27.02.2014 Aufrufe

Deutscher Bundestag 4. Wahlperiode Drucksache IV/ 2400 Entwurf ...

Deutscher Bundestag 4. Wahlperiode Drucksache IV/ 2400 Entwurf ...

Deutscher Bundestag 4. Wahlperiode Drucksache IV/ 2400 Entwurf ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>Drucksache</strong> <strong>IV</strong>/<strong>2400</strong><br />

<strong>Deutscher</strong> <strong>Bundestag</strong> — <strong>4.</strong> <strong>Wahlperiode</strong><br />

also die gleichzeitige Inanspruchnahme der<br />

Begünstigungen nach dem Wohnungsbau-<br />

Prämiengesetz und Spar-Prämiengesetz oder<br />

die gleichzeitige Inanspruchnahme der Steuerbegünstigung<br />

für Bausparkassenbeiträge und<br />

der Begünstigung nach dem Spar-Prämiengesetz<br />

auszuschließen,<br />

b) auf eine zu starke Anhebung der Höchstbeträge<br />

für die begünstigten Sparleistungen<br />

zu verzichten.<br />

Diese Regelung ist der Einführung eines Sozial<br />

Bonus (d. h. eines Zuschlags für Bezieher niedriger<br />

Einkommen) oder der Einführung einer<br />

Einkommensgrenze für die Inanspruchnahme von<br />

Prämien vorzuziehen, weil ein derartiges Verfahren<br />

fast unlösbare Verwaltungsschwierigkeiten<br />

verursachen würde (Notwendigkeit zur<br />

Feststellung der jeweiligen Einkommensverhältnisse<br />

des Sparers, Unmöglichkeit bei Veranlagten<br />

auf ein zeitnahes Einkommen abzustellen, Zwang<br />

zur Modifizierung des Einkommensbegriffs im<br />

Sinn der Zurechnung bestimmter Sonderabschreibungen<br />

u. ä. m.).<br />

5. Als weiteres Ziel einer besseren Abstimmung<br />

der Sparbegünstigungen strebt der Gesetzentwurf<br />

an, nach einer gewissen Übergangszeit<br />

a) die Steuerbegünstigung für Bausparkassenbeiträge<br />

aufzuheben,<br />

b) die Regelungen nach dem Wohnungsbau-<br />

Prämiengesetz und Spar-Prämiengesetz einander<br />

anzugleichen,<br />

um auf diese Weise die drei Sparformen, die zur<br />

Zeit unterschiedlich geregelt sind, zu vereinheitlichen<br />

und gleiche Bedingungen zu schaffen.<br />

6. Unter Berücksichtigung der vorstehenden Gedankengänge<br />

sieht der Gesetzentwurf folgende<br />

Bestimmungen zur Neuregelung der Sparförderung<br />

vor:<br />

-<br />

a) Die Bausparkassenbeiträge noch für eine<br />

Übergangszeit, d. h. bis zum 31. Dezember<br />

1972 im Rahmen der Höchstbeträge für die<br />

beschränkt abzugsfähigen Sonderausgaben<br />

nach § 10 EStG weiterhin zu begünstigen, soweit<br />

die Bausparverträge vor dem 1. Januar<br />

1968 abgeschlossen sind,<br />

b) die Prämienbegünstigung nach dem Wohnungsbau-Prämiengesetz<br />

derjenigen des Spar-<br />

Prämiengesetzes schrittweise anzupassen,<br />

und zwar<br />

aa) als Übergangsregelung für die Zeit vom<br />

1. Januar 1965 bis zum 31. Dezember 1932,<br />

soweit die Verträge vor dem 1. Januar<br />

1968 abgeschlossen sind, nach folgenden<br />

Gestaltungsmerkmalen:<br />

begünstigte Sparleistungen:<br />

1000 DM für Alleinstehende<br />

(z. Z. 1600 DM)<br />

2000 DM für Ehegatten<br />

(z. Z. 1600 DM)<br />

Prämiensätze:<br />

20 bis 35 v. H. nach Familienstand<br />

gestaffelt (z. Z. 25 bis 35 v. H)<br />

Festlegungsfrist:<br />

6 Jahre (z. Z. 6 Jahre),<br />

bb) als Endregelung für die Zeit nach dem<br />

31. Dezember 1972 volle Angleichung des<br />

Wohnungsbau-Prämiengesetzes an das<br />

Spar-Prämiengesetz,<br />

c) die Prämienbegünstigung nach dem Spar-<br />

Prämiengesetz für die Zeit nach dem 31. Dezember<br />

1964 wie folgt umzugestalten:<br />

begünstigte Sparleistungen:<br />

800 DM für Alleinstehende<br />

(z. Z. 600 DM)<br />

1600 DM für Ehegatten<br />

(z. Z. 1200 DM)<br />

Prämiensätze:<br />

20 bis 35 v. H. nach Familienstand gestaffelt<br />

(z. Z. 20 bis 30 v. H.)<br />

Festlegungsfrist:<br />

5 Jahre (z. Z. 5 Jahre),<br />

d) die Sperrfrist für Lebensversicherungen u. ä.<br />

von z. Z. 10 Jahren (bei einmaliger Beitragszahlung<br />

zu Beginn des Vertrags: Einmalbeitrag)<br />

oder 5 Jahren (für die anderen Versicherungen)<br />

grundsätzlich auf 12 Jahre zu erhöhen<br />

(für Steuerpflichtige über 55 Jahre: 6 Jahre),<br />

e) die kumulative Inanspruchnahme der verschiedenen<br />

Sparbegünstigungen für nach dem<br />

31. Dezember 1964 abgeschlossene Verträge<br />

auszuschließen.<br />

Der Übergang auf das neue Sparförderungssystem<br />

wird für die Sparer dadurch erleichtert<br />

(gleichzeitig aber auch die Auswirkung des neuen<br />

Systems dadurch verzögert), daß der Ausschluß<br />

der kumulativen Inanspruchnahme der verschiedenen<br />

Sparbegünstigungen aus rechtsstaatlichen<br />

Gründen nicht in bis Ende 1964 abgeschlossene<br />

Verträge eingreift und wegen der langen Festlegungsfristen<br />

die Kumulationsvorteile für eine<br />

lange Übergangszeit bestehen bleiben. Wenn<br />

nach Ablauf der Übergangszeit zwei inhaltlich<br />

gleiche Sparförderungsgesetze (das Wohnungsbau-Prämiengesetz<br />

und das Spar-Prämiengesetz)<br />

noch nebeneinander bestehen, so hat das darin<br />

seinen Grund, daß die derzeitige Lastenverteilung<br />

an den Kosten für das Wohnungsbau-<br />

Prämiengesetz sind Bund und Länder je zur<br />

Hälfte beteiligt, während das Spar-Prämiengesetz<br />

allein vom Bund finanziert wird - nichts geändert<br />

werden soll.<br />

Wie die beigefügte Übersicht 3 über die finanziellen<br />

Auswirkungen einer Neuregelung der<br />

Sparförderung zeigt, ergeben sich aus der Einführung<br />

der neuen Sparförderung wegen der

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!