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BT-Drs 17/12542 - DIP21 Login Seite - Deutscher Bundestag

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<strong>Deutscher</strong> <strong>Bundestag</strong> – <strong>17</strong>. Wahlperiode – 109 – Drucksache <strong>17</strong>/<strong>12542</strong><br />

Vorschlag 2<br />

Stiftung Journalismus und mehr Transparenz<br />

bei Medienbehörden<br />

Ziel und Beschreibung des Vorschlags:<br />

Was wir brauchen ist ein neues medienpolitisches Paradigma,<br />

das nicht nur den technologischen und (kultur-)<br />

ökonomischen Realitäten gerecht wird, sondern auch den<br />

neuen zivilgesellschaftlichen Partizipationsbedürfnissen<br />

Rechnung trägt, indem es die gesellschaftliche Teilhabe<br />

an Media Governance ausbaut und zivilgesellschaftliche<br />

Formen journalistischer Produktion fördert. Daher der<br />

Vorschlag: Mehr Transparenz bei Medienbehörden schaffen<br />

und mit einer Stiftung den gemeinnützigen Journalismus<br />

fördern.<br />

Grundvoraussetzung ist Transparenz. Verglichen mit der<br />

britischen Medienbehörde Ofcom oder der US-amerikanischen<br />

Federal Communications Commission (FCC),<br />

die öffentlich tagt und deren Sitzungen auch im Netz<br />

übertragen werden, sind die hiesigen Medienaufsichtsorgane<br />

– von Ausnahmen abgesehen – nach wie vor geradezu<br />

anachronistisch, wenn es darum geht, öffentliche<br />

Sitzungen abzuhalten oder Dokumente einsehbar zu machen.<br />

Nicht nachvollziehbar ist auch, dass die föderale<br />

Medienpolitik die Idee eines Produzentenberichts der öffentlich-rechtlichen<br />

Sender, der für stärkere Transparenz<br />

der Auftragsvergaben sorgen könnte, bislang nicht aufgegriffen<br />

hat. Das klassische Regime der Rundfunk- und<br />

Verwaltungsräte war jedenfalls mit den jüngsten Fehlentwicklungen<br />

bei MDR, Kinderkanal oder der Degeto offenbar<br />

überfordert.<br />

Eines der faktisch wie symbolisch wichtigsten Potenziale<br />

für eine revitalisierte Medienpolitik liegt in der Förderung<br />

des gemeinnützigen Journalismus. Viel war in den vergangenen<br />

Jahren die Rede von dem wiederholt mit einem<br />

Pulitzer-Preis gewürdigten Redaktionsbüro Pro Publica.<br />

Und tatsächlich haben sich solche Lösungen in der USamerikanischen<br />

Medienlandschaft (unter anderen Rahmenbedingungen<br />

und als Folge eines deutlicheren Marktversagens)<br />

bereits in großer Vielfalt etabliert. Sie reichen<br />

von lokalen Nachrichtenplattformen wie der Voice of<br />

San Diego, der Minn Post oder der Texas Tribune über<br />

Rechercheplattformen wie Pro Publica bis hin zu von<br />

Stiftungen wie der Knight Foundation geförderten Innovationslaboren<br />

an Hochschulen, in denen neue Geschäftsmodelle<br />

und Vermittlungsformen entwickelt werden.<br />

Mit den Mitteln der Stiftung könnten unterfinanzierte<br />

Segmente wie der Recherchejournalismus (insbesondere<br />

auf lokaler und regionaler Ebene), aber auch medienkritische<br />

Initiativen gefördert werden. Schon mit einem kleinen<br />

Prozentsatz des öffentlich-rechtlichen Gebührenaufkommens<br />

– 0,5 Prozent ergäben ein jährliches Budget<br />

von etwa 35 Mio. Euro und könnten sich aus der Umwidmung<br />

von Gebührenmitteln für die Landesmedienanstalten<br />

erschließen lassen – wäre viel zu erreichen.<br />

Modalitäten für Gremien, Antragsverfahren etc. gilt es<br />

dafür zu entwickeln. Als Vorbild aber bietet sich das bewährte<br />

Modell der Filmförderung an. Und die Möglichkeit,<br />

sich für die Förderung journalistischer Projekte zu<br />

bewerben, sollte Vertretern aller publizistischen Medien<br />

(Radio, Fernsehen, Presse, Online) offenstehen. Eine solche<br />

Stiftung, deren mögliche Struktur und deren Auftrag<br />

hier nur grob umrissen werden können, zielt nicht auf ein<br />

Parallelsystem zu etablierten publizistischen Institutionen<br />

und Verfahrensweisen, sondern auf die medienpolitische<br />

Intervention bei erkennbaren publizistischen Dysfunktionen<br />

im öffentlich-rechtlichen wie privaten Medienbereich.<br />

Dafür: 4 Dagegen: 0 Stimmen: 4<br />

Vorschlag wurde von Leonard Novy am 1. Februar 2012<br />

angelegt.<br />

Vorschlag 3<br />

Stärkung und Kontrolle des kulturellen Auftrages<br />

der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten<br />

Ziel und Beschreibung des Vorschlags:<br />

Der öffentlich-rechtliche Rundfunk hat auf Basis des<br />

Grundgesetzes diverse Aufgaben zu erfüllen, wozu auch<br />

verschiedene Informations-, Meinungsbildungs- und<br />

Kontrollfunktionen aus den allgemeinen Aufgaben der<br />

Medien gehören. Dazu zählt unter anderem ein öffentlich-rechtlicher<br />

Kulturauftrag, welcher a) noch zu ungenau<br />

bestimmt ist und b) von den öffentlich-rechtlichen<br />

Rundfunkanstalten zu wenig ausgeübt wird.<br />

Als Beispiele kann man hier vielleicht die spärlichen Kultursendungen<br />

auf den öffentlich-rechtlichen Radiosendern<br />

nennen, aber auch das Verstecken qualitativ-hochwertiger<br />

und anspruchsvoller Spielfilme, Diskussionen<br />

und sonstiger Beiträge im Nachtprogramm von ARD und<br />

ZDF.<br />

Es gilt also für die Enquete-Kommission, den Kulturauftrag<br />

genauer zu bestimmen und in einem zweiten Schritt<br />

Anregungen, Lösungen, Vorschriften für die bestmögliche<br />

Ausübung dieses Auftrages in den öffentlichen-rechtlichen<br />

Anstalten zu finden.<br />

Dafür: 3 Dagegen: 0 Stimmen: 3<br />

Vorschlag wurde von chris_b am 3. August 2011<br />

angelegt.<br />

Vorschlag 4<br />

Kunst Digital – Was passiert mit unserer kreativen<br />

Kultur?<br />

Ziel und Beschreibung des Vorschlags:<br />

Verändern die neuen Verbreitungs- und Bekanntmachungsmöglichkeiten<br />

das Konzept Kunst? Wo findet ein<br />

fließender Übergang in eine neue Kunstform statt, welche<br />

Bereiche müssen subventioniert oder vielleicht neu<br />

gedacht werden? Mit diesem Thema möchte ich die Ver-

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