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BT-Drs 17/12542 - DIP21 Login Seite - Deutscher Bundestag

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<strong>Deutscher</strong> <strong>Bundestag</strong> – <strong>17</strong>. Wahlperiode – 71 – Drucksache <strong>17</strong>/<strong>12542</strong><br />

noch nicht vor und konnte somit nicht in die Bestandsaufnahme<br />

einfließen.<br />

Gerade erschienen ist eine Zusammenstellung von Artikeln<br />

der letzten Jahre aus der Zeitschrift Politik & Kultur<br />

zum Thema Arbeitsmarkt Kultur, in denen die Veränderungen<br />

in den einzelnen künstlerischen Sparten und<br />

daraus resultierende Forderungen des Deutschen Kulturrates<br />

für die Kultur- und Sozialpolitik beschrieben werden.<br />

334<br />

3.3.4 Daten zu den Erwerbstätigen in den<br />

verschiedenen Sektoren des<br />

Kulturbereichs<br />

Aufschluss über Veränderungen in der Erwerbstätigkeit,<br />

die Gewichte der verschiedenen Sektoren und ihre Wechselwirkungen<br />

gibt das Forschungsgutachten zum öffentlich<br />

geförderten, intermediären und privaten Kultursektor<br />

vom August 2012. 335<br />

3.3.4.1 Anzahl der Erwerbstätigen in den drei<br />

Kultursektoren<br />

Laut dieser Studie waren im Jahr 2008 von den insgesamt<br />

37,7 Millionen Erwerbstätigen in der Gesamtwirtschaft<br />

etwa 1,7 Millionen Erwerbstätige (3,8 Prozent) in den<br />

drei Kultursektoren, also im öffentlich geförderten Kultursektor,<br />

im intermediären Kultursektor und in der Kultur-<br />

und Kreativwirtschaft tätig (ohne Doppelzählungen<br />

etwas mehr als 1,4 Millionen Erwerbstätige). 336<br />

Circa 90 Prozent dieser Erwerbstätigen gehören zum privaten<br />

Sektor, das heißt zur Kultur- und Kreativwirtschaft.<br />

Bei alleiniger Betrachtung der Kultursparten und unter<br />

Ausblendung derjenigen, die zur Kreativwirtschaft gezählt<br />

werden (Werbemarkt, Software-Games-Industrie),<br />

erhöht sich der Anteil der Erwerbstätigen im öffentlich<br />

geförderten und intermediären Kultursektor an allen Kultursektoren<br />

auf einen Anteil von <strong>17</strong>,4 Prozent. 337<br />

Von den insgesamt rund eine Million Erwerbstätigen der<br />

Kultursparten in allen drei Sektoren waren 181 <strong>17</strong>5 im öffentlichen<br />

und intermediären Kultursektor und 862 086 im<br />

privaten Kultursektor beschäftigt. 338 Besonders hohe Anteile<br />

des öffentlich geförderten und intermediären Kultursektors<br />

an den Erwerbstätigen haben die Sparten Kunst<br />

(67 Prozent), Rundfunk (49 Prozent), Darstellende Kunst<br />

(46 Prozent), Sonstiges (46 Prozent) sowie Musik (43 Prozent).<br />

In diesen Sparten steht durchschnittlich etwa ein<br />

334 Vgl.: Zimmermann, Olaf/Geißler, Theo (Hrsg.): Arbeitsmarkt Kultur:<br />

Vom Nischenmarkt zur Boombranche. Nachdruck von Beiträgen<br />

aus Politik & Kultur, der Zeitung des Deutschen Kulturrates, Berlin:<br />

2012.<br />

335 Vgl.: Der Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien<br />

(Hrsg.): Öffentlich geförderter, intermediärer und privater Kultursektor.<br />

Wirkungsketten, Interdependenzen, Potenziale. Forschungsgutachten<br />

für den BKM, Endbericht, Auftragnehmer: STADTart, Dortmund<br />

in Kooperation mit dem Institut für Kulturpolitik. Bonn/<br />

Dortmund: 2012.<br />

336 Vgl.: ebd., S. 50.<br />

337 Vgl.: ebd., S. 51.<br />

338 Vgl.: ebd., S. 50 und Übersicht 3.5.1.<br />

Beschäftigter des öffentlich geförderten und intermediären<br />

Kultursektors einem Beschäftigen im privatwirtschaftlichen<br />

Sektor gegenüber. 339<br />

Insgesamt gab es im Jahr 2008 in der Kultur- und Kreativwirtschaft<br />

etwa 1,3 Millionen Erwerbstätige, rund<br />

635 000 davon können den kreativwirtschaftlichen Teilmärkten<br />

zugeordnet werden (42 Prozent der Beschäftigten<br />

der Querschnittsbranche). Von den 862 086 Erwerbstätigen<br />

in der Kulturwirtschaft waren 497 000, also fast<br />

58 Prozent, in der Designwirtschaft, auf dem Architekturoder<br />

Pressemarkt tätig. 340<br />

3.3.4.2 Struktur der Erwerbstätigkeit<br />

Die Erwerbstätigen in der Kultur- und Kreativwirtschaft<br />

setzen sich aus sozialversicherungspflichtig und geringfügig<br />

entlohnten Beschäftigen (ausschließlich im Nebenjob)<br />

sowie Selbstständigen (hier nur Unternehmen mit einem<br />

Umsatz von mehr als <strong>17</strong>5 000 Euro) zusammen. Von<br />

den 862 086 Erwerbstätigen in der Kulturwirtschaft waren<br />

laut der Studie 445 645 sozialversicherungspflichtig<br />

beschäftigt, 210 992 geringfügig entlohnt Beschäftigte<br />

und 205 449 Selbstständige beziehungsweise Unternehmen.<br />

Der Anteil der Selbstständigen war am höchsten in<br />

den Teilmärkten Kunstmarkt (62 Prozent), Rundfunkwirtschaft<br />

(43 Prozent) und Darstellende Künste (35 Prozent).<br />

341<br />

Nach Schätzung auf der Basis des Mikrozensus sind etwa<br />

126 000 Erwerbstätige des Öffentlichen Dienstes im Bereich<br />

Kultur und Kreativität tätig, davon knapp 15 000 Beamte.<br />

Insgesamt 123 000 dieser Erwerbstätigen gehen dabei<br />

einer Beschäftigung im Bereich Kultur nach. 342<br />

Die angeführten Zahlen belegen das hohe Gewicht des<br />

privaten Kultursektors hinsichtlich der Beschäftigung und<br />

die Notwendigkeit auch diesen privaten Bereich in den<br />

Blick zu nehmen, wenn es um politische Handlungsempfehlungen<br />

geht. Politische Einflussnahme kann sich dabei<br />

aber nicht allein auf den öffentlichen Bereich beschränken,<br />

sondern muss in stärkerem Maße auch die Wechselwirkungen<br />

zwischen den verschiedenen Sektoren und der<br />

Gesamtwirtschaft im Blick haben.<br />

3.3.4.3 Mehrfachbeschäftigung<br />

Etwas widersprüchlich sind die Angaben zur Mehrfachbeschäftigung.<br />

Insgesamt etwa vier Prozent der Erwerbstätigen<br />

in den drei Kultursektoren in der Sparte Kultur<br />

waren mehrfach beschäftigt, davon ein Drittel in einem<br />

der drei Kultursektoren, rund zwei Drittel außerhalb. 343<br />

Annähernd zwölf Prozent (etwa 150 000) der mehrfach<br />

beschäftigten Erwerbstätigen, die ihrer ersten Erwerbstätigkeit<br />

in anderen Wirtschaftsbranchen nachgehen, waren<br />

in ihrer zweiten Erwerbstätigkeit in einem der drei Kultursektoren<br />

tätig. 344 Die Autoren der Studie rechnen<br />

339 Vgl.: ebd., S. 51.<br />

340 Vgl.: ebd., S. 51 f. und Übersicht 3.5.2.<br />

341 Vgl.: ebd., S. 52.<br />

342 Vgl.: ebd., S. 26 und 54 f. sowie Übersichten 3.5.3. und 3.5.4.<br />

343 Vgl.: ebd., S. 54 und Übersicht 3.5.5.<br />

344 Vgl.: ebd., S. 55.

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