

zehn Farbwerken, mit Wendung und<br />

UV-Ausstattung. Bis heute wurden rund<br />

1.200 Druckwerke verkauft, und 250<br />

Druckmaschinen mit Anicolor-Technologie<br />

sind weltweit im Einsatz. Sowohl<br />

Werbe- als auch Verpackungs- und Etikettendrucker<br />

nutzen diese Maschine,<br />

um Kleinauflagen zu produzieren. Der<br />

Markus Müller, Inhaber drucken123 – Offset-Druck Müller, vor der neuen<br />

Speedmaster SX 52 Anicolor.<br />

Großteil dieser Installationen mit 147<br />

Maschinen steht in der EMEA-Region.<br />

Besonders nachgefragt ist die Anicolor-<br />

Maschine in den Niederlanden, wo<br />

nach der Fläche berechnet die meisten<br />

Maschinen dieser Art in Europa stehen.<br />

In Nordamerika läuft das Anicolor-<br />

Geschäft etwas schleppend, dies sei<br />

jedoch, so Frank Suesser, Produktmanager<br />

Speedmaster SX 52 / XL 75<br />

Anicolor, der aktuellen Situation vor Ort<br />

geschuldet.<br />

Zur drupa 2012 wurde mit der Speedmaster<br />

XL 75 Anicolor die Anicolor-<br />

Technologie in das Format 50 x 70<br />

übertragen. Diese Maschine wird im ersten<br />

Schritt als Schöndruckmaschine<br />

mit bis zu acht Farbwerken mit und<br />

ohne Lackierwerk mit einer Druckgeschwindigkeit<br />

von bis zu 15.000 Bogen<br />

pro Stunde angeboten. Ende 2014 soll<br />

die Speedmaster XL 75 Anicolor dann<br />

auch als Wendemaschine und mit UV-<br />

Ausstattung auf den Markt kommen.<br />

Die Maschine richtet sich in erster Linie<br />

an Unternehmen, die im Format 50 x<br />

70 Klein- und Kleinstauflagen im Werbe-<br />

und Verpackungsdruck produzieren<br />

oder für Web-to-Print-Anwendungen<br />

mit Sammelformen, die eine einfache<br />

Standardisierung und eine hohe Qualität<br />

voraussetzen.<br />

VORTEILE DER<br />

ANICOLOR-TECHNOLOGIE<br />

„Bezogen auf eine Druckmaschine mit<br />

konventionellem Farbwerk lassen sich<br />

die Vorteile von Anicolor mit der Formel<br />

„90-50-50“ zusammenfassen: Durch<br />

die Farbwerktechnologie Anicolor fallen<br />

90 Prozent weniger <strong>Makulatur</strong> an,<br />

die Rüstzeiten verkürzen sich um 50<br />

Prozent, und die <strong>Produktivität</strong> wird um<br />

50 Prozent gesteigert“, so bringt Frank<br />

Suesser die Vorteile der Maschine auf<br />

eine einfache Formel. Mit der schnellen<br />

und konstanten Einfärbung können<br />

Druckaufträge in der Regel ab dem<br />

zehnten Bogen verkauft werden. Selbst<br />

komplizierte Jobwechsel lassen sich in<br />

weniger als fünf Minuten vornehmen.<br />

Eine Besonderheit im Vergleich zu<br />

anderen Heidelberg-Maschinen ist das<br />

Anicolor Tintensystem. Anicolor ist ein<br />

in der Bauweise „kurzes“, also aus weniger<br />

Walzen bestehendes, farbzonenloses<br />

Farbwerk, das während des gesamten<br />

Druckprozesses mit absolut<br />

konstanten Farbmengen arbeitet. Der<br />

gleichmäßige Übertrag eines exakt definierten<br />

Farbvolumens wird durch eine<br />

formatgroße Rasterwalze erreicht (die<br />

namensgebende Anilox-Walze), die sich<br />

zwischen Farbkammer und Farbauftragwalze<br />

befindet. Die ebenfalls for-<br />

1 Copyright by pepress – World of Print - März 2013


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matgroße Farbauftragwalze stellt jedem<br />

druckenden Element der Platte zu jeder<br />

Zeit exakt die gleiche benötigte Farbmenge<br />

zur Verfügung. Die nicht benötigte<br />

Farbe wird über ein Kammerrakel<br />

wieder in die Farbkammer zurückbefördert.<br />

Bei der Anilox-Walze handelt es<br />

sich um eine keramikbeschichtete,<br />

laser-gravierte Walze, die die benötigten<br />

Farbmengen in ihrer rauen Oberfläche<br />

aufnimmt. Darüber hinaus lässt sich<br />

die Tintendichte leicht anpassen. Dazu<br />

wählt der Maschinenbediener eine Farbe<br />

im Prinect Press Center aus und ändert<br />

deren Einstellungswerte. Mit Hilfe<br />

der Temperaturkontrolle wird die Temperatur<br />

des gesamten Kreislaufs der<br />

Farbauftragwalzen und separat für jede<br />

einzelne Rasterwalze exakt gesteuert.<br />

Mit diesem System ist es möglich, die<br />

Temperaturen zwischen 20 und 45<br />

Grad zu regeln, und je wärmer die Rasterwalze<br />

wird, desto weniger Farbe<br />

kann sich auf ihr festsetzen.<br />

DRUCKEN123: MIT „DIGITALEN“<br />

PREISEN MITHALTEN<br />

Um die Speedmaster SX 52 Anicolor<br />

live im Einsatz zu sehen, stand für die<br />

Teilnehmer der Anicolor-Tage ein Besuch<br />

bei drucken123 – Offsetdruck<br />

Müller in Aschaffenburg auf dem Programm.<br />

Inhaber Markus Müller produzierte<br />

zunächst von 2009 bis 2011 mit<br />

einer Speedmaster SM 52-Vierfarben<br />

Anicolor, die dann von einer Speedmaster<br />

SX 52-Fünffarben Anicolor mit<br />

Lackierwerk abgelöst wurde. „Mit der<br />

jetzigen Maschine haben wir eine Lösung,<br />

um noch mehr Durchsatz in noch<br />

kürzerer Zeit in hoher Qualität zu fertigen“,<br />

begründet Markus Müller seine<br />

Investitionsentscheidung. „Nun können<br />

wir unseren Kunden auch Sonderfarben<br />

anbieten, und durch das Lackieren<br />

können die Aufträge schnell weiterverarbeitet<br />

werden. Die meisten Aufträge<br />

fahren wir mit Lack und liefern sie in<br />

24 Stunden aus.“ drucken123 hat sich<br />

auf Kleinauflagen spezialisiert und erwirtschaftete<br />

mit acht Mitarbeitern im<br />

Jahr 2012 einen Umsatz von knapp einer<br />

Million Euro. Dies entsprach einem<br />

Wachstum von mehr als 30 Prozent gegenüber<br />

dem Vorjahr. Zum Kundenkreis<br />

zählen sowohl kleine und mittelständische<br />

Industrie- und Handwerksbetriebe<br />

sowie Behörden und Werbeagenturen.<br />

Zudem bietet drucken123 Lohndruck<br />

für größere Druckereien der Region an.<br />

„Mit der Anicolor-Maschine können<br />

wir jetzt bei kleinsten Auflagen mit<br />

„digitalen“ Preisen mithalten – und das<br />

Ganze bei 100 Prozent Offsetdruckqualität“,<br />

beschreibt Müller seine Situation<br />

vor Ort. Diese Vorteile werden durch<br />

den Druckereiworkflow Prinect mit<br />

Colormanagement in der Vorstufe und<br />

der richtigen Pflege der Maschinen erreicht.<br />

Auch produziert drucken123<br />

ausschließlich mit Farben und Verbrauchsmaterialien<br />

der Saphira-Reihe.<br />

„Bei einfachen Aufträgen können wir<br />

bereits ab dem sechsten Bogen verkaufen.<br />

Auch Sammelformen und Wiederholaufträge<br />

sind kein Problem, und wir<br />

konnten unsere Reklamationsquote hinsichtlich<br />

der Farbgebung auf unter ein<br />

Prozent drücken“, so Müller weiter.<br />

Die Auflagengrößen liegen für die<br />

Anicolor-Maschine zwischen 200 und<br />

5.000 Bogen mit einem Durchschnitt<br />

von ca. 1.000 Bogen pro Auftrag. Sie<br />

verarbeitet Bedruckstoffe von 0,03 bis<br />

0,6 Millimetern, wobei häufig auch<br />

Briefhüllen produziert werden. In der<br />

Druckerei wird zweischichtig gearbeitet;<br />

pro Tag fallen etwa 25 Jobwechsel an,<br />

wobei die Rüstzeiten maximal zehn Minuten<br />

inklusive des Waschvorgangs und<br />

des Farb- und Plattenwechsels betragen.<br />

Um noch flexibler produzieren zu<br />

können, installierte Markus Müller im<br />

Herbst 2012 auch das Digitaldrucksystem<br />

Linoprint C 751 von Heidelberg.<br />

„Hier produzieren wir Auflagen unter<br />

200 Druckbogen“, erklärt Müller.<br />

ERSTE SPEEDMASTER XL 75<br />

ANICOLOR BEI REUFFURTH<br />

Zweite Station der Anicolor-Tage war<br />

das Medienhaus Reuffurth in Mühlheim<br />

am Main. Seit August 2012 produziert<br />

Reuffurth mit der drupa-Messemaschine<br />

Speedmaster XL 75 Anicolor-Fünffarben<br />

plus Lack und damit mit der weltweit<br />

ersten Maschine dieser Art. Reuffurth<br />

ist einer der führenden Lithohersteller<br />

in der Rhein-Main-Region und<br />

produziert mit über 70 Mitarbeitern<br />

höchste Qualität für seine anspruchsvollen<br />

Kunden im In- und Ausland. „Da wir<br />

verstärkt auf das Mittel- und Großformat<br />

umstellen, kam für uns die Speedmaster<br />

XL 75 genau zur richtigen Zeit“,<br />

erklärt der Inhaber Hans Reuffurth. „Die<br />

Maschine hat bisher unsere Erwartungen<br />

voll und ganz erfüllt. Beispielsweise<br />

konnten wir in den ersten vier Monaten<br />

Die erste Speedmaster XL 75 Anicolor<br />

wurde im Medienhaus Reuffurth<br />

installiert.<br />

die <strong>Makulatur</strong> gegenüber der konventionellen<br />

Speedmaster XL 75, die mit<br />

Prinect Inpress Control ausgestattet ist,<br />

um 65 Prozent reduzieren.“<br />

Die Speedmaster XL 75 Anicolor hat<br />

bereits über 650 Aufträge und insgesamt<br />

mehr als 1,3 Millionen Bogen produziert,<br />

was einer durchschnittlichen<br />

Auflagenhöhe von 2.000 Bogen entspricht,<br />

wobei allerdings der Anteil der<br />

Kleinauflagen zunimmt. Das Materialspektrum<br />

reicht von 80-Gramm-Papier<br />

bis hin zum dicken Karton. Verarbeitet<br />

werden gestrichene und ungestrichene<br />

Papiere, aber auch Naturpapiere.<br />

Durch das Lackieren gehen die Aufträge<br />

direkt in die Weiterverarbeitung<br />

und können schnell ausgeliefert werden.<br />

„Wenn man das Farbmanagement<br />

im Griff hat, lassen sich die Farben und<br />

die Wiederholaufträge absolut gleich<br />

erstellen – egal, ob in einer oder in vier<br />

Wochen. Ich sehe in der Anicolor-<br />

Maschine eine gute Alternative zum Digitaldruck,<br />

weil die Qualität hier so viel<br />

besser ist“, fasst Hans Reuffurth zusammen.<br />

Dabei werden die automatisierten<br />

Prozesse mit optimierten Verbrauchsmaterialien<br />

aus der Heidelberg Saphira-<br />

Reihe kombiniert und für eine standardisierte<br />

und schlanke Produktion eingesetzt.<br />

Als weiteren Pluspunkt schätzt<br />

Reuffurth, dass die Anicolor-Maschinen<br />

von Heidelberg grundsätzlich CO 2<br />

-<br />

neutral gestellt sind.<br />

Im Drucksaal von Reuffurth stehen<br />

neben der Anicolor-Maschine eine<br />

Speedmaster XL 105 und eine Speedmaster<br />

XL 75, beides Sechsfarben-<br />

Maschinen mit Lackierwerk. Die vollstufige<br />

Druckerei nutzt ein durchgängiges<br />

Farbmanagement und einen standardisierten<br />

Druckprozess mit dem Workflow<br />

Prinect. „Damit haben wir eine sehr hohe<br />

Flexibilität und können die Aufträge<br />

sehr wirtschaftlich produzieren“, erklärt<br />

Hans Reuffurth.<br />

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